Der Leimholzproduzent Merkle Holz hat einen großen Vorteil. Er kann Brettsperrholz produzieren, muss aber nicht. Das Merkle-X-Lam läuft über die normale Leimbinderlinie. Das funktioniert, weil Merkle 60 cm und 72 cm breite Elemente erzeugt. Aufwändige Anlagen für Großformatplatten gibt es in den Nersinger Produktionshallen keine. Eine Schlüsselmaschine dafür ist aber die Supermaster-Hobelmaschine mit 80 cm Arbeitsbreite von Rex, Pinneberg/DE. „Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Flexibilität“, sagt Geschäftsführer Franz Merkle. 80.000 m3/J Leimholz erzeugt sein Betrieb. Der Großteil davon ist KVH, gefolgt von Duobalken, BSH und Brettsperrholz. Die flexible Hochfrequenzpresse und die neue Hobelanlage erlauben es Merkle, eben jene Produkte zu fertigen, die zufriedenstellende Margen bieten.
Brettsperrholz als Lagerware
Die Rex-Supermaster versieht die X-Lam-Elemente oben und unten mit einer glatten Oberfläche. Seitlich wird ein Profil aufgehobelt. Merkle Holz bietet verschiedene Kantenbearbeitungen an, etwa eine Doppel-Nut-und-Feder oder beidseitig eingenutete Elemente, welche mit einer OSB-Feder verbunden werden. Glatte Seiten sind ebenfalls möglich. Merkle kann sein X-Lam als 13 m lange Standardware erzeugen. Anders als klassisches BSP, lässt sich dies auf Lager produzieren. Bei Bedarf schneidet man die benötigten Wandhöhen oder Deckenspannweiten von den Elementen und liefert sie auf die Baustelle. Dort können sie die Zimmerer händisch verbauen. Dazu braucht es exakte Dimensionen. Die Supermaster hat dafür zwei horizontale und vier vertikale Spindeln. Alle sind als Wechselwellen ausgeführt und somit problemlos austauschbar. Die zwei Vertikalspindelaggregate sitzen auf je einem ausziehbaren Gestell. Die Supermaster beherbergt dort Werkzeuge mit einem Durchmesser bis 34 cm. Diese Dimensionen braucht Merkle bei gewissen Profilierungen. Die Horizontalspindeln können ebenfalls komplett aus der Maschine herausgezogen werden.Vertikale Hubspindeln
Achsen, Spanabnahme, Vorschub und Drehzahl werden durch eine Siemens-S7-Steuerung kontrolliert. Die Vertikalwellen sind als Hubspindeln ausgeführt. Bei Profilen passt sich deren Position automatisch den unterschiedlichen Stärken an. Bei glatten Kanten wird das Werkzeug alternierend geführt. Das verhindert, dass sich die Schneide an der spröden Melaminleimschicht konzentriert abnützt, und erhöht so die Standzeit. 16 Antriebsrollen befördern die Ware durch die Maschine, ohne die Oberfläche zu verletzen. Das ist gerade bei Sicht-BSP wichtig. Der Vorschub beträgt 40 m/min. Alle Spindeln sind direkt angetrieben.Zweite Hobelanlage kurz danach
Ein paar Meter entfernt befindet sich eine zweite Rex-Supermaster, die ein Jahr später angeschafft wurde. Diese hobelt bis zu 63 cm breit mit 100 m/min Vorschub. Zum Einsatz kommt sie bei KVH, BSH und Duo-Balken. Zusätzlich lieferte das Pinneberger Familienunternehmen eine Schärfmaschine. Damit hält Merkle seine Wechselwellen und Hobelköpfe einsatztauglich. Vor dem Einbau werden die Flugkreise exakt vermessen. Das gewährleistet konstant hohe Qualität.Die Entscheidung für die Pinneberger hat sich als richtig erwiesen. „Wir hatten vor dieser Investition noch keine Erfahrungen mit Rex. Maschine und Unternehmen haben aber einen soliden Eindruck gemacht. Gefallen hat mir, dass Rex auf meine Wünsche eingegangen ist. Das ist halt ein mittelständisches Unternehmen“, sagt Merkle. Auf die Frage, ob er mit den Hobelanlagen zufrieden ist, meint er mit typisch schwäbischem Understatement: „Ja, das passt!“