Schnee bremst Schnittholz-Produktion

Ein Artikel von Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer Österreich | 16.03.2006 - 00:00
Die Österreichische Nadelschnittholzproduktion läuft aufgrund geringer Rundholzlager deutlich gedrosselt. Der in den vergangenen Wochen zunehmende Rundholzfluss zu den Werken wurde aufgrund neuerlicher Schneefälle wieder spürbar gebremst. Die Waldverbände versuchen verstärkt in schneeärmeren Lagen Holz zu mobilisieren. Eine durchgreifende Normalisierung der Anlieferung ist jedoch erst nach Wegfall der Straßensperren zu erwarten. Im Süden Österreichs sind die Preise für Nadelsägerundholz im unteren Preisbereich weiter leicht gestiegen, sonst sind die Preise stabil. Die rege Nachfrage bewirkt regional auch eine starke Reduzierung des Preisabschlages für Tanne.

Auf in den Wald. Der regen Nachfrage nach Nadelsägerundholz sollte möglichst rasch entsprochen werden. Wo höhere Erlösmöglichkeiten für Tannenholz bestehen, sollte dies genutzt werden. Der eiserne Bestand an Borkenkäfern ist hoch, sodass zur Vermeidung der Vermehrung von Borkenkäfern bruttaugliches Material, wie vom Schnee gebrochene Bäume, rasch aufgearbeitet werden müssen. Zusätzlich sind die Bestände nochmals auf „Käfernester” aus dem Herbst zu kontrollieren.
Die Laubholzsaison läuft aus, einzelne Abnehmer kündigten jedoch aufgrund der reduzierten Anliefermöglichkeiten in den vergangenen Wochen eine Verlängerung der Einkaufssaison bis Ende April an.

Starke Nachfrage. Der Nadel-Industrieholzmarkt ist, trotz teilweise gedrosselter Produktion, wegen des verminderten Anfalles an Sägenebenprodukten von einer starken Nachfrage geprägt. Sowohl die Schleifholz- als auch die Faserholzlager wurden deutlich abgebaut, die Betriebe sind voll aufnahmefähig. Die Preise wurden flächendeckend um 1 € pro fm angehoben, für kurzfristig lieferbare Mengen werden deutlich höhere Preise angelegt. Der Markt für Buchenfaserholz und alle Plattenholzsortimente ist auf gestiegenem Niveau dynamisch.

Uneingeschränkte Liefermöglichkeiten. Freie Frachtkapazitäten sollten rasch zur Zufuhr von Industrierundholz genutzt werden. Für alle Industrieholzsortimente bestehen derzeit uneingeschränkte Liefermöglichkeiten.Durch den strengen Winter und dem damit verbundenen Mehrverbrauch werden alle Energieholzsortimente weiterhin rege nachgefragt. Auch bei den Heizwerken sind die Lager gering. Die Preise für Energieholz tendieren daher weiter steigend. Trockenes, konventionelles Brennholz ist weitgehend ausverkauft, ein regionaler Ausgleich wird angestrebt. Die vermehrte Erzeugung für die nächste Verkaufssaison wird dringend empfohlen.

Die Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang März 2006 und sind durchwegs Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer von 10% beziehungsweise 12% bei Lieferung USt.-pauschalierter Land- und Forstwirte an Unternehmer zuzurechnen ist.
Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer Österreich März 2006