Die 10 größten Sägewerke der Welt

Neue Zeiten sind für die nordamerikanischen Holzindustrien angebrochen. Nun müssen sich Produzenten insbesondere in Kanada mit anhaltend schwachen Preisen, höheren Kosten und einem starken kanadischen Dollar herumschlagen. Die Folge: Eine Reihe von Unternehmens-Fusionen, Werksschließungen und Reduzierungen der Produktionskapazitäten.
;Die Holz verarbeitende Industrie ist bestrebt, weniger profitable Sparten abzustoßen und sich auf wenige Kernbereiche zu spezialisieren, wie im Falle von International Paper, Memphis/US. 13 Sägewerke wurden an West Fraser, Vancouver/CA, verkauft, und drei Werke gingen an Georgia Pacific, Atlanta/US. Damit erhöht West Fraser seine Produktion um 40% auf 9,5 Mio. m³/J im Vergleich zum Vorjahr, und macht Weyerhaeuser, Federal Way/US, mit 9,9 Mio. m³/J (-5%) die Spitzenposition in den Top-10 größten Sägeindustrien der Welt zusehends streitig. Bei Weyerhaeuser sieht man die Situation gelassen. Die Lage am US-Markt wird sich im zweiten Halbjahr stabilisieren, ist das Unternehmen überzeugt.

Die anderen Player. Der weltweit drittgrößte Player Canfor, Vancouver/CA, schließt sein Traditionswerk in Mackenzie/CA als Reaktion auf die anhaltend geringe Nachfrage aus den USA. Durch die Stilllegung wird Canfor heuer eine Minderproduktion von 400.000 m³ erfahren, heißt es vom Unternehmen. Im Gegenzug werden drei Produktionsstätten im Süden der USA gekauft, wodurch in Summe eine Gesamtproduktion von 7 Mio. m³/J (-4%) erzielt wird.
Die größte Unternehmens-Fusion in der Branche - Abitibi-Bowater - wird bis zum III. Quartal abgeschlossen sein, sind sich die Unternehmenssprecher einig. Durch den Zusammenschluss erhofft man sich Einsparungen durch Synergieeffekte in Produktion, Verkauf und Verwaltung sowie Absatz und Beschaffung. Weltweit entsteht damit die fünftgrößte Sägeindustrie mit einer Produktion von 4,5 Mio. m³/J (-1%).

Gute Lage für Europäer. Bei Stora Enso Timber, Helsinki/FI, hat sich das Segment Holzprodukte im ersten Halbjahr gut entwickelt, meldet das Unternehmen. In den nächsten Monaten wird aufgrund von Engpässen in der Holzversorgung in einigen Werken die Produktion geringfügig gedrosselt (-0,2% der Gesamtproduktion). Grund der Beschaffungsengpässe sind die ungewöhnlich kurze Holzerntesaison des vergangenen Winters sowie die unsichere Lage des russischen Holzexports. Die deutlich gestiegenen Holzrohstoffkosten werden sich negativ auf die Ergebnisse der nächsten Quartale auswirken, dennoch erwartet das Unternehmen in Summe am Jahresende höhere Gewinne als im Vorjahr. Die Marktlage wird bei Stora Enso Timber als positiv bezeichnet, abgesehen von den USA, wo der Wohnungsbaumarkt einen Rückgang der Schnittholznachfrage und der Preise bewirkte. In allen anderen Märkten unterstützt die starke Nachfrage, die niedrigen Lagerstände und das rapide Ansteigen der Rohstoffkosten eine kräftige Erhöhung der Marktpreise.
Die mit Abstand effizienteste Sägeindustrie der Welt ist die Klausner Gruppe, St. Johann, mit einer durchschnittlichen Kapazität von 920.000 m³/J pro Sägewerk. Auch die Produktion wird heuer nach oben geschraubt auf 4,2 Mio. m³/J (+20%).

Der Ausblick. Die allgemeine Marktlage für die europäische Sägeindustrie ist gut, doch sind die Bedingungen je nach Region und Kundensegment unterschiedlich zu bewerten. Die größten Herausforderungen der Branche sind die weltweiten Kostensteigerungen bei den Holzrohstoffen, die unsichere Nachfrage in Nordamerika, die zusätzlichen Ausfuhrzölle auf russisches Rundholz seit 1. Juli und die Bemühungen der EU, um eine stärkere Nutzung von Biomasse. Dank der weltweit guten Nachfrage nach Holzprodukten dürften auch die Preise relativ stabil bleiben.
In Europa, Asien, Nordafrika und dem Nahen Osten bleibt die Nachfrage nach Nadelschnittholz gut, und die Preise werden noch anziehen. Die Produktion in Europa wird sich heuer laut europäischen Sägewerkverbands (EOS) auf 111 Mio. m³ (+6%) belaufen. Die nordamerikanischen Märkte bleiben bei schwacher Nachfrage und niedrigen Preisen eher gedämpft. Die Produktionsprognose von RISI für 2007: 108,2 Mio. m³ (-6%).