Wie der größte private Nachrichtensender Polens, TVN, berichtet, handle es sich bei den Festgenommenen um Józef K., den ehemaligen Generaldirektor der Staatsforste, Michał C., den ehemaligen Direktor des Informationszentrums der Staatsforste, sowie Andrzej Sz., den ehemaligen Direktor der Regionalen Forstdirektion in Stettin. Auch das Fachportal drewno.pl bestätigt diese Informationen.
Die Maßnahmen erfolgten auf Anweisung eines Staatsanwalts des Ermittlungsteams Nr. 2 der Nationalen Staatsanwaltschaft in Warschau, das sich mit Unregelmäßigkeiten im Justizfonds befasst.
Laut der Generaldirektion der Staatsforste stehen die Festnahmen unter anderem im Zusammenhang mit der mutmaßlich fiktiven Anstellung von Dariusz Matecki. Dieser soll zwischen 2020 und 2023 Gehaltszahlungen erhalten haben, obwohl er keine tatsächliche Arbeit für die Staatsforste geleistet haben soll. Der dadurch entstandene Schaden wird auf 500.000 PLN (ca. 121.000 €) geschätzt.
Aufgrund zahlreicher weiterer Unregelmäßigkeiten haben Justizminister Adam Bodnar und Generalstaatsanwalt Dariusz Korneluk entschieden, eine spezielle Ermittlungsgruppe bei der regionalen Staatsanwaltschaft in Krakau einzurichten.
Die bisherigen Untersuchungen, darunter auch Prüfungen des Obersten Rechnungshofs (NIK) sowie interne Audits der Staatsforste, haben bereits mehr als 30 Verfahren eingeleitet. Experten gehen davon aus, dass der finanzielle Schaden in die Dutzende Millionen Złoty (über 6 Mio. €) gehen könnte.
Die Ermittlungen konzentrieren sich nicht nur auf Scheinbeschäftigungen, sondern auch auf mögliche Veruntreuungen öffentlicher Gelder, Verstöße gegen Vergabeverfahren und weitere Korruptionsdelikte.
Die Affäre um die polnischen Staatsforste könnte sich zu einem der größten Finanzskandale der vergangenen Jahre entwickeln, berichtet drewno.pl. Weitere Festnahmen und Ermittlungen werden nicht ausgeschlossen.
