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Einfache Bedienung der Raimann-Vielblatt-Kreissäge ProfiRip KR 310 M im Sägewerk Wagner © Nöstler

Nische Laubholz

Ein Artikel von Dipl.-Ing. (FH) Martina Nöstler | 18.10.2004 - 00:00
Erstmals 1031 als „Steinbruckmühle“ erwähnt, hat sich das Laubholz-Sägewerk Wagner, Strengberg, im nächsten Jahrtausend zum Laubholz-Spezialist für die Zulieferindustrie etabliert. Mit Sonderzuschnitten, etwa Friese für die Parkettindustrie, hat man sich einen Namen gemacht, der auch schon in China und Japan bekannt ist. Individuelle Rundholz-Auftrennung. 50% des jährlichen Einschnittes von 15.000 fm werden als besäumte und unbesäumte Brettware verkauft. Der Rest wird im eigenen Werk zu Friesen und Elementen weitverarbeitet. „Eine unserer Spezialitäten ist die Verarbeitung von Birne, Eiche oder Esche“, erklärt Geschäftsführer Franz Wagner. Um die hochwertigen Laubholz-Stämme schon beim Einschnitt optimal aufzutrennen, hat man im Sägewerk Wagner zwei Bandsägen von LBL Brenta, Chauffailles/FR, installiert.
Nach dem Auftrennen wird die Ware am großzügigen Platz luftgetrocknet und anschließend in fünf Mühlböck-Vanicek-Trockenkammern auf die gewünschte Endfeuchte gebracht. „Ein Teil des Schnittholzes wird frisch verkauft. Aber 80% unserer Ware verlassen das Werk mit einer garantierten Endfeuchte von 8 bis 10%“, erläutert Wagner.
Wagner-Facts Geschäftsführer: Franz Wagner
Mitarbeiter: 35
Areal: 30.000 m²
Einschnitt: 15.000 fm/J
Spezialgebiet: Birne, Eiche, Esche, Buche
Produkte: Brettware, Zuschnitte für Möbel-
und Parkettindustrie sowie Instrumentenbau
Absatz: 40% in Österreich,
60% in Europa und Asien
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Einfache Bedienung der Raimann-Vielblatt-Kreissäge ProfiRip KR 310 M im Sägewerk Wagner © Nöstler

Entscheidung leicht gemacht. Um auf Sonderwünsche der Kunden rasch eingehen zu können, hat Wagner nun in den Zuschnitt investiert. Als Ausstatter fiel die Wahl auf die Maschinen-Komponenten der Weinig-Gruppe, Tauberbischofsheim/DE. „Wir haben schon lange Erfahrung im Zuschnitt. Weinig konnte unsere speziellen Vorgaben und Wünsche erfüllen“, begründet Wagner seine Entscheidung. „Außerdem garantiert Weinig kurze Umrüstzeiten der Anlagen.“ Des weiteren hat man auf eine einfache Maschinen-Handhabung Wert gelegt.
30 m³ Schnittholz pro Tag flexibel auftrennen - so lautete die Vorgabe an die Weinig-Mannschaft. Und: keine Massensortimente, sondern Spezialzuschnitte. „Unsere Empfehlung war, eine Optimierkappsäge Dimter Opticut 150 sowie eine Vielblattkreissäge von Raimann ProfiRip KR 310 M samt der dazugehörigen Mechanisierung zu installieren“, so Weinig-Repräsentant Peter Haas, Ottensheim.
Die im Sägewerk erzeugte Brettware wird zuerst auf der ProfiRip je nach benötigten Dimensionen aufgetrennt. „Zwei verstellbare Sägeblätter sind in der Maschine angeordnet das war für Wagner sehr wichtig“, ergänzt Haas. Außerdem ist die Säge mit der geschlossenen Spikes-Transportkette und der Quickfix-Spannvorrichtung für rasches Wechseln der Sägeblätter ausgestattet. Die ProfiRip kann auch mit dem Timbermax-Optimierungs-Programm nachgerüstet werden.
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Laubholz-Spezialist Franz Wagner (li.) mit Weinig-Repräsentant Peter Haas © Nöstler

Mehrfach-Optimierung. Mittels eines Rücklauf-Bandes werden Abschnitte, die nochmals optimiert werden müssen, zurücktransportiert. Die fertigen Teile gelangen mittels Querförderer zur Opticut 150. Dort kennzeichnen zwei Frauen die unerwünschten Holzmerkmale mit fluoreszierender Kreide. Die Anlage erkennt die Markierung und kappt entsprechend der im Programm hinterlegten, benötigten Dimensionen - die Fehlstellen aus. Auch die Breite wird automatisch vermessen. Die Sortierung hinter der Kapp-Anlage erfolgt in sieben Boxen auf einer Länge von knapp 18 m unterteilt in die verschiedenen Dimensionen sowie Qualitäten.
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Optimal für Spezial-Zuschnitte geeignet: Optimierkappsäge Opticut 150 von Dimter © Nöstler

Nische statt Masse. „Wir haben uns mit unseren Produkten in einer Nische angesiedelt. Hier können wir noch Geld verdienen“, analysiert Wagner. Denn: „Der Osten kann die Massen-Sortimente derzeit noch billiger anbieten.“ Das rasche Reagieren auf Markt-Wünsche und -Veränderungen ist für den Betrieb ein Muss. Darum hat man sich für diese Anlagen entschieden. „Damit sind Just-in-Time-Lieferungen möglich“, erklärt Wagner.