Aufgabestation: Die CLT-Elemente werden nach oben gehoben und dann zu bis zu 16 m langen Teilen keilgezinkt © Stora Enso Building and Living
Jetzt hat man in Ybbs noch eines draufgesetzt: Eine der beiden Hundegger-Abbundanlagen wurde quasi mit CLT überdacht und darauf die Generalkeilzinkenanlage von Kallfass, Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE, installiert. Rund 40 t Maschinengewicht lasten nun auf dem CLT. „Wir haben aber besonders im Bereich der Keilzinkung und der Presse die CLT-Rippendeckenelemente etwas besser abgestützt“, informiert Ing. Franz Kraus, technischer Leiter der zentraleuropäischen Werke bei Stora Enso. Die Montagearbeiten seitens des Maschinenlieferanten sind abgeschlossen, die Inbetriebnahme wurde im August gestartet.
Doppelter Vorteil
Fräsvorgang mit Presse: Auch dicke Platten bis 300 mm können in einem Durchgang gefräst werden © Stora Enso Building and Living
Mit dieser Lieferung hat Kallfass absolutes Neuland betreten. „Wir haben noch nie eine Keilzinkenanlage geliefert“, sagt Helge Widmann, Kallfass-Projektleiter für die Anlage bei Stora Enso. „Sie wäre aber für jeden Lieferanten ein Prototyp gewesen, denn eine Generalkeilzinkenanlage in dieser Art wurde noch nie realisiert“, verdeutlicht Kraus. Die Wahl fiel auf Kallfass, da das Unternehmen bereits die Mechanisierung für das CLT-Werk in Ybbs geliefert hat (s. Link unten) und das Vertrauen vorhanden ist. „Uns hat das Kallfass-Konzept am besten gefallen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war natürlich ebenfalls ausschlaggebend“, ist Kraus zufrieden.
Fest im Griff
Die 4 m lange CLT-Platte wird von der Hundegger-Abbundanlage abgenommen, in der neuen oberen Etage um 90° gedreht und auf dem Kettenförderer abgelegt. Die Platte wird durch die Zinkenfräse gefördert. Parallel wird eine zweite CLT-Platte nach oben gehoben. Beide Platten werden mit pneumatischen Schiebern auf Nulllinie ausgerichtet und hydraulisch geklemmt. Ein Aggregat mit zwei Zinkenfräsern und zwei Spanerwerkzeugen bearbeitet zuerst eine CLT-Platte von unten nach oben. Ist diese fertig, wird sie um 20 mm zurückgefahren, die andere CLT-Platte um denselben Weg nach vorne, und die Fräsung startet erneut.Die Platten werden – weiterhin im gespannten Zustand und auf Linearführungen bewegt – zur Beleimstation von Oest, Freudenstadt/DE, transportiert. Zuvor kontrolliert ein Bediener nochmals die Qualität der Keilzinken. Das Leimaggregat fährt an der Keilzinkung vorbei und versetzt sich automatisch immer um 12 mm. Im gespannten Zustand geht es zur Presseinheit, die bis zu 36 t Presskraft aufbringt. Die verleimte CLT-Platte wird aus dem Pressbereich geschoben und die nächste CLT-Platte von unten hochgehoben. Dann beginnen die Vorgänge erneut, sodass theoretisch eine endlos lange Platte entstehen kann. Die Länge wurde bei Stora Enso aber vorerst mit 16 m begrenzt.
Die Länge der fertig keilgezinkten CLT-Platte wird im Vorfeld bestimmt. „Der ESA-Leitrechner weiß die Größe der Reststücke und errechnet die bestmögliche Zusammenstellung laut Auftragsvorbereitung“, erklärt Widmann.
„Mit dieser Anlage können wir den Marktanforderungen gerecht werden und unsere Ausbeute erhöhen“, ist Kraus überzeugt.
Kallfass
Geschäftsführer: DI Ernst KallfassStandort: Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE
Umsatz: 20 Mio. €/J
Mitarbeiter: 100
Produkte: Stapel- und Entstapelanlagen, Mehrfach-Abläng-anlagen, Sortierwerke, Hobelmechanisierungen, Leimholzwerke, Mechanisierungen für BSP-Werke
Export: 70 %