Dank der neuen Logistik-Software können wir unsere Aufträge doppelt so schnell erledigen”, erklärt Silvio Schitter, Logistikleiter bei Binder Holz in Fügen. Die gewonnene Zeit investierten die Mitarbeiter in den Vertrieb, und dies mache sich auch im Konzernumsatz bemerkbar. Binder setzt seit 2004 eine spezielle Logistik-Software ein: das Transport-Informations-System (TISYS) von Transporeon. „Etwa 400 Ladungen pro Woche erledigen wir mit TISYS", so Schitter.
Hohe Transparenz
Das wichtigste TISYS-Modul für Binder ist TICAP, eine geschlossene Vergabeplattform. Das Programm ermöglicht die Veröffentlichung von Transportaufträgen unter mehreren vom Verlader ausgewählten Spediteuren und Frachtführern. Jeder Spediteur, dem Binder Zugriff erteilt hat, kann nun auf die Ladungen aller Werke der Unternehmensgruppe zugreifen.Die Transporteure melden sich auf die Aufträge, die in ihre Fahrzeugdisposition passen - als Anschlussladungen oder für Rundläufe. Dies ermöglicht einen koordinierten Einsatz der vorhandenen Lkw-Kapazitäten. Gerade in Zeiten knappen Frachtraums am Transportmarkt ein wichtiger strategischer Vorteil zur Gewährleistung der Auslieferungssicherheit, erklärt man bei Transporeon. Über das Internet erhalten Spediteure und Frachtführer zeitgleich alle Details zum Auftrag, informierte das Unternehmen. Dazu gehören Informationen über die Art des benötigen Fahrzeugs ebenso wie das Mengenvolumen und den Transporttermin.
TICAP habe die Arbeit deutlich vereinfacht, berichtet Schitter: „Der Frachtführer oder Spediteur sieht sofort, was für einen Auftrag wir zu vergeben haben und wir wissen unverzüglich, wer Interesse am Auftrag hat. Früher mussten wir bis zu 15 Telefonate für eine Ladung führen", so Schitter. „Unser Zeitaufwand für eine Disposition hat sich halbiert."
Leerfahrten vermeiden
Auch Spediteure und Frachtführer würden vom System profitieren, da sie mithilfe des Programms nach Anschlussladungen suchen und so teure Leerfahrten vermeiden können. „Durch die Mehrwegoptimierung zahlen wir seit zwei Jahren die gleichen Frachtpreise - trotz steigender Dieselkosten", freut sich Schitter. Gleichzeitig erzielen die Spediteure eine höhere Wirtschaftlichkeit, hieß es. Die Befürchtung einiger Spediteure, dass mit der Kommunikationsplattform der Preis gedrückt werden solle, sei rasch widerlegt worden, sagt Schitter.„Selbstverständlich nehmen wir Kostenvorteile wahr, nutzen TISYS aber nicht als Mittel zum Preisdruck." Den Zuschlag für einen Auftrag erhalte nicht allein der billigste Anbieter, sondern derjenige, der die Produkte optimal transportieren könne.