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Das Regalbediengerät kommissioniert Einzelplatten direkt auf einer Plattform im Grundrahmen © Systraplan

Den Zeitgeist getroffen

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 11.06.2013 - 13:30
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Das Regalbediengerät kommissioniert Einzelplatten direkt auf einer Plattform im Grundrahmen © Systraplan

Ein gestiegenes Publikumsinteresse für sein Volkslager, das 2009 erstmals Premiere in Hannover feierte, verzeichnete der ostwestfälische Spezialist für Materialfluss- und Lagertechnik, Systraplan, auf seinem Messestand. „Mit dem Konzept haben wir den Zeitgeist getroffen“, sagte Exportleiter Hartmut Brünger. „Sich auf das Wesentliche zu beschränken, war und ist unsere Devise, um ein bezahlbares Hochregallager auf die Beine zu stellen.“ Dabei griff man auf jahrelange Erfahrungen in der Plattenkommissionierung zurück. Das Feedback der Kunden dazu sei durchwegs positiv, heißt es aus dem Unternehmen. Die anschauliche Darstellung des Volkslagers ließ viele Besucher an den Stand strömen, wo sich einige neue Kontakte, also potenzielle Kunden, für Systraplan ergaben. Für eine Menge interessanter Gespräche sorgte auch der weiterentwickelte Kompaktsortierspeicher von Systraplan. „Dieser ist vor allem für unsere Industriekunden hochinteressant. Die Erfahrungen und Zahlen aus der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt, dass dieses Thema immer aktueller wird“, erläuterte Vertriebsleiter Lutz Abel. Dem interessierten Publikum wurden Abläufe zum automatischen Kommissionieren von Holzwerkstoffplatten direkt aus dem Hochregal gezeigt. Das Hochregallagerkonzept ist für Betriebe interessant, die bisher aus Kostengründen in ein Flächenlager investiert haben. „Bei einem nahezu gleichen Preis überzeugen die Vorteile des Hochregallagersystems im Vergleich zu einem Flächenlager deutlich“, hieß es hierzu. Das auf der Ligna gezeigte Volkslager wird derzeit direkt bei einem deutschen Kunden, der sich sein künftiges Regal in voller Größe auf der Messe ansehen konnte, aufgebaut.

Direkter Zugriff im Lager

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Bei der Entwicklung des Volkslagers greift man auf jahrelange Erfahrungen in der Plattenkommissionierung zurück. © Systraplan

Das Zeit und Energie raubende Umstapeln, um an die benötigten Platten zu kommen, wie es bei Flächenlagern mit bis zu 2 m hohen Stapeln üblich ist, kann entfallen. Bei niedrigen Stapelhöhen im Regal wird mit dem Regalbediengerät direkt auf das Plattenmaterial zugegriffen. Auf diese Weise kann auf eine Vielzahl verschiedener Plattenvarianten zugegriffen werden, ohne diese umlagern zu müssen. Mithilfe eines Vakuumsaugrahmens, welcher über Teleskope zu beiden Seiten ausfahren kann, werden Einzelplatten sicher vom im Regal stehenden Stapel vereinzelt und einer Plattensäge zugeführt. Einer der wichtigsten Vorteile ist der beschädigungsfreie Umgang mit den Holzwerkstoffen. Die empfindlichen Platten werden in kürzester Zeit sachgerecht für die Bearbeitung vorbereitet. Dabei arbeitet das automatische Regalbediengerät kontinuierlich.

Das Kernstück des neuen Konzeptes ist ein für das untere Preissegment neu entwickeltes Regalbediengerät. Das Kommissionieren von Einzelplatten findet bereits auf dem Regalbediengerät statt. Dazu ist im Grundrahmen eine Plattform integriert worden. Ein zusätzlicher Bereich zum Kommissionieren ist daher nicht erforderlich. Selbst bei einer niedrigen Hallenhöhe von 4 m braucht das Hochregallagersystem den Vergleich mit einem Flächenlager nicht zu scheuen: Bei einer angenommenen identischen Flächennutzung von 200 m2, was einer Länge von etwa 30 m mal einer Breite von knapp 7 m entspricht, kann von bis zu 80 Stapelplätzen ausgegangen werden.

Individuelle Lösungen

Die installierten Lösungen sind in der Regel keine Standardlösungen. Das Systraplan-Team wertet im Bedarfsfall gemeinsam mit den Kunden die Istsituation aus und erstellt auf dieser Basis ein Konzept, das dem Kunden das optimale Verhältnis von Kosten und Nutzen bietet. Jede der Lagervarianten ist mit einer leistungsstarken Lagerverwaltung versehen. Eine Schnittstelle zum Warenwirtschaftssystem sorgt für transparente Prozesse und stets korrekte Bestände. „Da unsere Lieferanten die Waren mit einer Fehlerquote von nahezu 0 % anliefern, stammen Beschädigungen nur von uns oder unseren Kunden. Um unsere Tätigkeit als Fehlerquelle zu vermeiden, haben wir uns zur Investition in ein automatisches Hochregallager mit Vakuumhebetechnik entschieden“, sagte Stefan Engel, Prokurist bei Krüger Holzhandel, Berlin.