Die Erfolge in Übersee haben uns international auf die Überholspur gebracht. Das begann Mitte der 1990er-Jahre in Japan und wurde dann in Übersee fortgesetzt. Das Nichtzustandekommen unseres Sägewerks-Projektes auf Rügen/DE 2002 hat uns enttäuscht und gestärkt. Aufgrund schwierig werdender allgemeiner Rahmenbedingungen und langsam versiegender Rundholz-Exporte aus Russland mussten wir etwas aufgeben, in das wir viel Herzblut gesteckt haben. Gleichzeitig haben wir für Rügen Management-Kapazität aufgebaut, die wir dann für die Integration von Kaufmann Holz und schließlich für den erfolgreichen Sägewerksstart in Domat-Ems/CH benötigten”, fasst Geschäftsführer Franz Stallinger eine bewegte Geschichte zusammen. Er führt gemeinsam mit Bruder Leopold die Stallinger Holzindustrie, Frankenmarkt, die sich in den vergangenen 15 Jahren von einem mittleren oberösterreichischen Sägewerk zu einer internationalen
Holzindustrie entwickelte. Diesen Weg würdigt die Holzkurier-Redaktion mit der Auszeichnung zur Holzindustrie des Jahres 2008.
Königsweg Weiterverarbeitung. „Mit dem strategischen Gedanken ,mehr Weiterverarbeitung beschäftigten wir uns nach Rügen intensiv. Darum fiel unsere Aufmerksamkeit auf Kaufmann: Das Unternehmen steht für überragende Bautechnik, Industrie-BSH, Schalungsträger und -platten”, schildert Mag. Heinz Niederseer, Geschäftsführer Kaufmann. „Aber nicht alle damaligen fünf Standorte erfüllten unsere Erwartungen.” Unmittelbar bei der Übernahme trennte man sich von Lünneburg/DE und Bobingen/DE. Die volle Konzentration galt den Standorten Kalwang und Reuthe in Österreich sowie Richen in Deutschland.
Verdoppelt. Imposant sind die Zahlen die Niederseer präsentiert: von 80 bis 85.000 m³/J 2004 steigerte man die BSH-Produktion auf heuer 170.000 m³/J. 2004 produzierte man 1,5 Mio. lfm Schalungsträger, heuer werden es 4,5 Mio. lfm sein. Plus 500.000 auf 1,9 Mio. m²/J lautet das Verhältnis bei den Schalungsplatten.
„BSH und Schalungssystem werden wir weiter stark forcieren”, blickt Niederseer in die Zukunft. Mehrjährige Investitionsplanungen gibt es für alle drei Standorte, mit unterschiedlichen Schwerpunkten: In Kalwang erfolgt Anfang 2008 der Startschuss für ein Investitionsvorhaben, das im II. Quartal 2009 abgeschlossen wird und als Kernpunkt den Austausch einer der beiden BSH-Linien vorsieht. „Eine HFwird durch eine moderne Kaltpresse ersetzt. Das Werk wird Ledinek komplett liefern”, erläutert Niederseer.
Holzindustrie entwickelte. Diesen Weg würdigt die Holzkurier-Redaktion mit der Auszeichnung zur Holzindustrie des Jahres 2008.
Königsweg Weiterverarbeitung. „Mit dem strategischen Gedanken ,mehr Weiterverarbeitung beschäftigten wir uns nach Rügen intensiv. Darum fiel unsere Aufmerksamkeit auf Kaufmann: Das Unternehmen steht für überragende Bautechnik, Industrie-BSH, Schalungsträger und -platten”, schildert Mag. Heinz Niederseer, Geschäftsführer Kaufmann. „Aber nicht alle damaligen fünf Standorte erfüllten unsere Erwartungen.” Unmittelbar bei der Übernahme trennte man sich von Lünneburg/DE und Bobingen/DE. Die volle Konzentration galt den Standorten Kalwang und Reuthe in Österreich sowie Richen in Deutschland.
Verdoppelt. Imposant sind die Zahlen die Niederseer präsentiert: von 80 bis 85.000 m³/J 2004 steigerte man die BSH-Produktion auf heuer 170.000 m³/J. 2004 produzierte man 1,5 Mio. lfm Schalungsträger, heuer werden es 4,5 Mio. lfm sein. Plus 500.000 auf 1,9 Mio. m²/J lautet das Verhältnis bei den Schalungsplatten.
„BSH und Schalungssystem werden wir weiter stark forcieren”, blickt Niederseer in die Zukunft. Mehrjährige Investitionsplanungen gibt es für alle drei Standorte, mit unterschiedlichen Schwerpunkten: In Kalwang erfolgt Anfang 2008 der Startschuss für ein Investitionsvorhaben, das im II. Quartal 2009 abgeschlossen wird und als Kernpunkt den Austausch einer der beiden BSH-Linien vorsieht. „Eine HFwird durch eine moderne Kaltpresse ersetzt. Das Werk wird Ledinek komplett liefern”, erläutert Niederseer.
„In Österreich ist die Strukturbereinigung weitgehend beendet: Wer heute existiert,
ist etabliert.”
Franz Stallinger
ist etabliert.”
Franz Stallinger
Im Oktober war Spatenstich, im Sommer wird man sie beziehen: die neue Unternehmenszentrale in St. Georgen am Attersee kreiert von Arch. Hermann Kaufmann © Kaufmann
Für Richen, wo man nun die komplette Liegenschaft erwarb, wird Geld in die Erhöhung der Hobelkapazität gesteckt. Dazu kommt noch eine Schnittholzlagerhalle. „Weitere kleine Optimierungsmaßnahmen haben wir schon auch noch vor”, gibt sich Niederseer bescheiden.
Genug Einschnittkapazitäten. „Alleine Kapazitäten aufzubauen ist zuwenig. In Mitteleuropa gibt es mittlerweile mehr als genug. Unser Ziel ist eine weitere Ausbeuteund Qualitätsoptimierung - nur das kann bei den bevorstehenden Rohstoffteuerungen der richtige Weg sein”, analysiert Franz Stallinger. „Wir werden daher auch sicher in der Schweiz kein BSH-Werk bauen. Auf den 5 ha, die wir noch frei haben, kommt eine Weiterverarbeitung, es wird aber etwas neues sein.”
Ein zweites Stallinger-Sägewerk in der Schweiz sei möglich. Das wird man aber erst nach einer zweibis dreijährigen Konsolidierungsphase in Domat-Ems weiter forcieren, heißt es. 2008 sollen im 2-Schichtbetrieb 600 bis 700.000 fm eingeschnitten werden. „Wir wollen die gute Holzqualität voll ausschlachten: Rohhobler, Duolam für Europa, sowie Top-Japan-Qualitäten.” Die nächsten Entwicklungsschritte: Genehmigung/Bau Kraftwerk, Ausbau Trockenkammern (Ziel 500.000 m³/J), Pelletswerk.
Europa gehört Zukunft. Sehr positiv gestimmt gibt man sich in der Firmenzentrale in Frankenmarkt, was die Weltmarktentwicklung für europäisches Nadelschnittholz und dessen weiterveredelten Produkte angeht. Franz Stallinger: „In den USA, Japan und weiten Teilen Asiens haben wir Europäer unseren festen Platz. Stallinger Swiss Timber wird uns mit sehr guten Schnittholzqualitäten in Japan helfen. Auch China wird bald kommen: Noch sind unsere Erfolge dort - trotz vieler Besuche - bescheiden. Ich bin aber überzeugt, dass sich das bald ändern wird. Aufgrund der demographischen Entwicklung in den USA wird deren Neubaurate von heuer 1,3 bald wieder über Jahre bei 2 Millionen Einheiten liegen. Dazu kommt eine starker Renovierungsmarkt und nachlassende kanadische Lieferungen - viel Platz für europäisches Holz.”
Niederseer warnt davor, dass die Europäer in China die dortigen Normungspläne verschlafen. Über die Beteiligung am Holzbau-Forschungs GmbH (HBF), Graz, hofft man, hier selber etwas bewegen zu können.
Wärme, Strom, Pellets. „In Österreich werden keine neuen Einschnitts-Kapazitäten mehr gebaut”, ist die Vorgabe Franz Stallingers intern und seine Überzeugung hinsichtlich der Branche allgemein. In Frankenmarkt steht daher auch der Bau einer KWK-Anlage sowie eine Pelletsproduktion an - für beides fehlt „nur noch” die Genehmigung.
Dazu will man in der Produktion die „Abläufe noch wesentlich stärker strukturieren. Trotz aller Technik wird in der Sägeindustrie - im Vergleich zu den Top-Industriezweigen - noch zu viel dem Zufall überlassen”. Verstärkt will man auch ins Personal investieren: Ein-, Verkauf, Controlling ...
„Man muss auch den Mut haben, nein zu sagen. In Rügen hatten wir das.”
Franz Stallinger
Franz Stallinger
In der Stallinger-Gruppe glaubt man, dass Sägewerksstandorte für Einschnitt von 1,5 Mio. fm zu groß sind. „Zwischen 600.000 bis 1 Mio. fm/J Einschnitt ist aus unserer Sicht richtiger.”
Weniger mehr. Enorm viel gelernt habe man aus dem Jahr 2006. „Weniger kann mehr sein. Auf einmal kam nicht nur bei uns die Einsicht, dass man nicht immer 1 Mio. fm pro Jahr schneiden muss. Es können auch einmal 800.000 fm sein”, meint Stallinger.
„Auch wollen wir strategische Partnerschaften mit den Rohstofflieferanten eingehen: WWG, ÖBf, FBG etc. Wie bekommt man Holz gleichmäßig, verlustfrei vom stehend Stamm ins Werk, wie minimiert man Fehlsortimente - das sind die Hauptaufgaben”, erläutert man.
Kein Pauschal-Rezept. Die Ideen in Frankenmarkt reichen vom Stockkauf bis zur Harvester-Organisation. „Eine gewichtige Herausforderung ergibt sich auch aus der straffen Strukturierung der inneren Organisation des in den vergangenen Jahren stark gewachsenen Unternehmens”, erläutert Unternehmenssprecher Ing. Martin Krispler.
Weniger mehr. Enorm viel gelernt habe man aus dem Jahr 2006. „Weniger kann mehr sein. Auf einmal kam nicht nur bei uns die Einsicht, dass man nicht immer 1 Mio. fm pro Jahr schneiden muss. Es können auch einmal 800.000 fm sein”, meint Stallinger.
„Auch wollen wir strategische Partnerschaften mit den Rohstofflieferanten eingehen: WWG, ÖBf, FBG etc. Wie bekommt man Holz gleichmäßig, verlustfrei vom stehend Stamm ins Werk, wie minimiert man Fehlsortimente - das sind die Hauptaufgaben”, erläutert man.
Kein Pauschal-Rezept. Die Ideen in Frankenmarkt reichen vom Stockkauf bis zur Harvester-Organisation. „Eine gewichtige Herausforderung ergibt sich auch aus der straffen Strukturierung der inneren Organisation des in den vergangenen Jahren stark gewachsenen Unternehmens”, erläutert Unternehmenssprecher Ing. Martin Krispler.
„Heuer gab es eine Hauptwaren-Katastrophe, aber
interessanterweise kein Seitenwaren-Desaster, das eigentlich wahrscheinlicher schien. Auch gute Hauptware hatte immer einen entsprechenden Preis.”
Franz Stallinger
interessanterweise kein Seitenwaren-Desaster, das eigentlich wahrscheinlicher schien. Auch gute Hauptware hatte immer einen entsprechenden Preis.”
Franz Stallinger
Alles dreht sich um Rohstoff. Die nähere Zukunft bestimmt schon wieder verstärkt das Rundholzangebot. „Mit der nun drastisch gesenkten Produktion fehlen aber erneut die Sägenebenprodukte. Da hat das Rennen um Mengen schon wieder eingesetzt. Hier wird sich noch einiges bewegen: Die Politik fördert Bioenergie - warten wir was passiert, wenn das erste Großkraftwerk in der Nähe Pellets verbrennen wird”, analysiert Franz Stallinger