Brillante Technik

Mit dem Baufortschritt ist man beim neuen Leimholz-Werk von Pabst, Obdach, im Plan. Die Betonarbeiten sind fertig, die ersten Maschinenlieferanten haben bereits installiert. Neben der Pelletieranlage am Holz-Innovations-Zentrum (HIZ) in Zeltweg entsteht das neue Werk (sh. Holzkurier Heft 39, S. 15).Technik und schnelle Lieferung besticht. „Die guten Erfahrungen bei Kogler, Lieben-fels, und die schnelle Lieferung der Kammern waren mit ein Grund, warum wir uns erstmals für Cathild-Kammern entschieden haben. Vor allem die Technik ist brilliant”, erläutern die beiden Geschäftsführer Johann und Reinhard Pabst. Die Trockenkammern werden bereits montiert und gehen noch heuer in Betrieb. Mit drei bis vier Wochen Montagezeit wird gerechnet. Im Endausbau stehen acht Kammern mit je 150 m³ zur Verfügung. Schonend und schnell mit neuer Steuerung. „Durch die besondere Anordnung der Ventilatoren erhalten wir eine schnelle und schonende Trocknung”, berichtet Cathild-Deutschland-Geschäftsführer Felix Schwindsackl. „Die neue Computergene-ration CH 12W von Cathild reagiert präzise auf die Veränderung der Holzladungen während der Trocknung. Fernwartung wird ermöglicht. Mit dieser Steuerung kann man die Trocknungszeiten bis zu 30% verkürzen und die Trocknungsqualität verbessern”, so Schwindsackl. Die Steuerung lernt im Laufe der Trocknungen dazu und ermöglicht eine Optimierung der Trocknung durch die Neuanpassung der Programme. Cathild baut die Trockenkammern selbst - dafür steht das Werk in Mansignè/FR zur Verfügung.

Trockenkammern-Umrüstung und Neubau. Bei Klenk, Oberrot/DE, werden vier weitere Kammern umgebaut. In Volgelsheim/FR, und Baruth/DE, wurden sechs neue Trockner installiert.
Die neue Steuerung von Cathild, die erstmals bei Kogler eingesetzt wurde, wird auch bei HWR, Friedenweiler-Rötenbach/DE, und Harling, Bergen-Eversen/DE, nachgerüstet. Dort sind seit Jahren Cathild-Anlagen in Betrieb.100% Kommissionsware und kurze Lieferzeiten. Das Werk wird auf 100% kommissionierte Leimholz-Fertigung ausgelegt.
„Flexible Fertigung und gute Logistik - denn an oberster Stelle steht für den Kunden die Lieferzeit und so lautet unser Ziel: Kommissionierte Lieferung innerhalb einer Woche”, erläutert Reinhard Pabst.
In der Startphase setzt Pabst auf kommissioniertes, gerades Brettschichtholz. Mit Maximaldimensionen von 1 m Höhe und 18 m Länge gilt dabei der klassische Ein- und Mehrfamilienhausbau als Zielmarkt. In der nächsten Phase folgen Duo- und Triobalken.
„In der Phase drei kommen Wand- und Deckenelemente dazu und für die Phase vier entwickeln wir derzeit noch an einer Produktinnovation für den Hausbau”, erläutert Johann Pabst.Gütesortierung und Hochfrequenz. Für die gesamte Mechanisierung ist Minda, Minden/DE, verantwortlich. Die maschinelle Gütesortierung funktioniert durch eine Kooperation von Microtec, Brixen/IT, und Luxscan, Esch/LU. Bei der Keilzinkung setzt Pabst auf Grecon, Alfeld/DE. Die Hochfrequenzpresse stammt von Kallesoe, Lem/DK, und die vier Hobelmaschinen kommen von Grenzebach, Hamlar/DE. Für die Optimierung des Produktionsprozesses wird Timbertec-Arbeitsvorbereitungssoftware eingesetzt. Der innerbetriebliche Transport wird mit Kränen von Voith, Traun, bewerkstelligt. Die Absaugung stammt von Scheuch, Aurolzmünster und die Restholzentsorgung von Rudnick & Enners, Alpenrod/DE.

Restholzverwertung vereint. Am HIZ-Gelände ist auch eine Kraft-Wärme-Kopplung in Planung. Sobald die KWK-Anlage in Betrieb geht, sollen auch die entstaubten Hobelspäne für Alpenspan produziert werden. Die ge-samte Restholzverwertung ist dann am Standort Zeltweg zusammengefasst. Die vollautomatische Pellets-Absackanlage wird Ende des Jahres anlaufen.
Der Einschnitt beträgt 200.000 fm/J. Derzeit werden 40.000 m³/J Schnittholz zugekauft. Mit der neuen Leimholzproduktion werden nochmals 40.000 m³/J mehr benötigt. 60% der Leimholzproduktion soll nach Italien geliefert werden.

Cathild-Facts
Gegründet: 1981
Geschäftsführer: Marc Cikankowitz
Mitarbeiter: 70
Tochterunternehmen: Cathild Kanada
Vertriebsbüro: Felix Schwindsackl in Nürnberg/DEPabst-Facts
Sägewerksgründung: 1940 durch Johann Pabst
Investitions-Summe Leimholzwerk: 20 Mio. €
Investitions-Summe Pelletswerk: 2,2 Mio. €
Fläche am HIZ: 60.000 m²
Hallen Leimholzwerk: 14.000 m²
Trocknungs-Kapazität: 100.000 m³
Mitarbeiter Leimholzwerk: 60 (Endausbau)
Mitarbeiter gesamt: 150
Produktionskapazität Leimholz: 50.000 m³/J (2-schichtig)
Pelletsproduktion 2004: 15.000 t
Pelletsproduktion 2005: 30.000 t
Einschnitt: 200.000 fm/J