Brettzuführung vor der neuen KR 450 M für die Breitenoptimierung, für die Längsoptimierung steht eine OptiCut 150 zur Verfügung © Raimann
Der Holzzuschnitt wurde seit Längerem den Anforderungen nicht mehr gerecht. Vor allem der hohe Manipulationsaufwand durch nicht verkettete Einzelmaschinen nahm zu viel Zeit in Anspruch. „Zwischenlösungen würden die Wirtschaftlichkeit nicht verbessern“, war Geschäftsführer Simon Michl bewusst. „Der Zukauf von Zuschnitt war durch die Produktvielfalt und die kurzen Lieferzeiten ebenso keine Option.“ Darum entschied sich Michl für die Technologie von Raimann, Freiburg/DE, ein Unternehmen der Weinig-Gruppe. Gemeinsam mit den Raimann-Technikern entstand bei Michl ein maßgeschneidertes Anlagenkonzept mit einem gesunden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Zuschnittanlage verfügt über zwei Aufgabestationen. Für größere Partien ist eine Kippentstapelung vorhanden, für kleinere ist die manuelle Brettaufgabe ausreichend. Das Holz gelangt über eine angetriebene Rollenbahn zur Vorkappsäge MaxiCut, an der die Krümmungskappung sowie An- und Endschnitte erfolgen. Am Maschinenterminal können bis zu zehn Längenmaße eingestellt werden. Nach der Brettbeurteilung vom Bediener wird der Kappvorgang mit einer Starttaste aktiviert und läuft dann vollautomatisch. Die gekappte Ware wird von einer Rollenbahn mit Querabziehern übernommen, in eine – in Abhängigkeit von der Brettlänge – günstige Position gebracht und quer abgeschoben. Über den nachfolgenden Pufferquerförderer gelangen die Bretter zum Bediener der Vielblatt-Kreissäge.
Um die bis zu 6 m lange Rohware vor der Vielblatt-Kreissäge ProfiRip KR 450 M von Raimann ohne größeren Kraftaufwand bewegen zu können, wurde ein Einlauftransportband angeordnet. Dieses ist seitlich verfahrbar und positioniert sich automatisch, wenn durch die Breitenoptimierung ein Verfahren des Brettes notwendig sein sollte. Die ProfiRip KR 450 M ist mit drei verstellbaren Sägeblättern ausgerüstet. Hier kommen extraschmale Schiebeköpfe zum Einsatz, die Schnittbreiten von minimal 30 mm zulassen. Die maximale Schnittbreite beträgt 450 mm, die -höhe (aufgrund der eingesetzten Sägeblätter) bis 100 mm. Der Vorschub ist stufenlos bis 48 m/min regelbar.
Für die Breitenoptimierung kommt das Programm RipAssist zur Anwendung. Jede verstellbare Laserachse kann zum Markieren der nutzbaren Breite verwendet werden. Das Programm schlägt nach der Markierung die optimale Maßkombination der gespeicherten Zuschnittbreiten vor. Der Bediener kann den Vorschlag akzeptieren oder händisch andere Maße eingeben. Um dem Mitarbeiter die Steuerungsbedienung zu erleichtern, insbesondere bei langen Brettern, wurde das Bedienpult hängend und verschiebbar ausgeführt. Nach dem Auftrennen werden die Leisten von einer Rollenbahn übernommen und von Querketten getrennt abtransportiert. Reststücke gelangen über eine Mechanisierung erneut vor die KR 450 M. Leisten und Spreißel werden auf der anderen Seite dem Sortierförderband mit Puffer übergeben. Nach der Fehler- und Qualitätsmarkierung mit Fluoreszenzkreide gelangt die Ware zur OptiCut 150 von Dimter. Um die unterschiedlichen Leistenbreiten, die an der Vielblatt-Kreissäge erzeugt werden, ohne Zwischenlagerung aufarbeite zu können, ist am Einlauf der Kappsäge eine Breitenmessung installiert. Dadurch kann die Steuerung die Leisten den Schnittlisten zuordnen beziehungsweise diese miteinander kombinieren. Auslaufseitig werden die Teile mit einer Auftragsnummer beschriftet. Die in der OptiCut 150 errechnete Ausbeute wird online an die Datenbank der Auftragsvorbereitung übergeben und kann mit der Eingangsmenge verrechnet werden. Damit lässt sich für das jeweilige Produkt eine Kalkulation erstellen.„Der große Vorteil der Anlage liegt darin, dass unter anderem die Holzausbeute und die Bearbeitungszeiten erheblich optimiert werden konnten“, resümiert Michl zufrieden.