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Symbolbild Wald © Adobe Stock

Tschechien

Tschechien: im Vorjahr 87% kalamitätsbedingter Holzeinschlag

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 10.11.2022 - 05:54
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Entwicklung des Gesamteinschlages in Tschechien 2000 bis 2021. Schwarz: Gesamteinschlag, grün: Einschlag biotisches und abiotisches Schadholz, rot: Käferholz © Tschechisches Landwirtschaftsministerium

Mit 30,3 Mio. fm ist die gesamte Rohholzentnahme in Tschechien 2021 um 5,5 Mio. fm gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. 95% des gesamten Einschlages entfielen auf Nadelholz. Mit 26,3 Mio. fm oder 87% der Gesamtnutzung macht die kalamitätsbedingte Holzernte den größten Teil aus. Das ist ein Rückgang um 30% oder 7,6 Mio. fm gegenüber 2020.

Auf Käferholz entfielen 2021 18,3 Mio. fm und auf abiotisches Schadholz (Sturmholz, Trockenheit) 7,6 Mio. fm. Im Vergleich zum Vorjahr schätzt der Grüne Bericht 2021 des tschechischen Landwirtschaftsministeriums 2021 aufgrund der Witterung und des Rückgangs des Borkenkäfers günstiger ein als die Vorjahre. Die tschechischen Staatsforste (Lesy CR) schlugen 2021 11,4 Mio. fm ein, 7 Mio. fm davon waren Schadholz.

Der Laubholzanteil an der natürlichen Verjüngung beträgt 52%, der von Fichte 30%. Der Gesamtanteil der Fichte in den Wäldern Tschechiens ist auf 48% zurückgegangen.

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Verschlechterung des Waldzustandes in ha zwischen 2019 und 2021 nach Bezirken © Tschechisches Landwirtschaftsministerium

Bei den Rundholzpreisen gab es im Vorjahr nach dem Rückgang in den Jahren 2018 bis 2020 einen Anstieg des Durchschnittspreises des Leitsortiments Fichte III, A/B, auf 91 €/fm (2215 CZK/fm). Das ist ein Plus von 33,4 €/fm oder 61% im Vergleich zum Vorjahr.

Die wirtschaftliche Gesamtsituation der Waldbesitzer habe sich – aufgrund des Anstiegs des Rohholzpreises sowie der staatlichen Förderungen – im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Das durchschnittliche Gesamtergebnis aller Waldbesitzer beträgt 185 €/ha. 

Das Landwirtschaftsministerium gewährte 2021 eine finanzielle Unterstützung für die Waldbewirtschaftung von 74 Mio. € sowie weitere 131 Mio. € zur Abfederung der Käferkalamitäten.