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Jetzt noch in Kärnten, bald schon in der Schweiz: Diese automatische Auftrennanlage wird bei Lamello in Bubendorf/CH in Betrieb gehen © Maschinenfabrik Stingl

Maßanzüge

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 21.08.2012 - 07:45
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Jetzt noch in Kärnten, bald schon in der Schweiz: Diese automatische Auftrennanlage wird bei Lamello in Bubendorf/CH in Betrieb gehen © Maschinenfabrik Stingl

Mit rund 60 % beziffert Komm.-Rat Maximilian Stingl die Exportquote seines Unternehmens und zählt hinsichtlich der Länder die Schweiz, Deutschland und Italien als Hauptmärkte auf. Aber auch nach Rumänien wird demnächst eine Anlage geliefert. Mit ein Grund für die gute Exportquote ist Sohn Wolfgang Stingl, der im In- und Ausland aktiv unterwegs ist und erfolgreiche Projekte realisiert.

Platzsparende Lösung

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Auf Maß genau: Das Holz wird beim Sägewerk Moser hinter dem Gatter geklemmt und mittels Kreissägen auf das gewünschte Maß gekappt © Maschinenfabrik Stingl

Doch bleiben wir zuerst am Heimmarkt, bevor wir über den „Tellerrand“ blicken: Im Winter installierte die Maschinenfabrik Stingl beim Sägewerk Moser in Pettenbach eine automatische Kappanlage hinter dem Gatter, welche die Seitenware auf das gewünschte Maß ablängt. „Wir waren der einzige Anbieter, der die Kappsäge in den vorhandenen Platz einpassen konnte“, ist Maximilian Stingl sichtlich stolz. Die Kappsäge ist vom Spannwagen aus bedienbar und längt die Seitenware nach Bedarf ab. Der Grund für die platzsparende Lösung sei die Linearführung, auf denen die Sägen präzise geführt werden. Zusätzlich installierte Stingl die Mechanisierung hinter dem Gatter samt Abziehvorrichtung.
Als weiteres Projekt in Österreich nennt man das Hobelwerk Mühlberger in Gallspach nach dem Brand im Juni. Die Inbetriebnahme soll im Oktober erfolgen. Die Kärntner Maschinenfabrik liefert die Mechanisierung vor und hinter der Weinig-Hobelanlage. „Zwei Drittel der Förderanlagen bauen wir neu. Der Rest hat das Feuer einigermaßen unbeschadet überstanden“, informiert Maximilian Stingl. Die Kärntner haben bei Mühlberger bereits die vorhergehende Hobelanlage vor 15 Jahren mechanisiert.
Bei Theurl in Assling wird eine Restholzentsorgung installiert. Der Rundholzverarbeiter, Holzhof Pietsch in Launsdorf, erhielt eine automatische Querkappanlage mit absenkbaren Boxen aus Guttaring.

Aktiv bei den Nachbarn

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Leistung verdoppelt: Die Lattenbündelanlage bei Jehlin schafft 15 bis 18 Lagen pro Minute © Maschinenfabrik Stingl

In Deutschland konnte die Maschinenfabrik Stingl im 1. Halbjahr gleich zwei Projekte realisieren. Im Sägewerk Jehlin in Murg/DE wurde eine neue Lattenbündelanlage mit Vereinzeler in Betrieb genommen. Bei Stingl hebt man vor allem die Lösung mit dem Vereinzeler hervor, da damit keine Brüche mehr entstehen. Die Maschinenfabrik lieferte eine automatische Längsausrichtung mit Schrägrollengang. Danach werden automatisch die Lagen gebildet. Die Lagenbreite lässt sich ebenfalls automatisch einstellen. Die Übergabe der gestapelten Latten erfolgt mit Zungen zur Bundbildung. Hier gibt es noch die Möglichkeit der Aussortierung. Vor der Umreifung folgt ein mehrsträngiger Absenkförderer. Die gesamte Steuerung, Elektronik und Installation stammt ebenso von Stingl.
Die Anlagenleistung bei Jehlin gibt Stingl mit 15 bis 18 Lagen pro Minute an. „Damit wird die Leistung mit einem Mitarbeiter im Vergleich zum vorigen Konzept nahezu verdoppelt“, informiert Wolfgang Stingl. „Die Bedienung wurde von uns grafisch sehr einfach aufbereitet, sodass die Anlage für den Mitarbeiter quasi selbsterklärend ist.“

Prototyp ist ein Erfolg

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© DI (FH) Martina Nöstler

Diese Lattenbündelung ist ein Stingl-Prototyp. „Sie hat dennoch von Anfang mit höchster Zufriedenheit funktioniert. Markus Jehlin war mit keinem einzigen anderen Unternehmen so zufrieden wie mit uns“, freut sich Wolfgang Stingl.
Im Sägewerk Willmann in Vöhrenbach/DE wurde eine Stapelanlage für Palettenware in Betrieb genommen. Diese Aufgabe hat Stingl mit einem Paternoster gelöst, der – je nach Breite des Schnittholzes – auch mehrere Stücke aufnehmen kann. Wolfgang Stingl konnte sich mit diesem Konzept vom Mitbewerb abheben und dem Kunden eine kostengünstige Lösung bieten. Die bestehende Mechanisierung konnte unverändert bleiben. Mit einer neuen Zuführung zum Paternoster wurde ein zusätzlicher Speicher geschaffen. Hier besteht die Möglichkeit, die Schnittware in Längsrichtung vorne oder hinten auszurichten. Die Steuerung erkennt, wie viele Stücke pro Lage benötigt werden. „Die Stückzahlen werden automatisch abgezählt“, führt Wolfgang Stingl aus.
Besonders stolz sind Vater und Sohn auf den Auftrag aus Rumänien: „An den zweitgrößten Säger des Landes konnten wir eine Paketpresse verkaufen.“ In Guttaring legt man Wert auf eine solide Ausführung sowie wartungsfreie und verschleißarme Anlagen. „Darum hören wir nach der Abnahme der Maschinen nicht mehr viel von den Kunden“, meinen die Stingls schmunzelnd. Zugute kommt einem dabei natürlich auch die moderne Technik. „Diverse Einstellungen können heute sehr leicht über Fernwartung gemacht werden“, bringt es Wolfgang Stingl auf den Punkt. „Das 1. Halbjahr ist für uns sehr gut gelaufen“, resümieren die beiden. Für das restliche Jahr sind sie zurückhaltend positiv gestimmt. Man wird sehen, wie die Stimmung auf der Holzmesse in Klagenfurt ist.