Vollends überzeugt: Ivan Rutnik, Inhaber des familiengeführten Sägewerks, ist zufrieden mit der Anlage © Raphael Kerschbaumer
„Weniger Störungen, deutlich längere Standzeiten der Sägeblätter und eine konstant hohe Qualität.“ – Ivan Rutnik, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Sägewerks, zeigt sich beim Holzkurier-Besuch begeistert von seiner jüngsten Maschinenerweiterung.
Vor knapp 15 Jahren gründete Rutnik im Nordosten Sloweniens ein kleines Sägewerk und spezialisierte sich auf den Einschnitt von Fichtenstarkholz. Knapp 10.000 fm Rundholz aus der umliegenden Bergregion werden jährlich am Standort in der Gemeinde Zrece /SI verarbeitet. Beim Einschnitt vertraut Rutnik auf den nur knapp 15 Autominuten entfernten slowenischen Maschinenbauer Wravor, Stranice/SI, mit dem man erst vor zwei Jahren Haupt- und Nachschnittsägen modernisiert und erneuert hatte. Diese bestehen aus einer horizontalen Bandsägenlösung, welche die durchschnittlich zwischen 40 und 50 cm starken Bloche prismiert und aufteilt, bevor mit der anschließenden Nachschnittkreissäge, ebenfalls aus dem Hause Wravor, oder einer kleinen Gattersäge hochwertige Lamellen erzeugt werden.
Um die Auftragsbücher zu füllen, bietet das Unternehmen zusätzlich Lohnschnittarbeiten an. Rund die Hälfte der eingeschnittenen Menge entfällt somit auf Klein- und Spezialaufträge.
Störfaktor Rinde
Von klein bis groß: Mit insgesamt drei Werkzeugen können Stämme ab einer Länge von 2,2 m verarbeitet werden © Raphael Kerschbaumer
„Wir haben uns schon bei der alten Sägelinie lange Zeit überlegt, eine Entrindungsmaschine anzuschaffen. Als wir nun vor gut eineinhalb Jahren unsere Anlage erneuert haben, ist schlussendlich der finale Investitionsentschluss gefallen“, beschreibt Rutnik die Erweiterung seines Maschinenparks. „Die Stämme mitsamt Rinde einzuschneiden, erhöht nicht nur den Schärfaufwand der Sägeblätter immens, sondern allgemein das gesamte Störungs- und Schadenspotenzial an der gesamten Anlage – mit dem Rotorentrinder von Baljer & Zembrod gehört dies nun der Vergangenheit an“, berichtet der Sägewerker weiter.
Rundholz höchster Qualitätsklasse
Im Sägewerk Rutnik werden ausschließlich Stämme der Rundholzqualität A verarbeitet. „Wir kaufen und verarbeiten zum Großteil Erdbloche. Diese sind meistens vollständig astfrei und entsprechen somit unseren hohen Qualitätsanforderungen“, informiert Rutnik. Der Nachteil: Beinahe jeder Bloch verfügt über einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Wurzelanlauf, der vor dem Einschnitt entfernt werden muss. In der Vergangenheit wurde dieses Problem mit einer Motorsäge behoben. „Diese Methode ist nicht nur aufwendig, sondern vor allem auch ungenau. Ein Wurzelreduzierer wurde somit nahezu zu einer Notwendigkeit“, erklärt Rutnik.
Ideale Maschinenkombination
Fest im Griff: Über den hydraulisch steuerbaren Niederhaltearm und drei Kettenprismen zur Stammdrehung wird ein sicherer Vorschub zum Fräskopf gewährleistet © Raphael Kerschbaumer
„Wir haben uns lange nach einem passenden Hersteller umgesehen, der eine unseren Anforderungen angepasste Lösung liefern kann. Mit Baljer & Zembrod haben wir einen Partner gefunden, der uns von den Maschinen bis hin zur gesamten Elektrik inklusive Steuerung ein rundes Gesamtpaket liefern konnte“, ist der passionierte Sägewerker mit seiner getroffenen Ausrüsterentscheidung zufrieden.
Zum Lieferumfang des deutschen Maschinenbauers zählte neben einem Wurzelreduzierer des Typs WRP-K-SB auch eine Rotorentrindungsmaschine des Modells ZE 903. Ersterer schafft es, Einzelstämme mit bis zu 100 cm Durchmesser am Wurzelanlauf mit 34 Messern rundzufräsen. Durch einen leistungsfähigen, aber auch sparsamen 45 kW-Elektromotor und eine Fräslänge von knapp über 1 m gelingen ein sauberes und gleichmäßiges Fräsergebnis und eine ideale Vorbereitung der Stämme für den anschließenden Rotorentrinder. Dieser verfügt über eine Rotoröffnung von 12 bis 90 cm und ist somit für Stämme jeglicher Dimension geeignet. Über stabile Einzugsketten werden die Bloche mit einer Vorschubgeschwindigkeit von bis zu 20 m/min den drei gebogenen Entrindungsmessern zugeführt. „Die gesamte Anlage liefert die für uns benötigte hohe Qualität und ist zudem sehr wartungsarm. Die vierfach wendbaren Messer am Fräskopf müssen nur rund fünf bis sechs Mal im Jahr geschärft werden“, erklärt Rutnik.
Auch für Kleinbetriebe rentabel
Die Qualität passt: Nach dem Entrinden sind die Stämme optimal für den Einschnitt auf der Bandsäge vorbereitet © Raphael Kerschbaumer
„Obwohl die Anlage für mehr als das Doppelte unseres täglichen Einschnitts ausgelegt ist, rentiert sich die Investition für uns bereits vo-raussichtlich nach fünf bis sieben Jahren. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt“, zeigt sich Rutnik überzeugt. (Anmerkung: Die Baljer & Zembrod-Maschinenkombination schafft bis zu 100 fm Rundholz pro Tag.)
Neben den vielen Vorteilen, welche die Anlage mit sich bringt, eröffnet sie auch gänzlich neue Absatzströme für das kleine slowenische Sägewerk. „Bereits entrindet, erzielen wir höhere Seitenwarenpreise. Zusätzlich wird die anfallende Rinde zerkleinert und kann gemeinsam mit den vom Wurzelreduzierer erzeugten Fichtenspänen an umliegende Industrien verkauft werden – die günstige Marktlage bei den Sägenebenprodukten kommt uns hier ebenfalls sehr gelegen“, resümiert der Sägewerksbesitzer zufrieden.