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Zufrieden mit der Anlage: Direktor Kent Eriksson mit Direktor Kim Thisted und Veisto-Verkaufsleiter Tuomo Kauppinen (v. re.) © Dr. Johanna Kanzian

Speziell Schwachholz

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 21.08.2007 - 07:05
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Zufrieden mit der Anlage: Direktor Kent Eriksson mit Direktor Kim Thisted und Veisto-Verkaufsleiter Tuomo Kauppinen (v. re.) © Dr. Johanna Kanzian

Das nach eigenen Angaben größte Sägewerk Dänemarks Nörlund-Viskum Trae A/S, Nörager/DK setzt auf eine Sägelinie von Veisto, Mäntyharju/FI. Nach einem Brand im April 2005 suchte man eine flexible Anlage für die Produktion von Bauholz - bei Veisto fand man sie. Die Montagearbeiten begannen Ende Februar 2006. Seit 1. Juni 2006 ist die Anlage bereits in Betrieb. „Wir sind mit unserer Investition sehr zufrieden”, berichtet der Direktor des Sägewerkes Kim Thisted.

Angepasste Leistung. „Dänemark hat einen Einschlag von 600.000 fm/J, deshalb war unser Zieleinschnitt mit 200.000 fm/J veranschlagt”, berichtet Thisted weiter. Dabei ist man mit der Veisto-Linie vor allem auf das hohe Schwachholz-Vorkommen in der Region ausgelegt.
„Wir haben uns für Veisto entschieden, weil die Anlage genau unseren geplanten Einschnittleistungen entspricht und wir somit schnelle Lieferungen durchführen können”, ergänzt Kent Eriksson Direktor der Konzernzentrale Nörlundfonden, Nörager/DK. „Veisto hat uns eine flexible Lösung angeboten bei der keine Rundholz-Vorsortierung notwendig ist”, erklären die beiden Verantwortlichen.

Personal- und Energiekosten-Einsparung. „Wir konnten unsere Personalkosten durch die neue Sägelinie um ein Drittel verringern. Auch bei den Energiekosten brauchen wir nur zwei Drittel einer vergleichbaren Linie”, berichtet Eriksson.
Eingeschnitten werden Stämme von 2,4 bis 6 m. Es wird fast ausschließlich Rundholz aus Dänemark verarbeitet. Dabei fällt vorwiegend Fichte, Tanne und in geringen Mengen Lärche und Douglasie an. Insgesamt erreicht man mit einem zweiten Bauholzsägewerk 300.000 fm/J. Das Unternehmen kann bei der Rundholzversorgung unter anderem auch auf 2200 ha eigene Waldflächen zurückgreifen kann.
In Nörager/DK wurde die HewSaw SL 200 DuoPlus installiert. „Der Vorteil dieser Schwachholzlinie ist, unsortierte Stämme verarbeiten zu können. Die Schnittbilder können per Knopfdruck einfach verstellt werden. Es ist nur ein Bediener ist notwendig”, erläutert Veisto-Verkaufsleiter Tuomo Kauppinen.
Verarbeitet werden Zopfdurchmesser von 10 bis 29 cm. Der Einschnitt erfolgt zopfvoraus, wobei zu starkes Holz ausgeworfen wird und zum zweiten Standort geliefert wird. Dort können Durchmesser bis 75 cm verarbeitet werden.
Das Rundholz wird mit dem Radlader aufgegeben und direkt vor der Sägelinie auf der Valon Kone-Anlage entrindet. Die neu errichtete Rundholz-Zuführung lieferte Leiße, Winterberg/DE.
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Kantholz wird zentriert und kontrolliert Bogen folgend in die Nachschnittanlage eingefahren © Dr. Johanna Kanzian

Richtiges Eindrehen. „Vorschubgeschwindigkeiten bis zu 140 m/min sind mit der SL 200 DuoPlus möglich”, berichtet Kauppinen. Nach dem Entrinden wird das Rundholz gescannt und per Log-In-Positionierung in die optimale Position gedreht.
„Die Kombination von Vier-Seiten-Spaner und Doppelwellenkreissäge ermöglicht die Bearbeitung aller vier Seiten mit den patentierten Spanerköpfen und das gleichzeitige Abtrennen und Besäumen von jeweils zwei Seitenbrettern”, so Kauppinen weiter. Im Nachschnitt werden die Abschnitte kontrolliert Bogen folgend aufgetrennt und zwei weitere Seitenbretter erzeugt. Die erzeugte Ware wird auf der neu errichteten Kit-Sell-Schnittholzsortierung manipuliert. Dafür stehen 18 Schnittholzboxen zur Verfügung.
Das anfallende Restholz wird mit der Leiße-Anlage aufbereitet, die Förder- und Siebanlagen befinden sich auf der Rückseite des Sägewerks. „Somit können wir eine einfache Manipulation und Verladung gewährleisten”, erklärt Thisted. Das anfallende Hackgut wird hauptsächlich nach Schweden für die Zelluloseproduktion exportiert. „Das Hackgut zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus”, berichtet Eriksson.
Die installierte elektrische Leistung im Sägewerk beträgt 1,3 MW.
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Lagerichtiges Eindrehen des Rundholzes zur Optimierung der Ausbeute – Blick auf die Drehvorrichtung © Dr. Johanna Kanzian

Investitionen in die Weiterverarbeitung. Zwei Nardi-Trockenkammern mit einer Kapazität von 260 m³ wurden installiert. Geplant sind noch ein Heizwerk und sechs weitere Trockenkammern, um noch schnellere Lieferungen durchführen zu können. „Wir haben auch die Anschaffung einer neuen Hobellinie angedacht”, berichtet Eriksson. Es wird hauptsächlich der dänische Markt mit Bauholz bedient. Ein spezielles neues Produkt, welches mit der Veisto-Anlage erzeugt werden kann, sind zylindrisch gefräste Rundhölzer. „Diese werden immer stärker nachgefragt”, berichtet der Geschäftsführer. Im Sägewerk hat man sich weiters auf die Produktion von KVH-Rohlamellen spezialisiert. „Wir haben auch die FMPA-Zulassung erhalten und möchten diesen Markt in Zukunft noch stärker bedienen”, freut sich Thisted. „Wir exportieren auch nach Norddeutschland”, berichtet Thisted. Hauptsächlich wird der Vertrieb über Großhändler bewerkstelligt.

Veisto-Facts

Gegründet: 1964 von den Gebrüdern Rautio
Geschäftsführer:
Markku Rautio
Standort: Mäntyharju/FI
Zweigniederlassung in Deutschland: Leverkusen
Umsatz: 35 Mio. €/J
Mitarbeiter: 185 weltweit
Installierte Anlagen: 300

Nörlund-Viskum Trae A/S-Facts

Gegründet: 1877
Direktor: Kim Thisted
Mitarbeiter: 25 im Sägewerk
Areal: 12 ha
Einschnitt: 200.000 fm/J
Standort: Nörager/DK
Weiteres Sägewerk in Tjele/DK: 100.000 fm/J
Mitarbeiter insgesamt: 95
Produktpalette: Bau- und Palettenholz, zylindrisch gefrästes Rundholz, KVH-Rohlamellen, Hobelware, Pfosten und Latten