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Beschichtete Fräswerkzeuge können doppelte Standzeit erreichen © Robert Kittel

Standzeitverlängernde Werkzeugbeschichtungen im Trend

Ein Artikel von Robert Kittel (von der Ligna, Hannover) | 31.05.2011 - 13:04
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Beschichtete Fräswerkzeuge können doppelte Standzeit erreichen © Robert Kittel

Technisch handelt es sich bei den Schneidenbeschichtungen, die Hersteller wie Leitz, Oertli oder Kanefusa auf der Ligna in Hannover dem Fachpublikum zeigen, um im Vakuum auf die Schneide aufgedampfte Metallverbindungen mit Partikeln im Nanobereich. Die wenige Mikrometer starken Beschichtungen haben meist die doppelte Vickers-Härte des Trägermateriales. Neu ist, dass jetzt auch Hartmetallschneiden mit ultraharten Schichten versehen werden. Bei einer Schneidenhärte von 2000 Vickers an einer HM-Schneide weist die Beschichtung bei Leitz eine Härte von 4000 Vickers auf. Das führe zu einem Selbstschärfeffekt wie bei den Zähnen eines Bibers, zog der F&E-Leiter von Leitz, Riedau, Andreas Kieselbach, einen griffigen Vergleich. Das weichere Material werde abgetragen, das Harte bleibe stehen und führt auch bei zunehmender Abnutzung zu einer scharfen Schnittkante, einer Art Selbstschärfeffekt. Die Standzeit solcher Werkzeuge soll sich zumindest verdoppeln, so Kieselbach. Auch HSS-Werkzeuge profitieren von der neuen Technologie. Laut Leitz steige die Standzeit beschichteter HSS-Schneiden auf das Niveau von Hartmetall. Bei Kanefusa, Aichi-Ken/JP, hat man auch Energieeinsparungen von bis zu 20 % durch Werkzeuge mit beschichteten Schneiden ermittelt.