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Schenkers Führungsriege: Lippstreu, Wieland, Hebeler, Stöglehner, Papa © Spannlang

Tor zur Welt

Ein Artikel von Administrator | 12.05.2003 - 00:00
Ein ehrgeiziges Investitionsprogramm soll mittelfristig die Bedeutung der gegenüber Nordseehäfen in Rückstand geratenen Hafens der alten Kaiserstadt Triest wieder heben. Die italienische Regierung hat 560 Mio. € für ein umfassendes Ausbau- und Modernisierungsprojekt bewilligt, die die Zubringer per Schiene und Straße, die Anlege-Kais, Lager- und Verlade-Kapazitäten und die Anbindung an die Stadt betreffen. „Abladeplatz des Holzes”. 50 Mio. € davon sollen einem dieser Kais - dem Scalo Legnami - zugute kommen, auf dem 2 neue Verladekräne installiert werden sollen. Schließlich macht Holz immer noch einen Großteil des im Hafen umgeschlagenen Frachtvolumens aus. Dort wird ein Unternehmen, dessen Wurzeln ebenso in die Zeit der Habsburger-Monarchie zurückreichen, auf rund 18.500 m² ein Logistik-Terminal betreiben.Schlüsselrolle eines Logistik-Giganten. Im Rahmen der Erweiterung des Hafens hat das der weltweit tätige Logistik-Dienstleister Schenker, Wien, die Chance genützt, ein weitreichendes Abkommen mit dem Hafen Triest abzuschließen. Ziel der Partnerschaft ist es, die Expertise des Traditionsunternehmens beim Straßen- und Schienentransport mit der strategischen Lage eines Seehafens zu verbinden, der durch den europäischen Integrationsprozess wieder in die Mitte des Kontinents rückt.
Als Tochter-Unternehmen der zur Deutschen Bahn gehörigen Stinnes-Gruppe sei Schenker „der ideale Partner für den Porto di Trieste”, verkündet Maurizio Maresca, Präsident des Hafens, bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung am 8. April in den Hallen des Punto Franco Vecchio - alt-ehrwürdiger Sitz der Hafenbehörde.
Der Kern des Abkommens ist eine Konzession auf 4 Jahre mit Verlängerungsoption, die der Hafen der Spedition mit Sitz in Wien gewährt. Schenker will über den Scalo Legnami die Warenströme des konventionellen, nicht containerisierten Seeverkehrs zwischen Zentral-Europa und Destinationen in der Levante, dem Persischen Golf, des Mittleren und Fernen Ostens sowie auch an der Ost-Küste der USA führen.
Mit dem Ausbau der Infrastruktur am Scalo Legnami, dessen Beginn für Ende 2004 ins Auge gefasst ist, plant Schenker sein Transportvolumen auf 200.000 t zu verdoppeln, betont Mag. Elmar Wieland. Der Vorstandsvorsitzende von Schenker in Wien deutet weiters die Option an, den Schwerpunkt der Umschlagstätigkeit seines Unternehmens nach 4 Jahren auf den noch leistungsfähigeren Kai 5 zu verlagern.Abkürzung über die Adria. Triest soll künftig auch für deutsche und südosteuropäische Kunden eine Alternative zu den Nordhäfen Europas werden, so Klaus Lippstreu, Schenker-Vorstandsmitglied. „Die Entfernung ab Triest nach Fernost verkürzt sich im Vergleich um 2000 Seemeilen”, rechnet er vor. Hinzu kämen kürzere Vorlaufwege zwischen Werk und Hafen - wichtig im Hinblick auf Road-Pricing ab 2004.
Auch am Terminal Scalo Legnami will Schenker sämtliche Logistik-Dienstleistungen wie etwa Zollabfertigung und Komissionierungen anbieten. Durch das bewährte System der Sendeverfolgung via Internet, Mengenbündelung von Ladungsströmungen und Jahresverträgen mit Carriern will man neue Kunden und Reedereien nach Triest bringen.
Dies auch, um den italienischen Häfen von Genua und La Spezia weiter im Süden Paroli bieten zu können. Die Triestiner Stadtväter sind optimistisch, dass ihnen diese Vorhaben mit dem starken Partner aus Wien gelingen werden.
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Schenkers Führungsriege: Lippstreu, Wieland, Hebeler, Stöglehner, Papa © Spannlang

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Moderne Verladekräne sollen bald auch für Schenker arbeiten © Spannlang