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Gute Zusammenarbeit: Rammerstorfer, Alkan, Ecker und Kutschmann (v. li.) vor der neuen Slim-Line © DI (FH) Martina Nöstler

Zuschnitt gut eingepasst

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 12.08.2008 - 11:53
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Gute Zusammenarbeit: Rammerstorfer, Alkan, Ecker und Kutschmann (v. li.) vor der neuen Slim-Line © DI (FH) Martina Nöstler

Wir kommen ins Spiel, wenn Hersteller von Standardware nicht mehr flexibel genug sind, um die gewünschten Produkte zu erzeugen“, so beschreibt Peter Ecker sein Unternehmen in Neustift im Mühlkreis. Er übernahm den Betrieb vor acht Jahren von seinem Vater und baute diesen seitdem kontinuierlich aus. Im Wesentlichen hat das Unternehmen drei Standbeine: Paletten- und Kistenproduktion, Kabeltrommelerzeugung sowie Herstellung von Blindrahmen. Die Rohware wird zum Teil im eigenen Sägewerk geschnitten – rund 3000 fm/J. Insgesamt werden 11.000 m3/J benötigt. Ein Teil des Holzes wird bei kleineren Sägewerken aus der Umgebung zugekauft.

Rundholz passend qualifizieren

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Optimierter Ablauf: Mitarbeiter legt links Ware paketweise auf, parallel erfolgt Kappung, rechts Abzug und Abstapelung © DI (FH) Martina Nöstler

„Wir sind in der Lage, die Holzqualitäten voll auszuschöpfen. Der Großteil unseres Lagers geht in die Paletten- und Kistenproduktion. Die besonders hochwertige Holzqualität setzen wir für die Produktion von Blindrahmen für einige namhafte Fensterhersteller in ganz Österreich ein“, erläutert der 40-jährige Unternehmer in Neustift. „Wir sind darauf ausgerüstet, diese effizienter mit einem Mitarbeiter herzustellen“, sagt Ecker.

Leistungsstarke Einbauküche

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Exaktes Kappen ist mit der Slim-Line möglich – Paketware wird von oben sowie mit Seitendruck gehalten © DI (FH) Martina Nöstler

Um den Zuschnitt für die Paletten und Kisten rationeller gestalten zu können, entschloss man sich bei Ecker, in eine neue Kappanlage zu investieren. Mit der alten Anlage bestand nicht die Möglichkeit der Sortierung und Stapelung der gekappten Teile. Reinhardt, Rottweil/DE, konnte ein Platz sparendes Konzept für Kappmaschine mit Zuführung davor sowie einer Sortier- und Stapelmöglichkeit dahinter erstellen.
Reinhardt wird in Österreich seit zwei Jahren von Handl Maschinen, Wels, vertreten. Das Unternehmen Handl führt neben der Projektbetreuung auch Wartung und Service der installierten Anlagen durch.
Im Jänner wurde die neue Slim-Line SL170 samt Förderer, Aufgabe, Abfallentsorgung, Abtransport und Stapelmaschine installiert und in Betrieb genommen. „Durch die Investition erreiche ich mit nur einem Mitarbeiter eine höhere Leistung als zuvor mit zwei. Reinhardt hat eine kleine ,Einbauküche‘ gebaut, was bei unserem knappen Platz ein großer Vorteil ist“, meint Ecker begeistert. Die Stapelmaschine habe den Ausschlag für die Entscheidung gegeben.
Ecker führt mit der Slim-Line SL170 einen optimierten Längenzuschnitt durch. „Die Maschine könnte bei Bedarf auch sehr einfach um eine Fehlererkennung mit Volloptimierung ergänzt werden“, erklärte DI (FH) Georg Rammerstorfer, bei Handl Maschinen für die Sparte Massivholz zuständig.
Reinhardt realisierte bei Ecker eine direkte Zuführung von der Nachschnitt-Kreissäge hinter dem Gatter zum Aufgabetisch der Slim-Line. Aufgrund der engen Platzverhältnisse in Neustift lässt sich der Förderer im Boden versenken, damit der Weg für den Stapler frei ist.

Hohe Maschinenauslastung

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Zweite Abzugsmöglichkeit: Rechen schiebt das Holz entweder nach vorne auf den Tisch oder nach hinten aufs Förderband Richtung Stapelmaschine © DI (FH) Martina Nöstler

Die Slim-Line verarbeitet bei Ecker Dimensionen von 24 mal 40 mm bis 170 mal 210 mm. Reinhardt bietet diese Slim-Line für Schnittbereiche von 50 mal 380 bis 170 mal 290 mm an. Werden kleine Querschnitte geschnitten, legt der Bediener die Rohware in Paketen auf, um eine möglichst hohe Maschinenauslastung zu erreichen. Die Pakete werden von oben und seitlich fixiert, um einen exakten rechtwinkeligen Schnitt zu erhalten. Die Slim-Line ist mit einem teleskopierenden Förderband ausgestattet, damit die Reststücke direkt nach dem Sägeblatt nach unten fallen können.
Die Kappsägenbedienung gestaltet sich einfach: Der Mitarbeiter gibt die Dimensionen sowie die benötigten Stückzahlen ein. Die Maschinensteuerung meldet, sobald der Auftrag abgearbeitet ist. „Für uns war eine übersichtliche Menüführung wichtig, damit auch andere Mitarbeiter bei der Kappsäge einspringen können“, erläutert der Geschäftsführer.
Hinter der Slim-Line gibt es drei Abschiebemöglichkeiten: Der erste Ausstoßer schiebt die gekappte Ware an die erste Position auf den Abnahmetisch. Dahinter wurde ein Rechen installiert, der das Holz entweder ebenfalls nach vorne auf den Abnahmetisch schiebt, oder es nach hinten auf ein Förderband Richtung Stapelmaschine zieht.
Die Stapelmaschine stellt sich aufgrund der vom Bediener bereits an der Kappsäge eingegebenen Längen automatisch ein. Die Stapellänge beträgt 300 bis 2500 ;mm angegeben. Die Pakete werden auf einen heb- und senkbaren Tisch gestapelt. „Die Stapelmaschine ist die erste in dieser, für Ecker passenden, vereinfachten Bauart. Sie wurde sehr schlank gebaut und ist ideal für geringe Platzverhältnisse“, informiert DI (FH) Kurt Kutschmann, zuständig für den Vertrieb bei Reinhardt. Die Slim-Line wird von Handl Maschinen auch anlässlich Holzmesse in Klagenfurt vom 28. bis 31. August gezeigt.

Spezialist bei kleinen Serien

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Auf die engen Platzverhältnisse wurde die Stapelmaschine von Reinhardt bei Ecker angepasst – Längen von 300 bis 2500 mm sind möglich © DI (FH) Martina Nöstler

„Wir sehen unsere Chance in der kleinen Serienproduktion. Sonderanfertigungen sind unsere Stärke“, ist Ecker überzeugt. Er konnte vor zwei Jahren einen holländischen Kunden gewinnen, für den man anfangs 60 % seiner Verpackung liefern konnte. Seit heuer wickelt Ecker den Part zur Gänze ab.
Ecker hat einen fixen Kundenstamm von etwa 40 Unternehmen, die man mit Paletten und Kisten beliefert. Der Absatz erfolgt im Umkreis von 100 km – weitere Distanzen seien nicht wirtschaftlich. Der Transport wird zu 80 % mit zwei eigenen Lkw durchgeführt. „Wir sind aber so gut in verschiedenen Branchen aufgeteilt, dass wir von der Konjunktur nicht besonders abhängig sind“, blickt der Unternehmer positiv in die Zukunft.

Ecker Holzwarenerzeugung

Gründung: 1968
Geschäftsführer: Peter Ecker
Mitarbeiter: 22
Umsatz: 5  Mio.  €/J
Produkte: Paletten, Kisten, Kabeltrommeln, Blindrahmen
Einschnitt: 3000  fm/J
Holzeinsatz: 11.000  m³/J
Märkte:Österreich, Deutschland, Holland

Reinhardt

Gründung: 1919
Geschäftsführer: Franz Reinhardt
Mitarbeiter: 65
Produkte: Kappsägen, Kappanlagen, Zuschnittanlagen und Mechanisierungen
Vertretung: in Österreich durch Handl Maschinen, Wels

Handl Maschinen

Gründung: 1918
Geschäftsführer: Dr. Peter Handl
Mitarbeiter: 60
Sparten: Holzbearbeitungsmaschinen; CNC-Bearbeitungszentren; Maschinen für Kunststoff- und Aluminiumbearbeitung; Spänex-Anlagentechnik