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Rundholz © Archiv

Deutschland

Holzeinschlag 2023 bei 71 Mio. fm

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 16.04.2024 - 10:58
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Der geringere Holzeinschlag aufgrund von Waldschäden führt seit 2020 zum Rückgang des gesamten Holzaufkommens in Deutschland © Destatis

2022 lag der Holzeinschlag laut Destatis bei 78,7 Mio. fm, was einem Rückgang um 10,3% entspricht. Der Schadholzanteil sank im Jahresvergleich von 44,7 Mio. fm im Jahr 2022 auf 38,7 Mio. fm im vergangenen Jahr (–13,2%). Im Rekordjahr 2020 lag der Schadholzeinschlag bei 60,1 Mio. fm.

2023 waren 54,9% des Holzeinschlags auf Waldschäden zurückzuführen – der niedrigste Wert seit 2018. 2023 wurden 27,2 Mio. fm Schadholz aufgrund von Insektenschäden eingeschlagen, was einer Steigerung um 2,6% gegenüber dem Vorjahr entspricht (2022: 26,6 Mio. fm). Der Anteil am gesamten Schadholzaufkommen lag bei 70,3%. Nach Käferholz waren Winde und Stürme mit 4,9 Mio. fm die zweithäufigste Ursache für das Schadholzaufkommen. 2022 waren noch 12,4 Mio. fm Schadholz durch Sturmschäden angefallen, ein Rückgang um 60%.

Der Holzeinschlag in der Holzartengruppe „Fichte, Tanne, Douglasie und sonstiges Nadelholz“ lag 2023 bei 46,6 Mio. fm (2022: 52,8 Mio. fm, –11,7%). In den Jahren 2020 und 2021 wurden in dieser vorwiegend aus Fichte bestehenden Holzartengruppe jeweils noch 62 Mio. fm geerntet. Damit bleibt die Fichte mit einem Anteil von 66% am Holzeinschlag die bedeutendste Baumart Deutschlands. 2022 lag der Fichteneinschlag aufgrund des höheren Käferholzanteils am Schadholzeinschlag bei 67,1%, und in den vorangegangenen Jahren sogar bei 74,8% (2021) sowie 77,3% (2020).

2023 lag der Stammholzanteil am Gesamteinschlag bei 39,1 Mio. fm oder 55,4%. Danach kommt Industrieholz mit 14,1 Mio. fm (20%), dicht gefolgt von Energieholz mit 14 Mio. fm (19,9%). Der 10-Jahre-Durchschnitt (2013 bis 2022: 10,9 Mio. fm Energieholz) wurde somit um 28,5% übertroffen.

Der Waldschadensbericht 2023 des deutschen Bundeslandwirtschaftsministeriums kommt auf 34,6 Mio. fm (Weniger Schadholz für 2024 prognostiziert: 27 Mio. fm). Der Unterschied von 4,1 Mio. fm lässt sich mit der fortgeschrittenen Schadholzaufarbeitung aus den Vorjahren erklären. „Es ist zu beobachten, dass Dürrständerbestände aus den Vorjahren genutzt wurden, damit wird der Totholzvorrat im Wald zugunsten der Nutzungsmenge verringert. Zudem basieren ja beide Angaben auf Befragungen – entweder bei den zuständigen Ministerien der Bundesländer mit Unsicherheiten insbesondere bei den anderen Besitzarten Privat- und Kommunalwald oder bei den holzbe- und -verarbeitenden Betrieben, die gegebenenfalls auch nicht immer exakt die Schadholzanteile angeben können“, erklärt Prof. Dr. Andreas Bolte, Institutsleiter des Thünen-Instituts für Waldökosysteme in Eberswalde/DE, gegenüber dem Holzkurier.