Schwaiger Holzindustrie

Operation am offenen Herzen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 28.09.2022 - 19:59

„Wir sind am Standort in Hengersberg organisch gewachsen. Der Rundholzplatz war eine der ältesten Anlagen, die noch in Betrieb waren. Darum haben wir uns entschieden, in diesem Bereich zu investieren“, erklärt Katrin Schwaiger, die gemeinsam mit ihrem Vater Josef die Geschicke der Schwaiger Holzindustrie leitet. Der alte Rundholzplatz kam mit der im Sägewerk gestiegenen Einschnittmenge nicht mehr mit. Schwaiger schneidet jährlich etwa 1,2 Mio. fm – auf diese Menge muss auch der Rundholzplatz ausgelegt sein.

Verlässlicher Partner

„Bei der Wahl des Lieferanten war weniger der Preis ausschlaggebend, sondern eher, wer mit uns dieses Projekt stemmen kann. Wir kennen Holtec schon lange und haben mit dem Unternehmen auf einen zuverlässigen Partner gesetzt“, erläutert die Geschäftsführerin. Um den Stillstand beim Umbau so kurz wie möglich zu halten und das Optimale herauszuholen, ging eine sehr lange Planungsphase der Montage voran. Die beiden Mannschaften von Holtec und Schwaiger arbeiteten bei der Umsetzung sehr intensiv zusammen, sodass ein gemeinsamer Rundholzplatz in Hengersberg entstanden ist.

Eine große Herausforderung war auf der einen Seite der Platzmangel am Rundholzplatz: Vor dem Umbau musste das gesamte Areal geräumt und die angrenzende Staatsstraße verlegt werden. Aufgrund der detaillierten Vorplanung konnten aber viele mögliche Probleme im Vorfeld ausgeschlossen werden. Johann Niedermeier, Betriebsleiter und Prokurist bei der Schwaiger Holzindustrie, ergänzt: „Ein wichtiger Punkt war auch die Lärmentwicklung. Darum ist der gesamte Rundholzplatz eingehaust und auch die Portalkrane sind lärmoptimiert.“

Hohe Leistung, reibungslose Montage

Als wesentlichen Vorteil der neuen Anlage nennt Katrin Schwaiger, dass man am Rundholzplatz die Menge in zwei Schichten sortiert, die man im Sägewerk in drei Schichten schneidet. Außerdem ist Holtec ein Partner der kurzen Wege. „Wir haben eine sehr kompakte Anlage, mit der wir in kurzer Zeit möglichst viel Holz sortieren können“, verdeutlicht Niedermeier. Besonders überrascht hat ihn der Ablauf der Montage, welche trotz des laufenden Betriebes reibungslos klappte. Den Stillstand beziffert Niedermeier mit maximal vier Wochen.

Der Holtec-Rundholzplatz besteht aus zwei getrennten Linien, um die jährliche Leistung von 1,2 Mio. fm in zwei Schichten bewältigen zu können. Es gibt als zwei separate Aufgabedecks, zwei Bedienkabinen, zweimal zwei Baljer & Zembrod-Wurzelreduzierer sowie zwei Nicholson-Entrinder. Zudem verfügt die Linie 1 über eine Frässcheibe, damit der Bediener die Qualität, vor allem bei Stämmen aus dem Nasslager, besser beurteilen kann. Der Rundholzplatz ist auf Stammlängen von 3 bis 5,3 m sowie Durchmesser von 12 bis 65 cm ausgelegt. Die Vorschubgeschwindigkeit am Sortierblockzug beziffert Holtec-Projektleiter Thomas Schick mit 200 m/min.

Wir brauchten einen Partner, der mit uns dieses Projekt stemmen kann. Mit Holtec haben wir die richtige Wahl getroffen.


Katrin Schwaiger, Geschäftsführerin Schwaiger Holzindustrie

Bei sämtlichen Übergaben von Quer- und Längstransport installierte Holtec den bewährten Logrunner. Dieser sorgt mit den profilierten Rollen für eine schnelle Beschleunigung mit wenig Schlupf. Zudem ist die Anlage mit der Lückenoptimierung Gap-Control ausgestattet. Diese öffnet und schließt beispielsweise die Lücke zwischen den Stämmen bei der Eintaktung der Hölzer aus dem Bypass.

Hinter den Entrindern werden die Stämme auf eine Sortierstrecke zusammengeführt und passieren noch einen Metalldetektor sowie die abschließende 3D-Vermessung von Jörg Elektronik, bevor die Hölzer in eine der 98 Boxen absortiert werden. „Zwischen Metalldetektor und Vermessung haben wir eine extralange Fördereinheit vorgesehen. Damit ist es zu einem späteren Zeitpunkt möglich, einen Röntgenscanner in die Linie einzubauen“, erläutert Schick. Von dort aus entnehmen die zwei Portalkrane die Stämme und legen diese in die hohen Polter ab. Die Krane bewältigen zudem die Beschickung der Sägelinie.

Die Schwaiger Holzindustrie entschied sich zudem für den neuen Holtec-Bedienstuhl Ergo-Control, der in beiden Kabinen zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um einen ergonomischen Sitz- und Steharbeitsplatz. Trotz wechselnder Positionen gewährleistet dieser eine identische Blickführung. So hat der Bediener stets eine konstante Blickführung auf alle Bedienelemente, Monitore und den Holzfluss. „Die verschiedenen Sitzpositionen und das Stehen machen das Arbeiten wesentlich angenehmer“, sagt Anlagenfahrer Daniel Gaubauer.

„Holtec ist ein guter, zuverlässiger Partner, wo noch die Handschlagmentalität gilt. Es war die richtige Entscheidung“, bekräftigt Geschäftsführer Josef Schwaiger.

Hier gehts zum Video über den neuen Rundholzplatz.