Bandsäge ersetzt zwei Hauptmaschinen
17°-geneigte Blockbandsäge samt neuem Spannwagen installierte EWD Anfang Juni im Sägewerk Lüffe-Baak © DI (FH) Martina Nöstler
EWD stellte die 17°-geneigte Blockbandsäge mit einigen Neuerungen auf der Ligna in Hannover vor. Direkt im Anschluss wurde sie zu Lüffe-Baak geliefert. „Wir haben schon zuvor geneigte Maschinen gebaut, allerdings Trennbandsägen. Es ist unsere erste schräggestellte Blockbandsäge“, informiert Peter Schachtner, EWD-Projektleiter. Für die Planung war EWD-Werksvertreter Kurt Ludwig, Liebenscheid/DE, zuständig. „Im Prinzip hatten wir uns bereits auf die normale Blockbandsäge geeinigt. Die Idee mit der geneigten Maschine kam erst danach. Die Installation bei Lüffe-Baak ist sehr interessant für uns, da sich die geneigte Blockbandsäge speziell für den Laubholzeinschnitt sehr gut eignet“, ergänzt er.
Vorteile beim Einschnitt
Das Holz fest im Griff: Beim neuen Spannwagen sind jetzt pro Bock nur mehr zwei Spannhaken im Einsatz © DI (FH) Martina Nöstler
Als Weltneuheit zeigte EWD auf der Ligna, dass die Bandsäge in eine vertikale Position gefahren werden kann. „Dies ist vor allem für den Blattwechsel ein wesentlicher Vorteil“, erklärt Schachtner. Der Sägeständer wird mittels zweier Hydraulikzylinder senkrecht geschwenkt. Diese Funktion hat EWD zum Patent angemeldet (s. Link unten). Somit reichen beim Blattwechsel zwei Mitarbeiter, während üblicherweise bei geneigten Bandsägen aufgrund des durchhängenden Blattes eine dritte Person benötigt wird. Die Neigung wird mittels Drehgeber kontrolliert. „Der Sägenständer ist sehr massiv konstruiert. Die Säge läuft absolut ruhig, wir haben mit Schwingungen keinerlei Probleme“, bestätigt Lüffe-Baak. In Harsewinkel wurde eine 1600er-Blockbandsäge installiert. Bei dieser Version kommen die gleichen Lager und Ständer zum Einsatz, wie sie bei der 1800er-Ausführung verwendet werden.
„Wir erreichen eine Schnittgenauigkeit von ±0,5 mm. Die hohe Genauigkeit war auf Anhieb gegeben“, informiert der Säger. Die Sägeblätter bezieht man derzeit von Röntgen. „Wir schleifen die Werkzeuge aber auf unsere eigene Zahnform.“
Die SPS-Steuerung an der Bandsäge stammt von EWD, die Optimierung lieferte Microtec, Brixen. Die Stammvermessung erfolgt am Spannwagen mit Sensoren am Ende der Böcke.
Neuer Spannwagen
Genauer Sägeschnitt: Beim Einschnitt werden maximale Toleranzen von ±0,5 mm erreicht © DI (FH) Martina Nöstler
Um den Ausstoß zu erhöhen, kann der Bandsägenbediener den Stamm in der Rückwärtsbewegung des Wagens bereits neu einrichten. Der Spannwagen positioniert sich automatisch und fährt im Rückwärtsgang nur mehr bis zum Stammende plus 10 cm Zugabe. „Mit dem alten Wagen hatten wir erhebliche Leerfahrten. Durch diese Technologie können wir eine wesentliche Mehrleistung erreichen“, erwartet sich Lüffe-Baak. Eine Verdoppelung der Tagesleistung wurde bereits nach kurzer Zeit verzeichnet. Als Ziel nennt er mindestens 100 fm im Einschichtbetrieb.
Die Rundholzaufgabe vor der Blockbandsäge wurde ebenfalls erneuert. Häwa, Wain/DE, hat einen Fräskopfentrinder samt Mechanisierung installiert. Die anfallenden Schwarten werden ausgeschleust und gelangen über einen Vibrotisch zur Restholzentsorgung. Das Hackgut wird für die Spanplattenindustrie aufbereitet oder der thermischen Verwertung zugeführt.
Rascher Umbau
Bequemer und ergonomischer Bedienstand: Georg Lüffe-Baak hat die Bandsäge schon gut im Griff © DI (FH) Martina Nöstler
700.000 Paletten werden in Harsewinkel pro Jahr gefertigt. Das Holz aus dem Sägewerk – geschnitten werden ausschließlich Sonderdimensionen – geht zur Gänze in die eigene Weiterverarbeitung. Dazu werden noch gut 50 % der Schnittholzmenge von Nadelholz-Sägewerken zugekauft. Etwa die Hälfte der jährlichen Fertigung sind Europaletten, die auch auf Lager gelegt werden. Der Rest ist rein auftragsbezogen. „Die Sonderpaletten liefern wir an unterschiedliche Industriezweige wie Pharma, Chemie, Lebensmittel oder Maschinen im Umkreis von 200 km“, erklärt der Geschäftsführer.
Sägewerk Lüffe-Baak
Gegründet: 1932 als Holzschuh-Fertigung, seit 1949 SägewerkGeschäftsführer: Ewald und Tobias Lüffe-Baak
Standort: Harsewinkel-Greffen/DE
Mitarbeiter: 28, davon 8 im Sägewerk
Einschnitt: 20.000 fm/J
Holzarten: 90 % Pappel, 10 % Buche
Produkte: Palettenholz für die eigene Fertigung; rund 700.000 Paletten pro Jahr, davon 50 % Europaletten; der Rest sind CP-, 2-Wege-, 4-Wege- und Sonderpaletten; Kartoffel- und Gemüsekisten
Absatz: überwiegend regional