Rundholz_Konjnuktur_Q4_23.png

© Holzkurier

Konjunkturumfrage

Weiterhin angespannte Marktlage

Ein Artikel von Günther Jauk | 24.01.2024 - 15:31
Rundholzeinschnitt.png

© Holzkurier

Eine schwache Nachfrage, niedrige Schnittholzpreise sowie hohe Rohstoffkosten und eine angespannte Versorgungslage prägen den Jahreswechsel der Nadelholzsäger. Diese ausgesprochen herausfordernde Marktsituation führte zum bedrücktesten Jahresstart seit der Einführung des Holzkurier-Konjunkturbarometers vor zehn Jahren: 51 % beurteilten die Geschäftslage ihres Unternehmens im abgelaufenen Quartal als „schlecht“, 42 % als „zufriedenstellend“ und lediglich 7 % als „gut“.
Für das laufende Quartal erwarten 42 % eine „schlechte“ und 52 % eine „zufriedenstellende“ Entwicklung dieser globalen Stimmungsvariablen.

Preise werden steigen

Sieben von zehn Nadelholzsägern kalkulieren im laufenden Quartal mit steigenden Einkaufspreisen, während das restliche knappe Drittel von gleichbleibenden Rundholzpreisen ausgeht. Analog dazu  rechnen 65 % mit „steigenden“ und 28 % mit „gleichbleibenden“  Schnittholzpreisen in den kommenden drei Monaten. 7 % der Umfrageteilnehmer erwarten indes sinkende Verkaufspreise. 

Investitionslaune erreichte Tiefpunkt

Die Investitionsbereitschaft sackte zuletzt auf den schlechtesten Wert seit dem 4. Quartal 2015 ab. Damals beurteilten 84 % die Investitionsbereitschaft der Branche als „niedrig“, jetzt sind es 80 %, wie ein Blick in den Datacube zeigt. 71 % der Befragten gehen davon aus, dass die Investitionslaune im 1. Halbjahr 2024 weiter abnimmt, während 28 % mit einer gleichbleibenden Investitionsbereitschaft rechnen.

Schwache Umsätze

Ihre Umsätze beurteilten die Säger im 4. Quartal 2023 zwar etwas positiver als in den drei Monaten davor – dennoch berichtete mit 51 % mehr als die Hälfte von „niedrigen“ und nur 1 % von hohen Umsätzen. Für das laufende Quartal geht die Hälfte von „gleichbleibenden“ Umsätzen aus, während jeweils rund ein Viertel der Säger mit „steigenden“ beziehungsweise „sinkenden“ Umsätzen rechnet.

Stabile Produktionsmengen erwartet

Als Reaktion auf die schwache Preis- und Nachfragesituation ging die Nadelschnittholz-Produktion in Deutschland und Österreich 2023 gegenüber dem Vorjahr merklich zurück (s. Holzkurier Heft 03, S. 3-5). Für 2024 plant der Großteil der Branche (72 %), den Ausstoß auf dem Niveau von 2023 zu halten. 8 % streben indes eine Steigerung und 20 % eine Reduktion der Nadelschnittholz-Produktion im laufenden Jahr an.

Hoffnungsjahr 2025

Schnittholznachfrage.png

© Holzkurier

Auf eine deutliche Entspannung der aktuellen Situation hofft der überwiegende Teil der Säger (53 %) erst 2025, wobei der Aufschwung von mehreren zentralen Faktoren abhängen wird:

  • der Zinsentwicklung,
  • der Rundholzverfügbarkeit,
  • den politischen Anreizen,
  • den erteilten Baugenehmigungen
    sowie den Überseemärkten,

lauten die Einschätzungen der Umfrageteilnehmer, wobei man nach den großen wirtschaftlichen Beben in den Jahren 2021 und 2022 weitere Nachbeben keineswegs ausschließen könne. //