Sogar für die Bild-Zeitung interessant: Rohstoff-Situation in NRW sowie deren Folgen für das Bundesland und deren Sägewerke © Archiv
- finanzielle Abgeltung der aktuellen Lieferverpflichtungen.Die Lieferverpflichtungen des Staatswaldes (das Doppelte deren Einschlagsmenge) 2013 und 2014 entzieht den lokalen Sägern gänzlich deren Rohstoff.Das Holz wird außerhalb NRWs lukriert.
„Das Kind ist in den Brunnen gefallen – es hilft nichts mehr Schuldige zu benennen. Man muss jetzt sehen, dass es nicht noch mehr Betroffene gibt“, so Schmidt. Seitens des DSH wird man sich Anfang der kommenden Woche nochmals mit Umweltminister Johannes Remmel, Bündnis90/Die Grüne, zusammensetzen. Es gilt insbesondere, die Kompensation über Holzlieferungen so klein wie möglich zu halten.
Die Aufgabe für Minister Remmel ist riesengroß – er muss die Verträge seines Vorgängers Eckhard Uhlenberg (CDU) „nachbessern“. Dafür wird es wohl nötig sein, mit Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger zu reden, wie man Klausner finanziell entschädigen könnte – mit weit über 100 Mio. €. Und das in einem Bundesland, in dem es vor Kurzem schon Mahnwachen wegen der Sparpläne der Landespolitik gab ...
Wie es aussieht, erkennt das Ministerium die Forderungen von Klausner hinsichtlich der Schließung von Adelebsen nicht an. Auch die Bewertung der Vertragsverpflichtungen für 2009 wäre strittig. Die Lieferverpflichtungen 2013 und 2014 sind hingegen zu erfüllen: Hier geht es um 195.000 fm heuer. Um „Schaden für das Land und das Cluster Wald und Holz abzuwenden“, wird der Landesbetrieb parallel dazu bei privaten und kommunalen Waldeigentümern die Mobilisierung der Holzernte intensivieren.
Schmidt ist es wichtig zu erwähnen, dass der Klausner Group kein Vorwurf gemacht werden kann, einen solchen Vertrag abgeschlossen zu haben. „Der Fehler wurde auf der anderen Seite des Tisches gemacht.“ Ob es moralisch richtig sei, die Schwierigkeiten am Klausner-Standort Adelebsen dem Land NRW anzukreiden, will Schmidt nicht beurteilen.
Dass jetzt intensiver die sturmgebeutelten Fichten-Bestände genutzt werden, und auf diesen Flächen dann Waldumbau betrieben wird, wäre für den DSH das Worst-Case-Scenario. „Wider die Entfichtung des Sauerlandes“ will man sich in der kommenden Woche bei Minister Remmel aussprechen – „ein ausreichender Nadelholzanteil muss mittel- bis langfristig erhalten bleiben“. Eine verstärkte Mobilisierung des Kleinwaldes soll ebenfalls Holz auf den Markt bringen. Hier gäbe es laut Schmidt noch ein größeres Potenzial: Im I. Quartal hätte der Kleinprivatwald in Deutschland geschätzte 40 % unter dem Zuwachs geerntet. Regional wären man gar 80 % darunter gelegen. Ein Grund dafür mag die Euro-Vertrauenskrise sein