Thomas, Jürgen und Senior Reinhold Pfeifle werden nun mit modernster Bandsägetechnik verstärkt Qualitäts-ware erzeugen © Ebner
Installiert ist eine Tandem-Bandsäge mit 1800-er-Rollen, die im Vor- und Rückschnitt arbeiten kann, samt vorgeschaltenem Spaner sowie integrierten Kapp- und Aufteilsägen.
Dabei hat sich Pfeifle eine Vielzahl an individuellen Adaptierungen gewünscht, die sich von den gängigen Tandem-Bandsägen, wie sie in Österreich etwa bei Hasslacher Drauland, Sachsenburg (sh. Holzkurier Heft 36/99, S. 12), oder Mayr-Melnhof, Göss (sh. Holzkurier Heft 35/2000, S. 16), installiert sind, unterscheidet.
In Seewald werden die bis zu 13 m langen Stämme am Standort des Gatters aufgetrennt. Die Halle wurde nicht adaptiert und auch der nachgeschaltene Arbeitsablauf entspricht mit einem EWD-Combimes-Besäumer der bisherigen Praxis.Einschnitt an Bandsäge fertig. Ohne Nachschnittsäge muss - oder besser kann - die Ware zu etwa 90% an der Bandsäge fertig geschnitten werden. Eine 4-fache Wendung am 9,7 m langen Spannwagen mit seinen 5 Böcken ist Usus.Etwas mehr schneiden. Von EWD wurde die Zubringung zur Säge erneuert. Am Rundholzplatz selbst arbeitet weiterhin ein Baljer & Zembrod-Sortierkran, dessen Leistungsvermögen auf Grund der nun stärkeren Stammdurchmesser dem Einschnittsprung von 15.000 fm/J auf nunmehr 25.000 fm/J standhält.
Es wird also auch weiterhin vorsortiertes Holz verarbeitet. „Unser Mann legt die Stämme auftragsbezogen zusammen”, erläutert Thomas Pfeifle.
Eine Tandem-Bandsäge mit Spaner, die im Vor- und Rückschnitt Wertholz filetieren kann, ersetzte in Seewald ein 6 Jahre altes Gatter © Ebner
Bis zu 1,3 m starke Baum-Giganten - zu einem Gutteil Tanne - haben die Pfeifles bereits auf der Tandem-Bandsäge eingeschnitten. Die dabei zwangsweise vorkommenden Wurzelanläufe entfernt der Spaner, der nach getaner Bearbeitung automatisch nach hinten weggefahren wird. Dort befindet sich dann während der weiteren Bearbeitung eine einschwenkbare Walze am Rollengang.Finessen auch im Detail. Die Böcke verfügen über Servozylinder - sie lassen sich also genau und schnell verfahren. Der Anpressdruck der Zangen wiederum ist so ausgeführt, dass Holzbeschädigungen auf Grund zu starken Einsatzes ausgeschlossen werden. Kleines aber feines Detail der EWD-Lösung: die abgetrennte Ware wird von automatisch herausfahrbaren Stammauflagen gehalten, die nach dem Durchschneiden die Produkte sanft umlegen.
Einschnitt: 25.000 fm (2002)
Mitarbeiter: 10
Holzarten: Fichte (60%), Tanne (40%)
Rundholz: bis 13 m
Hauptmaschine: Tandem-Bandsäge mit Spaner für Vor- und Rückschnitt
Produkte: Blockware, astreine Seiten,
Bauholz, Gerüstbohlen, Rahmenhölzer,
Latten, besonders starke, lange
Bohlen
Draufsicht: Spaner lässt sich aus-rücken, dann wird eine Rolle hochge-klappt, computergesteuerte Kappsäge längt Seitenware ab © Ebner
Masse und Wert. Auch soll sich die Produktion stark nach der Jahreszeit orientieren. Ruht der Bau im Winter, will man sich noch stärker auf Wertholz konzentrieren. Im Sommer, mit dem „Holz des 2. Saftes”, schneidet man Massenware und verstärkt auch wie bisher Bauholz. „Es war uns eben sehr wichtig, dass wir für unsere Kunden wirklich alles schneiden können.”
Um mit der Massenware konkurrenzfähig zu sein, zählt auch bei den Schwarzwälder Sägern natürlich die Leistung. Bisher hat man bereits Vorschubgeschwindigkeiten von 28 bis zu 100 m/min realisieren können. Jürgen Pfeifle: „Wichtig wäre es etwa, über längere Zeit gleichmäßig zwischen 60 und 100 m/min schneiden zu können.”
Das gilt auch bei der Wahl der Bandsägeblätter. Gute Praxis-Erfahrungen hat man mit dem französichen Hersteller M.F.L.S., Feurs/F, gemacht. Derzeit probieren die Schwarzwälder auch mit Sandvik-Blättern.