1178981793.jpg

Podiumsdiskussion: Altbürgermeister Eduard de Monte, Günther Deisl, Ehrenmitglied Komm.-Rat Georg Jung, Moderator Dr. Rainer Eder, Ing. Helmuth Paolazzi, und Karl Heinz Pfaff (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Kuchler-Netzwerk lebt

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian aus St. Michael | 13.05.2007 - 00:00
Zur 60-Jahrfeier sowie zur Jahreshaupt-Versammlung lud der Absolventenverband Kuchl am 11. Mai in den Lungau. „Ich freue mich über die rege Teilnahme. Das lange und aktive Bestehen des Absolventenvereins bestärkt den Zusammenhalt der Kuchler”, eröffnete Präsident Mag. Heimo de Monte die Veranstaltung.
Besichtigt wurde das Sägewerk Hutter, St. Michael, sowie das Lärchen-Säge- und Hobelwerk Graggaber, Unternberg.
Erfolgsgeschichte. „Das Holztechnikum hat eine Erfolgsgeschichte hinter sich”, berichtete Turn- und Geschichtelehrer am HTK Mag. Sigurd Lettner anlässlich seines Vortrages zur Geschichte des Holztechnikums Kuchl. „Der Zusammenhalt der Kuchler ist in einem drinnen, das vergisst man nicht”, schwärmte Günther Deisl anlässlich der Podiumsdiskussion. „Für mich war Kuchl eine bewegte Zeit, mein schönster Lebensabschnitt”, berichtete der Vizepräsident des Absolventenvereins Helmuth Paolazzi. „Das globale Netzwerk Kuchl funktioniert”, freute sich auch Absolvent Ing. Karl Heinz Pfaff.
1178981793.jpg

Podiumsdiskussion: Altbürgermeister Eduard de Monte, Günther Deisl, Ehrenmitglied Komm.-Rat Georg Jung, Moderator Dr. Rainer Eder, Ing. Helmuth Paolazzi, und Karl Heinz Pfaff (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Früher rückständig, heute unter den Besten. „Die Situation der Sägeindustrie und ihr Ausbildungsstand bis zum Anschluss 1938 waren rückständig, der Rohstoff Holz war aber vorhanden”, erzählte Lettner.
1941 wurde der Vorläufer des heutigen Schulvereins gegründet. Der erste Unterricht in Kuchl wurde in einem Gasthof abgehalten. Eine Holzbaracke diente den Schülern als Unterkunft. „Ein wesentliches Kennzeichen der Entwicklung der Schule ist, dass viel in Eigenregie im Unterricht erbaut wurde. So konnte man die gelernte Theorie sofort in der Praxis umsetzen”, erläuterte Lettner.
Die früheren Mängel in der Ausbildung konnte auch der langjährige Präsident Komm.-Rat Georg Jung bestätigen. Er berichtete davon, dass es zum Beispiel für Schüler die Möglichkeit gab, Praxiserfahrung in Schweden zu sammeln. „Damals war die schwedische Sägeindustrie das Vorbild”, ergänzte Jung. Im Juni 1949 legte man den Grundstein für die Fachschule. 1973 folgte die HTL.

Doppelstandbein Fachschule und HTL. „Von Anfang an war klar, dass Fachschule und HTL nebeneinander bestehen sollten”, erzählt Lettner. 1972/73 wurde die Schule von DI Helmuth Probst geführt, danach folgte DI Raimund Görtler, der ein umfangreiches Ausbauprogramm startete. 2002 hat sich die Schule mit der Zukunftskonferenz neu orientiert. „Im Dialog wurde die weitere Richtung gemeinsam mit Unternehmern, Schülern, Lehrern und Absolventen festgelegt. Die Schule ist insgesamt am richtigen Weg. Dabei ist die Qualität in allen Ebenen notwendig, um bei sinkenden Geburtenraten die Schülerzahlen zu halten”, erläutert Lettner.
„Ich moderiere immer gerne für den Absolventenverein, weil ich den Zusammenhalt der Kuchler spüre. Das ist heute in vielen Branchen nicht selbstverständlich”, ergänzte Dr. Rainer Eder, Österreichischer Agrarverlag, Leopoldsdorf, abschließend.