Aus dem Nachbarland Frankreich drang dramatische Kunde nach Offenburg/DE: Ein dortiger Laubholzsäger legte seinen Betrieb vorübergehend still und hofft seitdem auf Marktberuhigung, so René Maechler, Soufflenheim/FR, Vizepräsident des französischen Sägewerksverbandes FNB sowie des europäischen Sägewerksverbandes EOS - dessen vorjährige Prognose bewahrheitete sich.Politik und Marketing gefordert. Zwar verzeichnete die 52. Interlaub, veranstaltet am 7. November vom Verband der Säge- und Holzindustrie Baden-Württemberg (VDS), Stuttgart/ DE, analog zur Branche einen von ihrem Präsidenten Hanspeter Haas heftig beklagten Teilnehmerschwund, skizzierte dafür wichtige Strategien zum Überwinden der Schwindsucht in der Branche.
So gelte es, geballte politische Schlagkraft für den Cluster Forst und Holz zu entwickeln und auch auf allen Ebenen umzusetzen. Fast noch wichtiger sei ein schlagkräftiges Marketing für europäische Laubhölzer nach US-amerikanischem Vorbild.
So gelte es, geballte politische Schlagkraft für den Cluster Forst und Holz zu entwickeln und auch auf allen Ebenen umzusetzen. Fast noch wichtiger sei ein schlagkräftiges Marketing für europäische Laubhölzer nach US-amerikanischem Vorbild.
Helle Welle ebbt ab. Während französische Forstverwaltungen ihre Situation Marketing bedingt schönen, beschrieb Maechler die Lage in Frankreich als „sehr negativ” - und zog sich dafür die Schelte französischer Kollegen zu.
Buche sei derzeit in Frankreich kaum gesucht - die Nachfrage sinke 2-stellig. Lediglich A-Ware erziele zwischen 300 und 350 €/m³. Während sich Buntlaubhölzer - wie etwa Akazie - behaupten, bleibe die Esche „im tiefen Tal”. Die „neue Festung” Eiche erfreue sich hoher Nachfrage und konstanter Preise bis maximal 500 €/m³ - so fest, dass bereits zahlreiche Buchen-Säger auf Eiche umgestellt haben. Dies bezeichnete Maechler aufgrund der besonderen Verfahren und dafür notwendiger Investitionen jedoch als gefährlich.
Nach deutschem Vorbild gründeten die Franzosen einen neuen Holzabsatzfonds - dieser bekommt von jedem Unternehmen 0,5% des Umsatzes und soll das Marketing ankurbeln.Chancen durch Export? Gleichlautendes über die Holzarten-Trends berichtete auch Walter Ohnemus, deutscher Laubholzsprecher aus Kappel/DE. Rückläufige Nachfrage herrsche insgesamt für Buche, Esche und Ahorn - lediglich besonders hochwertige Sortimente erlösen stabile Preise. Dagegen rechnet er nicht mit einer allgemeinen Belebung durch die Eiche - Fassproduzenten und Möbelbauer orderten deutlich geringere Volumina. Lediglich der Bodenmarkt lässt hier Zuwächse erwarten.
Laut einer Umfrage bei VDS-Mitgliedsbetrieben sank der Umsatz deutscher Säger zwischen 2001 und 2002 um 2,8% im Inland. Die Exporte stiegen dagegen um 10,7% - dieser Trend werde sich fortsetzen, prognostizierte Ohnemus.
Buche sei derzeit in Frankreich kaum gesucht - die Nachfrage sinke 2-stellig. Lediglich A-Ware erziele zwischen 300 und 350 €/m³. Während sich Buntlaubhölzer - wie etwa Akazie - behaupten, bleibe die Esche „im tiefen Tal”. Die „neue Festung” Eiche erfreue sich hoher Nachfrage und konstanter Preise bis maximal 500 €/m³ - so fest, dass bereits zahlreiche Buchen-Säger auf Eiche umgestellt haben. Dies bezeichnete Maechler aufgrund der besonderen Verfahren und dafür notwendiger Investitionen jedoch als gefährlich.
Nach deutschem Vorbild gründeten die Franzosen einen neuen Holzabsatzfonds - dieser bekommt von jedem Unternehmen 0,5% des Umsatzes und soll das Marketing ankurbeln.Chancen durch Export? Gleichlautendes über die Holzarten-Trends berichtete auch Walter Ohnemus, deutscher Laubholzsprecher aus Kappel/DE. Rückläufige Nachfrage herrsche insgesamt für Buche, Esche und Ahorn - lediglich besonders hochwertige Sortimente erlösen stabile Preise. Dagegen rechnet er nicht mit einer allgemeinen Belebung durch die Eiche - Fassproduzenten und Möbelbauer orderten deutlich geringere Volumina. Lediglich der Bodenmarkt lässt hier Zuwächse erwarten.
Laut einer Umfrage bei VDS-Mitgliedsbetrieben sank der Umsatz deutscher Säger zwischen 2001 und 2002 um 2,8% im Inland. Die Exporte stiegen dagegen um 10,7% - dieser Trend werde sich fortsetzen, prognostizierte Ohnemus.
Explodierender Baumarkt. Geradezu paradiesische Verhältnisse bietet der chinesische Markt, so Karl Polz, European Hardwood Production (EHP), Frauenthal, Sprecher der österreichischen Laubholzindustrie.
Bei einer Landesfläche von 9,6 Mio. km² verfüge China lediglich über 17% Waldanteil und bedürfe damit dringend der Schnittholzimporte. Holzeinschläge seien weitgehend untersagt und heimisches Plantagenholz beeinträchtige den Markt „nicht wirklich”.
Das Volumen neu erstellter 1-, 2- und Mehrfamilienhäuser bezifferte er für 2003 auf 25 Mio., für 2004 bereits auf 27 Mio. Objekte und berichtete von atemberaubenden Zuwächsen bei Böden um jährlich bis zu 15% - 20% dieses Marktes nimmt Holz ein.
Während die Produktion von Hartholz-Furnieren innerhalb Jahresfrist von 9,5 Mio. m² auf 23 Mio. m² anstieg, belief sich die chinesische Möbelproduktion auf 25 Mrd. US-$/J - im Gegenwert von 8 Mrd. US-$ konnte exportiert werden. Ähnlich dynamisch wachsen auch die chinesischen Holzwerkstoffe: Lag das hier produzierte OSB-Volumen 2001 noch bei 125.000 m³, waren es 2002 bereits 2,2 Mio. m³.Effektives Marketing. Die Exporte von deutschem Schnittholz nach China sanken dagegen kräftig ab. Betrug ihr Volumen 2000 noch 397.000 m³, 2001 184.000 m³, so werden 2003 voraussichtlich nur 150.000 m³ erreicht. Den Stellenwert effektiven Marketings dokumentierten damit die US-Amerikaner: Sie konnten ihre Schnittholzexporte nach China von 353.000 m³ (2001) um 80% auf 563.000 m³ (2002) nahezu verdoppeln.
Emotional aufgeheizt verurteilte Polz erneut die deutschen Rundholzexporte - diese zerstören nicht nur die aufgebauten chinesische Infrastruktur. Als Inhaber eines Familienunternehmens, welches stark auf Qualität setzt und dafür „viel investiert” hat, sieht sich Polz in der Verantwortung für Rohstoff, Mitarbeiter, Marktwirtschaft und Europa.
Eine ganz neue Dimension sei mit den Aktivitäten von Hessen-Forst, Kassel/DE, erreicht. Mit jährlichen Zuschüssen in Höhe von 51 Mio. € subventioniert, versuche dieser Betrieb jetzt, Buchen-Stammholz über eigene Vermarktungsstrukturen zu exportieren.Reisbauern im Hilton. Eine Promotion-Veranstaltung fand im Shanghai-Hilton statt, so Polz. Erst in der vergangenen Woche seien 200 Container rotkernigen Holzes beladen worden - zu einem Preis von rund 18 €/fm frei Waldstraße. Wenn dieses Geschäft „schiefgeht” - und davon zeigte er sich überzeugt - dann müsse für entstehende Verluste ebenfalls der deutsche Steuerzahler aufkommen.Europäischer Laubholz-Export-Council? Daher wolle Polz jetzt bei deutschen Politikern und den Zertifizierern vorstellig werden. Daneben schlug er ein neues EOS-Forum „pro europäische Laubholzindustrie” vor - aber ohne Zugang für Rundholzexporteure aus Waldbesitz, Sägeindustrie und Holzhandel.
In der Podiumsdiskussion zeigte Polz sich eher kreativ, formulierte eine schlagkräftige Organisation zur weltweiten Vermarktung europäischen Laubholzes und nannte die Idee gemäß US-Vorbild European Hardwood Export Council (EHEC).Sortierung auf Eis. Deren technische Grundlagen scheinen zunächst ausgebremst, so Claude Schnepf. Der Generaldirektor von SCS (Scierie et Caisserie de Steinbourg/FR), entwickelte zusammen mit dem Verband Deutscher Säge- und Holzindustrie (VDS), Wiesbaden-Erbenheim/DE, sowie „überlebenden” Laubholzsägern eine „attraktive und exportfähige Sortierrichtlinie” mit 5 Güteklassen. Kurz vor Drucklegung wurde das Werk wegen fehlenden Konsenses - unbesäumte Buche sollte ebenfalls aufgenommen werden - sowie der „Hessen-Forst-Affäre” gestoppt. 10 Jahre Luft. Neben den politischen und marketing-technischen Forderungen endete eine dynamische Podiumsdiskussion mit weiterer Erkenntnis: Die Laubholzsäger benötigen rund 10 Jahre für Umstrukturierung und Produktinnovationen (exemplarisch fiel das Stichwort KVH) - und bedürfen während dieses Zeitraumes rücksichtsvoller Forstpolitik sowie aussetzender Rundholzexporte.
Selbst bei Rundholzpreisen von 0 €/m³ können sie nicht mehr mit dem Osten konkurrieren - und nach dort werden viele weitere Unternehmen bei anhaltend schlechten Rahmenbedingungen in Mitteleuropa abwandern.
Bei einer Landesfläche von 9,6 Mio. km² verfüge China lediglich über 17% Waldanteil und bedürfe damit dringend der Schnittholzimporte. Holzeinschläge seien weitgehend untersagt und heimisches Plantagenholz beeinträchtige den Markt „nicht wirklich”.
Das Volumen neu erstellter 1-, 2- und Mehrfamilienhäuser bezifferte er für 2003 auf 25 Mio., für 2004 bereits auf 27 Mio. Objekte und berichtete von atemberaubenden Zuwächsen bei Böden um jährlich bis zu 15% - 20% dieses Marktes nimmt Holz ein.
Während die Produktion von Hartholz-Furnieren innerhalb Jahresfrist von 9,5 Mio. m² auf 23 Mio. m² anstieg, belief sich die chinesische Möbelproduktion auf 25 Mrd. US-$/J - im Gegenwert von 8 Mrd. US-$ konnte exportiert werden. Ähnlich dynamisch wachsen auch die chinesischen Holzwerkstoffe: Lag das hier produzierte OSB-Volumen 2001 noch bei 125.000 m³, waren es 2002 bereits 2,2 Mio. m³.Effektives Marketing. Die Exporte von deutschem Schnittholz nach China sanken dagegen kräftig ab. Betrug ihr Volumen 2000 noch 397.000 m³, 2001 184.000 m³, so werden 2003 voraussichtlich nur 150.000 m³ erreicht. Den Stellenwert effektiven Marketings dokumentierten damit die US-Amerikaner: Sie konnten ihre Schnittholzexporte nach China von 353.000 m³ (2001) um 80% auf 563.000 m³ (2002) nahezu verdoppeln.
Emotional aufgeheizt verurteilte Polz erneut die deutschen Rundholzexporte - diese zerstören nicht nur die aufgebauten chinesische Infrastruktur. Als Inhaber eines Familienunternehmens, welches stark auf Qualität setzt und dafür „viel investiert” hat, sieht sich Polz in der Verantwortung für Rohstoff, Mitarbeiter, Marktwirtschaft und Europa.
Eine ganz neue Dimension sei mit den Aktivitäten von Hessen-Forst, Kassel/DE, erreicht. Mit jährlichen Zuschüssen in Höhe von 51 Mio. € subventioniert, versuche dieser Betrieb jetzt, Buchen-Stammholz über eigene Vermarktungsstrukturen zu exportieren.Reisbauern im Hilton. Eine Promotion-Veranstaltung fand im Shanghai-Hilton statt, so Polz. Erst in der vergangenen Woche seien 200 Container rotkernigen Holzes beladen worden - zu einem Preis von rund 18 €/fm frei Waldstraße. Wenn dieses Geschäft „schiefgeht” - und davon zeigte er sich überzeugt - dann müsse für entstehende Verluste ebenfalls der deutsche Steuerzahler aufkommen.Europäischer Laubholz-Export-Council? Daher wolle Polz jetzt bei deutschen Politikern und den Zertifizierern vorstellig werden. Daneben schlug er ein neues EOS-Forum „pro europäische Laubholzindustrie” vor - aber ohne Zugang für Rundholzexporteure aus Waldbesitz, Sägeindustrie und Holzhandel.
In der Podiumsdiskussion zeigte Polz sich eher kreativ, formulierte eine schlagkräftige Organisation zur weltweiten Vermarktung europäischen Laubholzes und nannte die Idee gemäß US-Vorbild European Hardwood Export Council (EHEC).Sortierung auf Eis. Deren technische Grundlagen scheinen zunächst ausgebremst, so Claude Schnepf. Der Generaldirektor von SCS (Scierie et Caisserie de Steinbourg/FR), entwickelte zusammen mit dem Verband Deutscher Säge- und Holzindustrie (VDS), Wiesbaden-Erbenheim/DE, sowie „überlebenden” Laubholzsägern eine „attraktive und exportfähige Sortierrichtlinie” mit 5 Güteklassen. Kurz vor Drucklegung wurde das Werk wegen fehlenden Konsenses - unbesäumte Buche sollte ebenfalls aufgenommen werden - sowie der „Hessen-Forst-Affäre” gestoppt. 10 Jahre Luft. Neben den politischen und marketing-technischen Forderungen endete eine dynamische Podiumsdiskussion mit weiterer Erkenntnis: Die Laubholzsäger benötigen rund 10 Jahre für Umstrukturierung und Produktinnovationen (exemplarisch fiel das Stichwort KVH) - und bedürfen während dieses Zeitraumes rücksichtsvoller Forstpolitik sowie aussetzender Rundholzexporte.
Selbst bei Rundholzpreisen von 0 €/m³ können sie nicht mehr mit dem Osten konkurrieren - und nach dort werden viele weitere Unternehmen bei anhaltend schlechten Rahmenbedingungen in Mitteleuropa abwandern.