Viele Themen und spannende Produktneuheiten standen im Mittelpunkt des Messeauftrittes von Holtec, Hellenthal/DE, auf der Ligna 2023. Das Unternehmen stellte an drei Messeständen das gesamte Leistungsspektrum von Rundholzplätzen für die Sägeindustrie, Lösungen für die Holzwerkstoff-Industrie sowie Paketkappsägen aus.
Portalkran als Gamechanger im Rundholzumschlag
Die Anforderung an nachhaltige Prozesse ist unter anderem, die ökologische Effizienz des Unternehmens langfristig zu verbessern, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu beeinträchtigen. Die Holzindustrie steht vor einer gewaltigen Transformationsaufgabe. Diese verlangt grundlegende Umstellungen der Produktionsabläufe. Gerade der Rundholzumschlag auf Basis dieselbetriebener Umschlagmaschinen bietet Potenzial zur Weiterentwicklung. Holtec hat sich dieser Aufgabe angenommen und ein neues Umschlagskonzept entwickelt. Entstanden ist ein moderner, hochflexibler und leistungsstarker Portalkran auf Basis eines vollelektrischen Antriebskonzeptes. Vertrieben wird das Produkt künftig unter dem Namen VPK Loghandler. Holtec griff bei der Entwicklung des Portals auf das Know-how eines erfahrenen Kranbauers aus der Stahlindustrie zurück, die Umschlagmaschine stellte Sennebogen bei. Auf der Ligna zeigte Holtec Teile der Portalbrücke sowie die Umschlagmaschine im Original, was sich als wahrer Besuchermagnet erwies und in aller Munde war.
Die Messebesucher konnten darüber hinaus am neuen Kransimulator das Arbeiten mit dem Portalkran erproben und üben. Der Simulator verfügt über die gleichen Funktionen und Bedienungselemente wie der echte Kran. Holtec entwickelte den Simulator in Zusammenarbeit mit JE-Scantechnik. In das System ist das Rundholzplatz-Managementtool, auf Basis „JE-Mobileview“ integriert, das die notwendigen Transportaufträge anzeigt und den Bediener mit Navigationsanweisungen über den Rundholzplatz steuert. „Wir wollen hier in erster Linie das Entwicklungspotenzial für die Zukunft aufzeigen“, sagte Holtec-Geschäftsführer Alexander Gebele. Mit dieser Art der Kranbedienung sei es möglich, dass der Mitarbeiter nicht mehr direkt am Kran sitze, sondern in einer bequemen Bedienerkabine.
Simulation als Planungstool
Die Anlagensimulation wird künftig einen immer stärkeren Stellenwert bei der Auslegung und Dimensionierung der Anlagen erhalten. Holtec stellt hier mit einem weiterentwickelten Simulationsprogramm ein Planungstool zur Verfügung, mit dem größere Investitionen abgesichert werden können. Neu ist die Simulation des Portalkrans VPK Loghandler in voller Ausbaustufe – inklusive Beschickungswagen. Über die rechnergestützten Modelle können wertvolle Schlüsse für die Realität gewonnen werden. Zudem lassen sich komplexe Wirkungszusammenhänge oder die Gegenüberstellung von Lösungsalternativen objektiver beurteilen.
Noch einfacherer Service
Holtec Mobile Services ist eine offene Serviceplattform, die es Kunden noch einfacher macht, Wartungs- und Reparaturarbeiten durchzuführen, digital auf benötigte Ersatzteile zuzugreifen sowie Anlagenprozesse zu überwachen und zu optimieren. Die Serviceapp ist kostenlos. Die App wird auf den jeweiligen Benutzer konfiguriert und seine Anlagen- und Maschinendaten werden registriert. Damit haben Benutzer schnell Zugriff auf die neuen Funktionen und Anwendungen. Das Fernwartungspaket Remoteplus hat Holtec in die digitale Serviceplattform integriert. Über dieses Tool stattet Holtec den Techniker des Kunden vor Ort mit einer Datenbrille aus. Diese ermöglicht es, Bild und Ton live zu übertragen und gleichzeitig an der Maschine zu arbeiten. Anweisungen des Servicetechnikers im Unternehmen können direkt an der Maschine umgesetzt werden. In der aktuellen Version ist dieser Service auch mittels Tablets oder eines Mobiltelefons nutzbar. Als zusätzliche Funktion bietet die Plattform eine Übersicht zum aktuellen Stand von getätigten Serviceanfragen. Mit der neu entwickelten App konnte Holtec die Jury des German Innovation Awards überzeugen und wurde 2022 in der Kategorie Excellence in Business-to-Business ausgezeichnet.
Ergonomie am Arbeitsplatz
Die Ergonomie am Arbeitsplatz spielt eine sehr wichtige Rolle. Das gilt für den Computerarbeitsplatz im Büro genauso wie für den Arbeitsplatz im Bedienstand eines Holzplatzes oder einer Sägelinie. „Mit dem Ergocontrol, der bereits mehrfach im Einsatz ist, kann der Bediener sowohl im Stehen als auch Sitzen arbeiten“, erläuterte Gebele. In das neue Konzept sind auch die ergonomische Anordnung der Steuerungselemente und die Arbeitsumgebung eingeflossen. Beim Bedienstuhl handelt es sich um einen luftgefederten Fahrersitz aus dem Nutzfahrzeugbereich, auf dem der Anlagenführer optimal Platz nehmen kann. Neben einer automatischen Gewichtseinstellung sind individuelle Einstellungen und optional eine Massagefunktion möglich.
Kleine Mengen effizient entrinden
Der Batch-Debarker von Holtec ist speziell für klein- und mittelständische Pelletsproduzenten konzipiert. „Mit einer Durchsatzleistung von 15 bis 20 t atro/h rechnet sich das diskontinuierliche Entrindungskonzept auch für Unternehmen, die nur sporadisch entrindetes Stammholz dem Pelletierungsprozess zuführen oder neu in den Pelletsmarkt einsteigen möchten“, sagte Gebele. Eine nachträgliche Einbindung in ein Gesamtkonzept mit automatischer Beschickung und Austrag ist möglich. Der Batch-Debarker ist für maximale Stammlängen von 4, 5 oder 6 m verfügbar. Trotz geringerer Durchsatzleistung weist der Batch-Debarker den gewohnten Holtec-Ausführungsstandard auf. So kommen hier die gleichen Entrindungswerkzeuge wie beim bewährten Holtec-Variobarker zum Einsatz. Gleiches gilt für das Antriebssystem.
Die bewährte Paketkappsägentechnologie von Holtec, mit der das gesamte Leistungsspektrum von der fahrbaren Maschine bis zur Hochleistungsanlage abgedeckt wird, rundete den Holtec-Messeauftritt ab.
