Mit hoher Kunstfertigkeit konnten legendäre Schwertschmiede wie Masamune Okazaki unterschiedlich harte Stahl- und Eisenlagen verschmieden. So entstand bereits im Mittelalter ein Hightech-Materialverbund – eine sehr harte Schneide und widerstandsfähige Flanken umgeben einen elastischen Kern, der verhindert, dass die Klinge zerbricht. Das wende man heute noch in der hoch technisierten japanischen Werkzeugfertigung an, ist Naoki Miyamoto, der Verkaufsleiter für Deutschland von Kanefusa Europa, Eindhoven/NL, stolz. Die verwendete Technik habe sich verfeinert, das Grundprinzip sei gleich geblieben. Kanefusa hat schon frühzeitig mit der Erzeugung beschichteter Holzbearbeitungswerkzeuge begonnen. Ein modernes Hobelmesser, mit seiner hauchdünnen Ummantelung aus hartem Beschichtungsmaterial und einem Kern aus elastischem HSS-Stahl sei die Hightech-Form einer Katanaklinge, führt Miyamoto aus: „Die Präzision solcher Werkzeuge ist einzigartig.“
Hobeln mit 300 m/min
Schillernde Beschichtung: Die japanischen Präzisionswerkzeugmacher schützen damit die hochbelasteten Zahnspitzen vor Verschleiß © Ebner
Beschichtungen wendet Kanefusa bei zahlreichen hochbelasteten Werkzeugen an. Der Keilzinkenfräser TAF-Pro ist ein gutes Beispiel: Die Zone höchster Belastung liegt beim Keilzinkenfräser an der schwächsten Stelle – den Zahnspitzen. Der Einsatz einer Beschichtung bietet sich hier an. Allerdings: Mit zunehmender Schichtdicke wird die Schneide stumpfer, es tritt eine Schneidenverrundung ein. Bei Kanefusa umgeht man das, indem man die Freifläche nach der Beschichtung schleift. Die spitzen, abrasiv belasteten Zahnrücken können so mit einer üppigen Beschichtung versehen werden. Bei den Holzwerken Gmach, Pösing, seien solche Fräser im Einsatz, erzählt Miyamoto. Der Kunde erreiche damit die fünffache Standzeit konventioneller Fräser.