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Kooperationsbörse im Wirtschaftsministerium in Zagreb © Holzcluster Steiermark

Champions-League Kroatien

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian (für timber-online.net bearbeitet) | 06.06.2006 - 00:00
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Kooperationsbörse im Wirtschaftsministerium in Zagreb © Holzcluster Steiermark

80 Unternehmen folgten der Einladung des Holzclusters Steiermark, der Kroatisch-Österreichischen Handelskammer und des kroatischen Wirtschaftsministeriums zur Kooperationsbörse im Wirtschaftsministerium in Zagreb. Österreich ist laut Staatssekretärin Tajana Kesic-Sapic der wichtigste Außenhandelspartner - und diese erfolgreichen Kooperationen sollen vor allem auch im Holz-Bereich intensiviert werden. Basis dafür ist, dass in Kroatien in Zukunft Technologie-Entwicklungen rund um Holz verstärkt gefördert werden und dass daran gedacht wird, in Kroatien einen Holzcluster nach steirischem Vorbild zu gründen. Auch die Gesetze ändern sich zugunsten der Holzwirtschaft - das Baugesetz zum Beispiel wurde stark an das österreichische angelehnt. Hohes Potenzial sehen Experten vor allem bei Fußböden (Parkettböden vorwiegend aus Eiche) und in der Möbelindustrie. Entwicklungschancen bestehen unter anderem bei Bauholz.Traditionell stark verankert. „Wussten Sie, dass der Holzbau in Kroatien traditionell stark verankert ist. Der alte Hauptbahnhof in Zagreb war zum Beispiel weltweit eines der Holzbau-Vorzeigeprojekte”, betonte Architekt Otto Baric junior, Sohn des legendären Fußballtrainers Otto Baric, bei seinem Vortrag im Rahmen der Kooperationsbörse. „Die Kooperation mit Otto Baric läuft frei nach dem Motto: Mit Otto Baric sen. haben wir die Champions League im Fußball erobert - mit Otto Baric jun. erobern wir die Champions League im kroatischen Holzbau,” so Ing. Joachim Reitbauer, Geschäftsführer des Holzclusters Steiermark.
Der Architekt, Baric jun. betonte, dass vorwiegend im Sportstättenbau und Tourismus Holz immer öfter zum Einsatz kommt. Vor allem beim Bau von Schwimmbädern wird Holz aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit bei Kontakt mit Wasser verwendet.
Baric jun. wird sich dafür einsetzen, dass an der Fakultät für Architektur an der Universität in Zagreb verstärkt Lehrveranstaltungen Richtung Holzbau angeboten werden. Der Bedarf ist groß: Fehlen doch laut Dr. Christian Brawenz, Attachée der österreichischen Botschaft in Kroatien, alleine in Zagreb über 40.000 Wohnungen.
Die Aufbruchsstimmung war auch bei den Kooperationsgesprächen zwischen steirischen und kroatischen Unternehmen zu spüren. Von Großbetrieben wie Mayr-Melnhof oder den kroatischen Staatsforsten bis hin zu kleinen kroatischen Tischlereien - über 80 Firmen nutzten die Gespräche, um einerseits gezielte Informationen über den kroatischen Markt zu erhalten oder konkrete Geschäfte anzubahnen. Um diese potenzielle Geschäftstätigkeit zu unterstützen, hat der Holzcluster Steiermark den Vertrag mit der kroatischen Mitarbeiterin Visnja Jurnjak verlängert. Jurnjak kam über den Hans-Kinsky-Gedächtnispreis zum Holzcluster Steiermark und hat in den vergangenen sechs Monaten eine Wissensdatenbank über den Holzmarkt in Süd-Ost-Europa mit Kroatien-Schwerpunkt erstellt.