Holz Thurner teilt sich in drei Geschäftsfelder, wobei das Kerngeschäft beim Holzmakeln liegt. Über 300.000 m³ Nadelschnittholz und veredelte Produkte plant der Familienbetrieb, heuer zu vermitteln. Die bedeutendsten Holzhändler Italiens sowie große Industrieunternehmen zählen zum Kundenkreis. Im Laufe der Zeit hat sich der internationale Holzhandel als zweites Standbein als gute Ergänzung erwiesen. „Wir handeln zumeist dann mit Produkten, wenn wir unseren Kunden und Lieferanten bei einer bestimmten Problemlösung helfen können“, konkretisiert Ing. Wolfgang J. Thurner, Geschäftsführer bei Holz Thurner. „Das bedeutet, dass in diesem Unternehmensbereich oft ‚Holzwünsche‘ erfüllt werden, deren Realisierung im Rahmen von Vermittlungsgeschäften nicht möglich wären.“
Modernes Holzlager
Als drittes Standbein intensiviert das Holz Thurner-Team den nationalen Holzhandel (Platzholzhandel), der die internationalen Kontakte nützt. Hierfür steht eine 1000 m²-Lagerhalle gleich neben dem Bürogebäude zur Verfügung. Diese wurde 2007 errichtet. Zunächst sollte dort eine Holzboutique entstehen. Doch dann kam alles anders, wie Thurner erklärt. Noch vor der Fertigstellung der Halle war ein Detailverkauf für Bauholz, Zimmereien sowie Tischlereien stärker nachgefragt. Aus diesem Grund verkauft Holz Thurner nun direkt vor Ort aus dem modernen Holzlager qualitative Holzprodukte, wie Bauholz, Platten, BSH, KVH und mehr, sowie Qualitätsfußböden. „Dieses Angebot wird von unseren Kunden sehr gut angenommen“, freut sich Thurner über die positive Geschäftsentwicklung. „Rasch und flexibel bedienen wir so preiswert qualitätsbewusste Zimmerleute und Tischler sowie Privatkunden aus der näheren Umgebung.“ Zusätzlich nützen italienische Kunden und Partner aus der Säge- und Holzindustrie die Lagerflächen, um kurzfristig Holzprodukte einzulagern.Stärken bündeln
Anhand dieser Entwicklung zeigt sich die Stärke von Holz Thurner. Nämlich das Potenzial, den lokalen Holzfachmarkt mit dem Vermittlungsgeschäft zu vereinen. Somit erweitert Holz Thurner kontinuierlich den Radius und strahlt über die Grenzen Kärntens hinaus. „Das ist auch ein wesentlicher Unterschied im Hinblick auf unsere Mitbewerber, die reine Holzmakler geblieben sind“, ergänzt Hugo Karre, seit 1992 Mitglied der Geschäftsleitung bei Holz Thurner.Im Holzfachmarkt setzt das Unternehmen neben Bauholz auf Sibirische Lärche und Zirbenholz. Die hochqualitative Sibirische Lärche bezieht Holz Thurner vom italienischen Direktimporteur Iavarone. Als fast einziges Wertholz hat sich Unternehmensgründer Josef Thurner der Zirbe verschrieben. Er hat früh erkannt, wie wertvoll dieses heimische Holz ist, und damit eine Marktnische besetzt. Das Zirbenholzlager in Kötschach-Mauthen umfasst ständig etwa 300 m³. Mit seiner Unternehmensgröße hat Holz Thurner europäische Dimension als Vertriebspartner in der Holzwirtschaft erreicht. „Die drei Unternehmensbereiche ergänzen sich gegenseitig und helfen dabei, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen“, berichtet die Holz Thurner-Geschäftsleitung.
Krise in Italien ist Liquiditätskrise
Als Makler ist Holz Thurner hauptsächlich in Norditalien tätig. Nach wie vor ist die Lage in Italien laut Karre schwierig. „Die Krise macht uns zu schaffen“, veranschaulicht er und stellt klar, dass das Hauptproblem in der fehlenden Liquidität bei den Kunden liege. Italiens Bauwirtschaft ist nach wie vor in einer großen Krise. Dank entsprechender Förderungen haben sich hingegen der Restaurierungs- und Sanierungsbereich – vor allem Fassade und Fenster – positiv entwickelt, erfährt man in Kötschach-Mauthen.Positiv sei ebenfalls, dass es in Italien mehrere Leuchtturmprojekte im Bereich Holzbau gibt. In diesem Zusammenhang erwähnt Karre Europas größtes Holzhausprojekt „Via Cenni“ (vier Bauteile zu je neun Geschossen) in Mailand. „Mit diesem Projekt wird auch die Weiterentwicklung am Holzmarkt sichtbar, die Veränderungen für den klassischen Holzhandel bringen werden“, führt Karre aus.
Den Italienmarkt betreffend ist das Holz Thurner-Team zuversichtlich. „Es kann aber noch zwei, drei Jahre dauern, bis sich die Lage verbessert“, bringt es Karre auf den Punkt. „Italien hat bislang jede schwierige Situation und Krise gemeistert und so wird es auch dieses Mal sein.“
Ab Sommer auch Gastwirt
Im Vorjahr hat das Holz Thurner-Team in Kötschach-Mauthen ein anliegendes altes Sägegelände erworben. Dort wird gerade eifrig an der Fertigstellung der Werkskantine „Zur Säge“ gearbeitet. Ab Sommer bietet Holz Thurner dort ein vernünftiges und preiswertes Mittagsmenü an. Nicht nur die eigenen Mitarbeiter sind dort herzlich willkommen: Kunden, Lieferanten, Handwerker und Mitarbeiter finden so einen Ort, an dem man (noch) kommunizieren kann.Das alte Gatter der Säge befindet sich ebenfalls noch vor Ort. Dieses ist in einem Glaskasten untergebracht und vermittelt den Gästen beim Mittagessen den Eindruck, in einer Säge zu sitzen.
Holz Thurner
Gründung: 1968 durch Josef ThurnerStandort: Kötschach-Mauthen
Mitarbeiter: 27
Vermittelte Menge: 300.000 m³/J
Handelsdestinationen: Italien, Österreich, Deutschland und die Schweiz