„Wir haben die neue Thermokammer bis zur Serienreife fertig und stehen mit unserem Prozess-Know-how zur Verfügung”, präsentierte Dipl.-Ing. Werner Ohnesorg, Leiter der Entwick- lungs- und Konstruktionsdivision bei Ing. Kurt Mühlböck unter den Argusaugen des Firmenchefs, am 9. März im Seminar- raum des Unternehmens vor der Generalversammlung des Verbandes Österreichischer Hobelwerke VÖH erstmals die nun- mehr in vielen Bereichen abgesicherten Forschungsergebnisse. Auswertungsreihen am Holztechnikum Kuchl, der HTBLuVA Mödling, der Holzforschung Austria und inSeibersdorf laufen. Bald werden neben Fichte auch Daten für Tanne, Lärche, Kiefer, Birke,Eiche, Buche,Ahorn,Esche, Erle und Akazie, teilweise auch aus gedämpften Varianten, zur Verfügung stehen.
Und die Kosten? Den finnischen Mitbewerbern, die 2000 S/m³ für die Thermobehandlung von getrockneter Ware verlangen, und den Mitbewerbern, die einen großindustriellen Prozess, der ein Investitionsvolumen an die 150 Mio. S erfordert, scheinen die Österreicher um mehr als eine Nasenlänge voraus zu sein:
l die Kosten für eine 15 m³-Kammer halten sich mit 3 bis 4 Mio. S in Grenzen
l Investitionskriterium ist der nötige Thermoölkessel, der mit einem Vorlauf von 300 °C gefahren werden muss und genau mit anderen thermischen Prozessen im Unternehmen abzustimmen ist
l Lamellen lassen sich binnen 12 bis 15 Stunden thermobehandeln, dicke Kantel brauchen 2 bis 3 Tage
Erstmals ist damit die Thermotrocknung in Mitteleuropa realisiert, die Kammer bei Mafi, Schneegattern, läuft seit Februar im industriellen Vollbetrieb, Schaffer und Gaulhofer wollen bald folgen. Mafi hat derzeit noch Kapazitäten für Lohnbehandlungen frei.
Für die Genehmigung des nicht ganz ungefährlichen Betriebsprozesses, der in einer Aufheizphase von endotherm auf exotherm umschlägt, aber von Mühlböck „voll beherrscht” wird, gibt es ein Musterverfahren. Die aus dem Holz herausgeholten Inhaltsstoffe (10% der Masse, also über 40 kg/m³ an Teeren, Ölen und Ruß) werden verbrannt und damit der Kreislauf geschlossen, ohne dass zu entsorgende Materialien anfallen. Das dürfte bei den Finnen nicht so sein. Ohnesorg hat für die Erfindungen drei Patente angemeldet.
Aufgrund der Kosten scheinen vorerst sinnvolle Einsatzbereiche dort zu sein, wo die hohe Kubikmeterbelastung auf möglichst große Flächen, etwa durch dasAuftrennen der Lamellen für die Fußbodenerzeugung, umgelegt werden kann. Hier ist auch das Faktum des geringeren Arbeitens des Bodens voll ausspielbar.
l die Kosten für eine 15 m³-Kammer halten sich mit 3 bis 4 Mio. S in Grenzen
l Investitionskriterium ist der nötige Thermoölkessel, der mit einem Vorlauf von 300 °C gefahren werden muss und genau mit anderen thermischen Prozessen im Unternehmen abzustimmen ist
l Lamellen lassen sich binnen 12 bis 15 Stunden thermobehandeln, dicke Kantel brauchen 2 bis 3 Tage
Erstmals ist damit die Thermotrocknung in Mitteleuropa realisiert, die Kammer bei Mafi, Schneegattern, läuft seit Februar im industriellen Vollbetrieb, Schaffer und Gaulhofer wollen bald folgen. Mafi hat derzeit noch Kapazitäten für Lohnbehandlungen frei.
Für die Genehmigung des nicht ganz ungefährlichen Betriebsprozesses, der in einer Aufheizphase von endotherm auf exotherm umschlägt, aber von Mühlböck „voll beherrscht” wird, gibt es ein Musterverfahren. Die aus dem Holz herausgeholten Inhaltsstoffe (10% der Masse, also über 40 kg/m³ an Teeren, Ölen und Ruß) werden verbrannt und damit der Kreislauf geschlossen, ohne dass zu entsorgende Materialien anfallen. Das dürfte bei den Finnen nicht so sein. Ohnesorg hat für die Erfindungen drei Patente angemeldet.
Aufgrund der Kosten scheinen vorerst sinnvolle Einsatzbereiche dort zu sein, wo die hohe Kubikmeterbelastung auf möglichst große Flächen, etwa durch dasAuftrennen der Lamellen für die Fußbodenerzeugung, umgelegt werden kann. Hier ist auch das Faktum des geringeren Arbeitens des Bodens voll ausspielbar.
Neue Einsatzmöglichkeiten. Die Hobelindustrie denkt laut über neue Fassadenanwendungen nach, die Farbeffekte könnten die Designer in der Möbelindustrie gedanklich beflügeln, Architekten freuen sich über das etwas vorwegnehmbare Altern des Holzes im Innenausbau, doch auch für Badezimmer und Küchen eröffnen sich Visionen.
Nur bei den Dimensionen gibt es noch Grenzen: Über den Schwellenwert von 40 bis 50 mm starkem Holz ist man noch nicht erfolgreich hinausgekommen. Auch das Verkleben mit wasserhaltigen Klebstoffen ist nicht möglich, da das Holz zur Gänze entfeuchtet wird und es keine Möglichkeit des Abbindens gibt. Daher können nur PVAc-Klebstoffe eingesetzt werden. Erste Versuche für Gaulhofer mit verleimter Ware laufen.Holzunregelmäßigkeiten sofort sichtbar. Reklamationen werden weniger häufig, der Thermoprozess verzeiht keine allzu starken Holzunregelmäßigkeiten. Äste fallen spätestens bei der abgeschlossenen Behandlung raus, aber wenn sie halten, bleiben sie sicher auch am Ort des Einbaues drinnen.
Das Problem der Lattenabdrücke bleibt, empfohlen wird das teure Alu, bei Mafi arbeitet man nach wie vor mit Holzlatten, hobelt aber noch 0,5 mm weg. Trocknungs-Innovationen. Mühlböck hält auch andere Innovationen parat. Für die Lösung der kabellosen Feuchtemessung musste wesentlich mehr Aufwand investiert werden, als ursprünglich vorgesehen. Nun scheint der Erfolg greifbar nahe. Neben der Lösung der Probleme mit den Funkfrequenzen beim Betrieb mehrerer Kammern sollte noch die Lebensdauer der Batterien von derzeit 3 Monaten auf 1 bis 2 Jahre gesteigert werden können.
Gegen das leidige Schüsseln der Bretter setzt Mühlböck bei Stallinger und Schößwender auf Druck mit Hydraulikstempel. RE
Nur bei den Dimensionen gibt es noch Grenzen: Über den Schwellenwert von 40 bis 50 mm starkem Holz ist man noch nicht erfolgreich hinausgekommen. Auch das Verkleben mit wasserhaltigen Klebstoffen ist nicht möglich, da das Holz zur Gänze entfeuchtet wird und es keine Möglichkeit des Abbindens gibt. Daher können nur PVAc-Klebstoffe eingesetzt werden. Erste Versuche für Gaulhofer mit verleimter Ware laufen.Holzunregelmäßigkeiten sofort sichtbar. Reklamationen werden weniger häufig, der Thermoprozess verzeiht keine allzu starken Holzunregelmäßigkeiten. Äste fallen spätestens bei der abgeschlossenen Behandlung raus, aber wenn sie halten, bleiben sie sicher auch am Ort des Einbaues drinnen.
Das Problem der Lattenabdrücke bleibt, empfohlen wird das teure Alu, bei Mafi arbeitet man nach wie vor mit Holzlatten, hobelt aber noch 0,5 mm weg. Trocknungs-Innovationen. Mühlböck hält auch andere Innovationen parat. Für die Lösung der kabellosen Feuchtemessung musste wesentlich mehr Aufwand investiert werden, als ursprünglich vorgesehen. Nun scheint der Erfolg greifbar nahe. Neben der Lösung der Probleme mit den Funkfrequenzen beim Betrieb mehrerer Kammern sollte noch die Lebensdauer der Batterien von derzeit 3 Monaten auf 1 bis 2 Jahre gesteigert werden können.
Gegen das leidige Schüsseln der Bretter setzt Mühlböck bei Stallinger und Schößwender auf Druck mit Hydraulikstempel. RE