Weitermachen war Familiensache
Wie bei vielen anderen Sägewerksunternehmern ist Welte als Eigentümer und Geschäftsführer nicht der einzige seiner Familie, der im Sulzer Betrieb arbeitete. Seine Frau Christine kümmerte sich um die Buchhaltung und allfällige Büroarbeiten. Ebenfalls wurden die beiden Söhne früh mit der Branche vertraut gemacht. Der ältere ist Kuchl-Absolvent, der jüngere folgt mit großen Schritten. „Kurz nach dem Brand war es am wichtigsten, mit unseren Versicherungspartnern zu kommunizieren und den Schaden ersetzt zu bekommen. Ich wollte Säger bleiben, aber dazu musste die Frage der Finanzierung geklärt sein. Durch die tatkräftige Unterstützung unseres Versicherungspartners Riffler & Partner, Bludenz, gingen relativ zügig erste Schadensersatzzahlungen der Versicherung ein. Da es uns in Sulz von politischer Seite stark erschwert wurde, wiederaufzubauen, entschlossen sich meine Familie und ich zum Bau eines neuen Sägewerks.“Kundenstamm blieb erhalten
Seit Mai 25.000 fm/J
50 % aus und in die Schweiz
An sich lobt Welte die Ansiedelung in Feldkirch als „Top-Standort“. Die Nähe zur Autobahn und in die Schweiz sei von Vorteil. 50% des Rundholzes kauft man im Nachbarland und ein ebenso großer Anteil der Schnittholzverkäufe geht dorthin.
Wie viele andere Vorarlberger Holzverarbeiter legt auch Welte seinen Fokus nicht auf Quantität, sondern auf Qualität. „Wir versuchen, unsere Produkte von der Massenware abzuheben. Unsere Kunden sind gerne bereit, für entsprechende Bauholzqualität auch den einen oder anderen Euro mehr zu bezahlen“, informiert der Säger (mit kernhaltigen Kanthölzern von deutschen Erzeugern machte Welte schlechte Erfahrungen). Zur Stammkundschaft von Welte Holz gehören Zimmereien, Baustoffhändler, Holzhändler, Bauunternehmen und die Verpackungsindustrie.
„Den Vorteil, in Vorarlberg auf bestes Hochlagen-Rundholz zurückgreifen zu können, nutzen wir voll aus. Wir haben das Bergholz vor der Haustüre. Ich kaufe nichts, was unter 800 m Höhenlage gewachsen ist. Zusätzlich achten wir darauf, vorzugsweise wintergeschlägertes Rundholz einzukaufen. Für gute Schnittholzqualitäten erkenne ich am Markt eine deutliche Tendenz nach oben. Probleme bezüglich Rohstoffversorgung kenn ich nicht“, so Welte.
Über einen möglichen Neuanfang im nahegelegenen Domat/Ems macht sich der Vorarlberger keine Sorgen.