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Einblick über den Stand der Profilier- und Spanertechnik © Dr. Johanna Kanzian

Bis zu 24 Monate

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 21.08.2007 - 08:53
So gut war die Auftragslage seit Jahren nicht mehr - so lautet der Grundtenor der Profilier- und Spaneranlagenherstellern, die durchwegs über zumindest einjährige Lieferzeiten berichten.

Eigentlich keine Veränderung. Ob der Zusammenschluss von Linck, Oberkirch/DE, und EWD, Altötting/DE, sich vor- oder nachteilig auf den Geschäftsverlauf der Mitbewerber auswirken wird, können diese teilweise noch nicht einschätzen. „Wir haben bis jetzt keine Veränderung gemerkt”, so ein deutscher Anlagenhersteller.
Bei Linck liegt die Lieferzeit derzeit bei 24 Monaten. Die höheren Stahl- und Energiepreise können im Moment dank der guten Auftragslage durch höhere Stückzahlen in der Fertigung kompensiert werden. Der Stahlpreis falle beispielsweise im Transportanlagenbau stärker ins Gewicht. Da es sich bei den Profilier-Anlagen um hohe Weiterveredelung handle, schlage sich die Stahlpreiserhöhung im Endpreis nur mit 1 bis 2% zu Buche.

Who-is-Who der Holzwirtschaft. Die Aufträge bei Linck spiegeln das Who-is-Who der europäischen Holzindustrie wieder. Die Profilieranlage bei Klausner, Adelebsen/DE, ist im August in Betrieb gegangen. Bei Klenk, Volgelsheim/FR, ist die mechanische Montage fast beendet. Die Anlagen bei Klenk in Urlau/DE, ante in Rottleberode/DE, Ladenburger, Kerkingen/DE, Schweighofer, Radauti/RO befinden sich in der Fertigung und werden alle dieses Jahr noch ausgeliefert. Die V 40-Linie bei Mayr Melnhof, Efimovskij/RU, ist bereits ausgeliefert. Für Egger, Brilon/DE, ist die Montage für Jänner 2008 vorgesehen. Bei LDK, Irgirma/RU, ist die Auslieferung im April 2008 geplant. Für August 2008 ist die Lieferung für das Kronospan-Werk in Rumänien und im November 2008 in Polen terminisiert. Weitere Anlagen gehen nach Russland zu Lesosibirsky LPK und nach Frankreich zu Feidt, Mohlsheim/FR.
Außerdem hat Linck einige Sägewerksmodernisierungen, bei denen Maschinengruppen ausgetauscht werden, in Auftrag.

Positives wirtschaftliches Umfeld. Von Lieferzeiten bis 2009 berichtet man bei EWD. Im Tagesgeschäft habe sich seit der Übernahme von Linck nichts verändert, heißt es.
Die höheren Einkaufspreise beispielsweise bei Stahl können weitergegeben werden, wird berichtet. Das sei aber nur aufgrund des derzeitigen positiven wirtschaftlichen Umfeldes möglich.
Vor allem mit dem Geschäftsverlauf in Russland zeigten sich alle Anlagenbauer zufrieden.
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Einblick über den Stand der Profilier- und Spanertechnik © Dr. Johanna Kanzian

Auch bei EWD wird Russland als derzeit bester Markt genannt, gefolgt von Frankreich. Dort werden vier Projekte bearbeitet, dabei handelt es sich um drei Bandsägen und zwei Profilierlinien. Alle Standorte liegen in Sibirien. So bekommt TSLK eine Profilier- und Bandsägenlinie für ein Einschnittvolumen von 1 Mio. fm/J. Eine weitere Profilierlinie geht zu Arkaim. Bei Angara Plus wird eine Quadrolinie mit einem Optimes installiert. Das Birkensägewerk AVA setzt auf Block- und Trennbandsäge von EWD.
Vier Projekte (ausschließlich Kreissägen-Reduziertechnik) kann EWD in Frankreich verzeichnen. In der Schweiz wird Lädrach, Worb/CH, mit einer Tandem-Blockbandsäge ausgestattet. In Montenegro kann man einen Großauftrag bei Vektra verzeichnen. Im Frühjahr 2008 wird eine Reduzier-Kreissägenlinie mit Blockbandsäge sowie der Rundholzplatz für 175.000 fm/J Einschnitt geliefert.

Neue Fertigungshalle geplant. Bei SAB, Bad Berleburg/DE, berichtet man von einer Lieferzeit von zwölf Monaten. Um den gestiegenen Anfragen gerecht zu werden, wird eine neue Fertigungshalle in Bad Berleburg errichtet. Somit möchte man auch Lehrlinge aufnehmen und die Mitarbeiterausbildung verstärkt forcieren. Derzeit wird eine Profilier-Spanerlinie mit Vorschubgeschwindigkeiten bis 150 m/min bei HMS, Hagenow/DE, installiert.
Die SAB-Installation bei Stelmet, in Zielona Gora/PL, soll im August abgeschlossen werden. In Belgien erfolgt im September die Inbetriebnahme bei Lebois, Marienbourg, wo eine Profilierlinie installiert wird.

Nicht Großsägewerke, eher mittlere für Russland. Eine Spaner-/Profilierlinie inklusive Kreissägentechnik liefert Schmidt, Viechtach/DE, zur Rettenmeier Holzindustrie Ramstein. Die Anlage wird Anfang 2008 montiert. Weiters erhielt Stora Enso Timber, Brand, ein Profilieraggregat HPF. Auch bei Schmidt stellt man Russland ein hohes Zukunftspotenzial aus, wobei man aber glaubt, dass der politische Wille eher zu mittelgroßen Sägewerken tendiere und nicht zu Millionensägewerken, ist man überzeugt.
Von einer guten Auslastung berichtet man auch bei Wema Probst, Freigericht/DE. Beispielsweise hat das Sägewerk Piveteau, Sainte Florence/FR, zwei neue Anlagen bekommen.
In Spanien und Litauen werden ebenfalls neue Werke mit kompletten Profilieranlagen ausgestattet. Ein Abschluss in Russland stehe kurz bevor.