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Besseres Investitions-Klima in Deutschland erkennbar: Christof Riebelmann, André Fey und Maximilian Esterer (v. li.) © DI (FH) Martina Nöstler

Volles Programm

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 19.12.2005 - 00:00
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Besseres Investitions-Klima in Deutschland erkennbar: Christof Riebelmann, André Fey und Maximilian Esterer (v. li.) © DI (FH) Martina Nöstler

Nicht nur bei seinen Kunden bemerkt der Allrounder der Sägewerks-Ausrüstung EWD, Altötting/DE, wieder eine verstärkte Investitionstätigkeit. „Auch wir haben heuer aufgerüstet und in zwei neue Bearbeitungszentren investiert”, so Geschäftsführer Dipl.-Betriebswirt André Fey. Damit möchte das Unternehmen wieder verstärkt die Teile im eigenen Werk produzieren, um die Fertigungstiefe zu erhöhen.

Komplette Palette. Man bietet seinen Kunden die gesamte Palette der Einschnitt-Technik: von Band- und Kreissägen über Profilieranlagen bis hin zu Besäumer und Gatter mit den dazugehörigen Automatisierungen. Mit nahzu 3000 Kunden (laut eigenen Aussagen) ist EWD weltweit engagiert. Nach erfolgreicher Sanierung 2003 hat man den Produktionsablauf optimiert und die Produktion zur Gänze nach Altötting verlagert.
Mit dem umfassenden Maschinenkonzept bietet EWD sowohl die passenden Anlagen für Klein- und Mittelbetriebe wie zum Beispiel Hechenblaickner, Wiesing, sowie für Großsägewerke wie etwa Fruytier, Marloie-Marche/BE.
Speziell diese Vielseitigkeit qualifizierten EWD aus Sicht der Redaktion des Holzkurier zur Wahl des Sägewerks-Ausstatter des Jahres 2006.
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Seit diesem Sommer setzt EWD mit zwei neuen Bearbeitungszentren wieder auf mehr Eigenfertigung © EWD

Mehr in Deutschland. „Nach einigen schwächeren Jahren hat das Deutschland-Geschäft bei uns wieder angezogen”, freut sich Vertriebsleiter Christof Riebelmann. Als Grund dafür nennt er die Auflösung des Investitionsstaus: „Die Unternehmen haben wieder Mut zu investieren.” Es sei eine geringere Zurückhaltung spürbar. „Es zieht nicht nur das Gebrauchtmaschinen-Geschäft an, zumeist werden neue Anlagen angeschafft”, ergänzt Riebelmann.
In punkto Einschnitt-Technik möchte sich Riebelmann auf keinen Trend festlegen: „Es werden sowohl Band- als auch Kreissägen nachgefragt.” Was auf jeden Fall immer stärker in den Vordergrund rückt, ist das Verlangen nach einer noch höheren Ausbeute - nicht zuletzt auch durch die steigenden Rundholz-Kosten.
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Vor kurzem ging bei Schlesselmann die neue NKU-Doppelwellenkreissäge in „Panzerausführung“ für Holzlänge 1 m in Betrieb © EWD

Besäumer für Hochleistungen. Die Neuentwicklungen in der Besäum-Technik hätten in Mitteleuropa zu einer Belebung geführt. „Der Besäumer ist in unseren Breiten eine klassische Maschine, die wir den Sägewerken bieten können”, meint Maximilian Esterer.
Der Hochleistungs-Besäumer Opti 550 ist für Leistungen von 20.000 bis 25.000 Brettern pro Schicht geeignet. Eine solche Anlage wurde bei Kuntz in Morbach/DE im August in Betrieb genommen. Auch Schwaiger, Hengersberg/DE, setzt auf diese Technik - die Anlage wird im Februar 2006 ausgeliefert.
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Mit dem neuen Säumer Opti550 werden Schichtleistungen jenseits von 20.000 Seitenbrettern besäumt © EWD

Bogen folgend sägen. Auf der Ligna in Hannover/DE stand im Mai die ArcoLine im Mittelpunkt der Präsentation. Diese für EWD noch junge Maschine wurde zwei Mal installiert: Seit kurzem ist die ArcoLine bei CMPC in Chile in Betrieb. Dort sollen 700.000 fm/J bewältigt werden. In Chile wird der aktive Bogenschnitt mit einer Bandsägenlinie mit einer Optimierung von außen nach innen durchgeführt.
Ebenfalls auf die ArcoLine-Technik setzt man bei Bergkvist, Insjön/SE. Jedoch erfolgt hier der aktive Bogenschnitt mit einer Profilierlinie samt Optimierung der Haupt- und Seitenware sowie Herzlinien-Trennung. Im Zweischicht-Betrieb sollen jährlich 350.000 m³ Schnittholz erzeugt werden.
Bei der ArcoLine bewegt sich das Werkzeug entlang der Model-Kontur. Das Model ist von der 3D-Messung bis hinter das Einschnitt-Aggregat auf einer Kette fixiert. Diese Technik hat sich EWD patentieren lassen.
Im Sägewerk Pröbstl, Fuchstal-Asch/DE, soll die Demontage der Altanlage im Dezember beginnen, Montage-Start der neuen Maschinen ist für Jänner vorgesehen.
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Bei CMPC in Chile geht gerade die erste ArcoLine in Produktion © EWD

Zukunfts-Märkte. „Wie bisher möchten wir die mittelständische Sägeindustrie mit leistungsfähiger und innovativer EinschnittTechnik bedienen”, hat man sich bei EWD zum Ziel gesetzt. Als aktuelle Projekte nennt man hier neben Hechenblaickner Prehofer, Rutzenmoos, und Prein, Trofaiach. Außerdem wird ein stärkerer Akzent auf die Technologie der Großsägewerke gesetzt.
Einen großen Bedarf an moderner Sägewerks-Ausrüstung erkennt man bei EWD im Osten - von Polen bis zur Beringstraße. „Vor allem der Markt in Polen gibt einiges her, gerade im mittleren und oberen Einschnitt-Bereich”, ortet Riebelmann. Im asiatischen Teil Russlands sieht man durch die größeren Rundholz-Durchmesser Potenzial für Bandsägen und Kreissägen. „Von dort aus geht viel nach Japan und China - und in Zukunft immer mehr als Schnittholz”, meint Fey.
Auch in Großbritannien und Frankreich erkennt man bei EWD Chancen: „Die Märkte sind noch lange nicht gesättigt”, heißt es.
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Nachschnitt-Kreissäge bei Prehofer wurde im Sommer in Betrieb genommen © DI (FH) Martina Nöstler

Umstrukturierungen. Der Unternehmenssitz von EWD wurde nach Altötting verlagert. „Die Esterer AG hat von Wurster & Dietz mit 1. Mai die restlichen 50% übernommen und ist somit 100% Eigentümer von EWD Sägetechnik”, erläutert der Geschäftsführer.
Die W&D hält auch keine Anteile an der Esterer AG mehr. „Über 50% der Esterer AG sind nun im Besitz des Managements und einiger Mitarbeiter”, fügt Fey hinzu.            

EWD-Facts

Standorte: Altötting/DE und Reutlingen/DE
Geschäftsführer:
Dipl.-Betriebswirt André Fey
Mitarbeiter: 220
Umsatz 2004/2005:
41 Mio. €
Produkte: Bandsägen, Kreissäge-, Profilier- und Spanertechnik, Besäumtechnik und Gatter
Exportanteil:
80% weltweit