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Thurner-Mannschaft mit Minister Bartenstein © Pachler

5 Millionen Kubik

Ein Artikel von Administrator | 17.09.2002 - 00:00
Es war ein geselliges und freundschaftliches Fest, das bei Thurner, Kötschach-Mauthen, anlässlich der Verleihung des Staatswappens gefeiert wurde. Lieferanten wie Mosser, Randegg, Klausbauer, Lainbach, und Baur, Wain/DE, sowie viele Freunde waren gekommen, um dem erfolgreichen Team um Josef Thurner zu gratulieren.
„Die Arbeit des Maklers geschieht mehr im Verborgenen und ist von offiziellen Würdigungen meist ganz ausgeschlossen”, hatte Thurner 1972 noch gemeint (sh. Holzkurier Heft 35/1972, S. 7). Dass er sich da ge-täuscht hatte, ist eine der ganz wenigen Fehleinschätzungen von Thurner, wie Hugo Karre, Mitglieder der Thurner-Geschäftsleitung, in seiner Ansprache betonte. Schwarze Liste. Eine Aussage, die Josef Thurner 1971 im Holzkurier tätigte, löste damals heftige Reaktionen in der österreichischen, vor allem aber in der italienischen Holzwelt aus: Er forderte die Erstellung einer Liste der schwarzen Schafe im Italien-Export. Die Liste wurde erstellt und steht heute als gutes Instrumentarium der gesamten Holzwirtschaft zur Verfügung. Der Fachverband der Sägeindustrie zeichnet dafür in bewährter Weise verantwortlich.
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Thurner-Mannschaft mit Minister Bartenstein © Pachler

Klein angefangen.1968 hat Josef Thurner mit 4 Mitarbeitern in Kötschach-Mauthen die Arbeit aufgenommen. Damals wurden 1000 Ladungen Schnittholz nach Italien verkauft.
Inzwischen hat sich die Menge an vermitteltem Holz beinahe verachtfacht. 7500 Ladungen werden pro Jahr vermittelt, das sind 370.000 m³ Holz. Den größten Teil davon bildet auch heute noch das Schnittholz mit 300.000 m³/J, 70.000 m³/J sind weiterverarbeitete Produkte wie Leimbinder und Platten. Der Gesamtwert der jährlich vermittelten Produkte beträgt damit 70 Mio. €.
Seit Beginn der erfolgreichen Tätigkeit im Hause Thurner sind damit 5 Mio. m³ Holz vermittelt worden, nennt Karre die Rekord-verdächtige Zahl. Das sind 115.000 Autozüge, die in einer Reihe aufgestellt von Kötschach nach Moskau reichen würden.
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Hans Baur (li.) im intensiven Gespräch mit Wirtschafts-Minister Dr. Martin Bartenstein, Hugo Karre (2. v. li.) und Josef Thurner (re.) © Pachler

Modernes Unternehmertum. Anwesende Politprominenz - neben Minister Dr. Martin Bartenstein, der das Staatswappen überreichte - waren der frühere Landeshauptmann Christof Zernatto, die Vorsitzende der Frau in der Wirtschaft, Ursula Kuess, der Landtagsabgeordneten Ferdinand Sablatnig und Gerhard Stangl sowie Bürgermeister Walter Hartlieb anwesend - als auch Freunde des Unternehmensgründers lobten die durch diese Zahlen verdeutlichte Leistung.
Nur an Betriebe, die etwas Besonderes darstellen, werde diese Auszeichnung vergeben, so die Festredner. Einig war man sich im Lob an die Mitarbeiter: So war von der tüchtigsten Mannschaft aller Zeiten die Rede. Als modernes Unternehmertum par excellence bezeichnete Bartenstein die Struktur bei Thurner. „Das heißt, die einzelnen Mitarbeiter nicht nur unternehmerisch denken, sondern auch handeln zu lassen”, so der Wirtschafts-Minister.
Thurner-Facts
Gründung: 1968 durch Josef Thurner
Standort: Kötschach-Mauthen
Mitarbeiter: 21
Profession: Holzmakler mit Handelsschiene
Vermittelte Menge: 370.000 m³/J um 70 Mio. €
Handelsdestinationen: 95% nach Italien, 5% nach Österreich, Deutschland und Schweiz
Umsatz: 4 Mio. €/J
Persönlicher Kontakt nicht ersetzbar. Bei Thurner sieht man beruhigt in die Zu-kunft. Seit 1998 ist das Unternehmen ISO 9002 zertifiziert. Damit sei die ständige Verbesserung der Qualität der gebotenen Dienstleistung sicher gestellt. Der persönliche Kontakt beim Handel mit Holz werde außerdem nie durch neue Medien wie das Internet ersetzt werden können, ist man überzeugt.