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Blockwagen der Bandsäge übernimmt das Rundholz direkt von der Fräskopf-Entrindungsstation © Spannlang

Fichte gebacken

Ein Artikel von Administrator | 10.03.2004 - 00:00
Gesägt, gebrannt, gehackt, gebürstet: Was nach Rechtssprechung des dunklen Mittelalters klingt, ist in Wirklichkeit ein Weg der Säge St. Marein, ihre Holzprodukte zur Geltung und zunehmend auch an ausländische Konsumenten zu bringen. Als nach eigenen Angaben einziger Verarbeiter von Fichten-Thermoholz Österreichs veredelt man im steirischen Bandsägewerk im 8. Jahr nach Unternehmens-Gründung jährlich 1100 m³ Thermoholz.Direkt-Vermarktung, starker Partner als Lieferant. Der am Gelände der 1996 übernommenen Säge errichtete Holzmarkt bietet regionalen Privat- und Firmenkunden Schnittholz, Leisten, Leimholz, Garten-Holzprodukte. Seit 3 Jahren beziehen die Mareiner nordisches Fichten-Thermoholz von Stora Enso zur Weiterverarbeitung zu Nut/Feder-Platten für Außenfassaden.
Neben Thermoholz findet Fassaden- und Innenverschalung gehackt, gebrannt, gebürstet, gelaugt oder geölt mit rustikaler Waldkante Absatz bei Architekten, Holzbau- und Fertighaus-Unternehmen in Österreich, aber auch in der Schweiz, in Italien und Frankreich. „Die strategische Partnerschaft mit Architekten wollen wir in Zukunft forcieren”, betont Marketing-Leiter Ing. Martin Breitenberger.
Modern und schlank. Die 4 Gesellschafter des Unternehmens stehen jeweils einer Abteilung vor: Die Geschäftsfelder Export und Oberflächenbearbeitung, Technik, Holzmarkt sowie Säge werden als Profit-Centers buchhalterisch getrennt geführt.Sorgfältige Rundholz-Sortierung. Den jährlichen Bedarf von 20.000 fm deckt Rundholz-Einkäufer Ing. Franz Zapf bei Waldwirtschafts-Gemeinschaften und privaten Forstbetrieben aus der Region. Zielsortiment ist Fichten-/Lärchenholz mit 50 bis 70 cm Mittendurchmesser in Längen von 4 und 5 m. Besonderen Wert legt Zapf auf individuelle Vermessung und Registrierung der Bloche nach dem System Latschbacher, Kronstorf. Das klassifizierte Holz wird mit dem Radlader qualitätsweise sortiert und in Rinde gelagert.Kernfrei - kerngetrennt. Als Geheimnis für hohe Wertausbeute nennt Zapf den kerngetrennten Aufschluss des noch frischen Rundholzes bei höherer Qualität: Damit habe man das Verbläuungs-Problem einerseits und jenes der Rissbildung und der Verdrehung insbesondere bei Lärche in den Griff gekriegt, so der Bandsägen-Experte Engelbert Windisch. In Rinde bis kurz vor Auftrennung. Die konturgenaue Entrindung mittels Fräskopf hat sich beim Starkholz mit seinem oft unregelmäßigen Oberflächen-Verlauf bewährt, stellt Windisch fest. Der Einschnitt auf der Canali-Bandsäge erfolgt unmittelbar danach im selben Prozessgang: „Nur so bleibt die Holzqualität beim Einschnitt voll erhalten”, meint der Techniker. Auch beim Nachschnitt vertrauen die Steirer auf Bandsäge-Technik des deutschen Herstellers.
Ohne Zweifel wird der „Mareiner Specht” mit Sonder- und Nischenprodukten - neuerdings auch bei Böden - von sich hören lassen
Mareiner-Facts
Umsatz: 3,6 Mio. €/J
Mitarbeiter: 22
Geschäftsführer: Ing. Hannes Dietrich
Einschnitt: 20.000 fm/J
Technologie: Bandsäge, Hobelung, Profilierung
Holzarten: Fichte (95%), Lärche
Produkte: Schnittholz, Blockhausbohlen, Massivholzboden, Schalung, Hobelware, Fensterlamellen
Handel: Duo-, Triolam, Garten-Holzprodukte, 3-Schicht-Boden
Export: 25%
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Blockwagen der Bandsäge übernimmt das Rundholz direkt von der Fräskopf-Entrindungsstation © Spannlang

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Fritz Treitler, Franz Zapf und Martin Breitenberger (v. li.) präsentieren Schalungsdiele aus Thermoholz © Spannlang