Familienbande: Frank Rasimowitz von EWD mit Margit und Heinrich Dietl jun. sowie Heinrich und Maria Dietl (v. li.) © DI (FH) Martina Nöstler
„Das Sägewerk gibt es bereits seit 1924“, erzählt Juniorchef Heinrich Dietl. Er ist mit seinem Vater nahezu rund um die Uhr im Einsatz: Morgens werden mit dem eigenen Lkw die kommissionierten Bestellungen – meist direkt auf die Baustellen der Zimmereien – geliefert. Danach geht es ans Gatter oder zur Besäumkreissäge. Mutter Maria hilft auch tatkräftig mit, ebenso wie seine Gattin Margit. „Wir haben stundenweise einen Lohnarbeiter, sonst sind wir nur zu viert“, erklärt der Säger. Er hat sich auf den Einschnitt von Bauholz spezialisiert. Dietl kann bis zu 16,5 m lange Stämme verarbeiten. Dadurch hat er den Vorteil, das Langholz nach seinem Bedarf auszuformen. „Wir erfüllen alle Kundenwünsche.“
Gut ausgelastet
Hinter dem Gatter werden Bohlen von der Seitenware in zwei Etagen separiert und dem Combimes DK 90 zugeführt © EWD
Den Rundholz-Einschnitt bewältigt Dietl mit einem breitenverstellbaren Gatter. Das Auftrennen erfolgt bis zu dreistielig variabel. Hinter dem Gatter ist noch eine Kappsäge integriert. Der Säger ist von der Technik begeistert, „das Gatter muss aber sorgsam gewartet werden“. Die Stämme werden teilweise in Rinde geschnitten, da die Platzverhältnisse bei Dietl sehr beengt sind. Eine Entrindung mit Vermessung wäre für ihn ideal.
Robuste Maschine
Juniorchef Heinrich Dietl bedient den Combimes DK 90 Schnitthöhen bis 160 mm sind möglich © DI (FH) Martina Nöstler
Eine Vorgabe von Dietl war, dass die Model bis zu 18-stielig für das Auftrennen von Palettenbrettern geschnitten werden können. „EWD war der Einzige, der sich das zugetraut hat und dies garantieren konnte“, informiert Dietl. Ein weiterer Pluspunkt des Besäumers gegenüber einer Nachschnittmaschine sind die kurzen Rüstzeiten. „Die Maschine kann innerhalb von 15 Minuten umgestellt werden. Das ist besonders bei kleinen Chargen von Vorteil“, ergänzt der Säger.
Mayrhofer, Wenigzell, installierte auf zwei Etagen einen etwa 7 m langen Pufferspeicher samt Entzerrförderer und Vereinzelung vor dem Combimes DK 90. Mit dem Besäumer lassen sich Bohlen bis 160 mm Schnitthöhe bearbeiten. Die Maschine ist auf eine maximale Länge von 6,2 m ausgelegt. Die maximale Rohbrettbreite beträgt 700 mm.
Viel Power für Besäumung
Unter die Lupe genommen: Rasimowitz und Dietl fachsimpeln über den Auszug mit Spreißelabtrennung hinter dem Combimes DK 90 © DI (FH) Martina Nöstler
• einseitig asymmetrisch links oder rechts nach Waldkante
• klassisches Zentrieren
• mittiges Ausrichten nach der idealen BrettachseDie Vorschubgeschwindigkeit der Einzugskette wird über Frequenzumformer geregelt. Alle Schwenk- und Hubbewegungen des Einzugstisches werden hydraulisch betätigt.
Der Combimes DK 90 mit unten liegenden Sägewellen verfügt bei Dietl über zwei Trennflansche. Bis zu dreistielig variables Auftrennen ist möglich. Hinter der Maschine wird die Hauptware vom Restholz mittels einem Spreißelabscheider getrennt. Die Waldkanten fallen nach unten durch und werden mit Vibrorinnen zur Entsorgung transportiert. Die Bretter werden hinter der Maschine nach rechts abgezogen und durch ein einfaches Längensystem sortiert in Wägen abgeworfen. Stärkere Dimensionen kommen nach links über einen Stufenförderer nach unten, wo sie händisch zu Paketen zusammengestellt werden.
Richtige Wahl getroffen
Die nächste Generation: Heinrich Dietl mit seiner Tochter Laura ein Geschwisterchen ist unterwegs © EWD
Seit März ist der Combimes DK 90 in Rain am Lech in Betrieb. Für den Umbau hat man nicht ganz vier Wochen benötigt. Die Planung der Anlage erfolgte zur Gänze von EWD – federführend von Rasimowitz – in Abstimmung mit Dietl und Mayrhofer. „Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert“, sind sich Dietl und Rasimowitz einig. Ebenso zeigt sich der Säger mit dem EWD-Service zufrieden. „Der Combimes DK 90 ist mit einer Fernwartung ausgestattet. Bei einer Fehlermeldung genügt ein Anruf und der EWD-Techniker, Christof Hötzinger, nimmt sich unserer Anliegen an und kann diese meist sofort beheben.“
Sägewerk Dietl
Gründung: Sägewerk seit 1924Standort: Rain am Lech/DE
Inhaber: Heinrich Dietl sen.
Einschnitt: 12.000 fm/J
Absatz: regional; überwiegend an Zimmereien sowie Paletten an die Industrie
EWD
Stammsitz: Altötting/DENiederlassung: Reutlingen/DE
Geschäftsführer: Dipl.-Betriebswirt André Fey
Produkte: Bandsägentechnologie, Besäumtechnologie, Kreissäge-, Profilier- und Spanertechnologie sowie Gatter, Mechanisierungen
Exportanteil: 80 % weltweit (2008)