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Geschäftsführer Gattinger, Betriebsleiter Pumberger, Weinig-Repräsentant Klopf (v. re.) © DI (FH) Martina Nöstler

Mehr Eigenleistung

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 14.01.2007 - 00:00
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Geschäftsführer Gattinger, Betriebsleiter Pumberger, Weinig-Repräsentant Klopf (v. re.) © DI (FH) Martina Nöstler

Bereits 2005 hat man bei Gaspo im oberösterreichischen Ohlsdorf die Hobelmaschine Powermat 1000 von Weinig, Tauberbischofsheim/DE, in Betrieb genommen. Um in der Produktion flexibler zu werden, hat man die Anlage um eine Kappanlage OptiCut S90 von Dimter, Illertissen/DE, erweitert. Bisher wurde die gesamte Hobelware und Zuschnitt-Teile von regionalen Unternehmen zugekauft. „Wir werden dennoch weiterhin einen Großteil der Hobelware von externen Betrieben beziehen”, betont Gaspo-Geschäftsführer Mag. Christian Gattinger. Durch die eigene Weiterverarbeitung könne man nun eine Mischkalkulation bei der Erzeugung durchführen. Dadurch bleibe man auch bei Großaufträgen konkurrenzfähig, ist Gattinger überzeugt.
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Powermat 1000 von Weinig verfügt über acht Spindeln © DI (FH) Martina Nöstler

Einzeln oder paketweise. „Der Powermat 1000 bei Gaspo verfügt über acht Spindeln, wobei die Spindeln 3 bis 6 über die Powerlock-Werzeugaufnahme verfügen und NC-gesteuert sind”, erläutert Günter Klopf, Weinig-Repräsentant in Oberösterreich. Die Vorschub-Geschwindigkeit lässt sich von 5 bis 30 m/min stufenlos regeln. Die Teile werden hinter der Hobelmaschine nach links abgezogen und dem Mitarbeiter für die Beurteilung und Kennzeichnung der Ware zugeführt. Diese Strecke dient gleichzeitig als Puffermöglichkeit. Die Mechanisierung zwischen dem Auszug aus der Hobelmaschine bis zum Einzug in die OptiCut S90 stammt von Freudenberger, Mondsee. Die gehobelten Stücke, die nicht gekappt werden müssen, können auch direkt hinter den Powermat 1000 abgeworfen werden.
Mit der OptiCut S90 kann die Ware einzeln oder paketweise gekappt werden. Die Schnitt-Genauigkeit liegt bei ±0,1 mm. Die maximalen Querschnitte wurden bei Gaspo mit 160 mal 230 mm festgelegt. Der Bediener kennzeichnet die unerwünschten Holzmerkmale mit fluoreszierender Kreide. Die Schiebersäge erkennt die Markierung und optimiert anhand der im PC hinterlegten Schnittlisten die Ware. Hinter der Maschine werden die Kappstücke an vier Plätzen abgeworfen, wo der Mitarbeiter, der auch die Kennzeichnung vornimmt, die Teile händisch abstapelt. Die Kappreste werden am Förderband gerade aus transportiert und in eine Box abgeworfen.
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OptiCut S90: einzeln oder paketweises Kappen ist mit der Schiebersäge möglich © DI (FH) Martina Nöstler

Mehr Mechanisierung. „Wir legen großen Wert auf Automatisierung”, erklärt Gattinger. „Ohne einen entsprechenden Maschinenpark hat man keine Chance, am Weltmarkt zu bestehen”, ist der Geschäftsführer überzeugt. Aus diesem Grund überlegt der Betriebswirt auch, hinter der Kappanlage weiter zu investieren. Angedacht ist eine automatische Stapelanlage, um den Mitarbeiter zu entlasten und einen höheren Ausstoß zu gewährleisten.

Vertriebswege. Gaspo geht mit den Sport- und Gartenmöbel-Produkten über den Versandhandel sowie Cash&Carry. Durch den Versandhandel müssen die Produkte immer zu handlichen Paketen zusammengelegt und verpackt werden können - nicht immer eine leichte Aufgabe. Das jüngste Segment bei Gaspo - Wärmekabinen und Fitnessgeräte - geht momentan noch über den Direktvertrieb. Gattinger ist dafür aber auf der Suche nach qualifizierten Händlern: „Diese Produkte haben Erklärungs-Bedarf.”
Den Export beziffert der Geschäftsführer mit 80% weltweit, wobei man hauptsächlich Mitteleuropa bedient. Den USA stellt er derzeit ein gutes Zeugnis aus. Hinsichtlich China sind seine Ansichten zwiespältig: „Einerseits ein Zukunftsmarkt, aber leider auch ein Bedrohung für die heimische Wirtschaft.”

Gaspo-Facts

Geschäftsführer: Mag. Christian Gattinger
Mitarbeiter: 80
Produkte: (Kurz-) Schi und Snowboards, Gartenmöbel mit Zubehör, Sauna und Wärmekabinen, Fitness-Geräte
Holzarten: 90% Fichte und Kiefer; Buche
Export: 80% weltweit, überwiegend Mitteleuropa