Im vergangenen Herbst installierte Limab bei Derome Timber einen Boardprofiler 3D. Projektpartner Christian Tellvik von Limab mit Sägewerksleiter Tobias Östanbäck (v. li.) © Lorenz Pfungen
Eines der am häufigsten in Sägewerken eingesetzten Produkte von Limab ist der Boardprofiler 3D, den man für die Optimierung bei Besäum- und Trimmanlagen einsetzt. Das Messsystem könne Schnittholz im Quer- und Längsdurchlauf erfassen undflexibel in bestehende Anlagen eingebaut werden, verweist man beim Hersteller. Der Boardprofiler 3D besteht aus Sensoren der Bauart Proficura.
Der Boardprofiler 3D ist in eine bestehende Anlage integriert und bestimmt die Dimensionen und Waldkanten der Bretter. Die Ergebnisse dienen zur Ansteuerung des Besäumers. Das System besteht aus mehreren Sensoren des Typs Proficura, die auf einer Traverse montiert sind © Lorenz Pfungen
Passiert ein Brett das Messsystem, erfasst der Laser die Dimensionen sowie der Abweichungen, wie die Baumkanten oder die Brettschüsselung. Die Auswertung der Schüsselung erfolgt durch den Sensor selbst, es ist somit keine eigene Elektronik notwendig.
„Der Boardprofiler 3D ist inzwischen in mehreren Sägewerken in Schweden, Österreich, der Schweiz, Norwegen und Brasilien erfolgreich im Einsatz. Sämtliche Installationen führen zu einer höheren Ausbeute und übertreffen die Erwartungen“, erzählt Christian Tellvik, Holzindustrie-Verantwortlicher bei Limab. Eines dieser Systeme installierte man im vergangenen Herbst bei Derome Timber am Standort Kungsbacka/SE. Das ansässige Sägewerk ist auf die Verarbeitung von Kiefernschwachholz spezialisiert. Jährlich produziert man rund 91.000 m3. Das Schnittholz findet zum Großteil Anwendung in der A-hus-Fertighausproduktion am selben Standort.
Ausbeuteerhöhung bei Besäumer
Nicht nur im Quertransport erfolgt die Konturvermessung, die Laserscanner sind ebenso im Längstransport einsetzbar © Limab
Ziel war es, die Ausbeute beim Besäumen der frischen Seitenware zu erhöhen. Hauptkriterium bei Derome ist die Erkennung der Baumkante, die bei Kiefer besonders unregelmäßig ausgeprägt sei. Die Bestimmung erfolgt bei Derome im Quertransport. „Die Dickenmessung unterstützt dabei die exakte Ermittlung des Waldkantenverlaufes“, beschreibt Tellvik.
Je nach Endprodukt entfernt eine Säge die Baumkante komplett oder bis zum zulässigen Anteil. Weist ein Brett über die gesamte Breite keine gesägte Fläche auf, wirft das System es als Ausschuss aus. Tritt die Schwarte nur in einem gewissen Bereich auf, kann der Trimmer diesen Abschnitt auskappen.
Die Software zeigt dem Bediener das gescannte Brett sowie den späteren Schnittverlauf an. Darüber hinaus erhält der Anwender Informationen über die Produktionsstatistik und darüber, welche Produkte hergestellt werden © Limab
„Je nach Produkt werden unterschiedliche Toleranzen und Ausschlusskriterien angewandt. Das Ergebnis dieser Prüfung entscheidet über die weitere Bearbeitung.Dabei programmieren wir das System speziell auf die Kundenanforderungen“, erklärt Tellvik. Nach dem Scannen und vor dem Bearbeiten erhält der Bediener eine modellierte Brettansicht mit den späteren Schnittkanten. Die Positionierung des Sägeblattes und der Anschläge erfolgt durch die Steuerung automatisch. Alle Daten speichert man dabei für die spätere Analyse ab. „Die Anlage war rasch installiert. Im Januar führten wir eine Auswertung des Boardprofilers durch. Die Ausbeute bei der Besäumung betrug rund 98 %“, erläutert Derome-Sägewerksleiter Tobias Östanbäck zufrieden. Dabei ermittelte man die maximal mögliche Ausbeute und verglich diese mit dem tatsächlichen Ergebnis. „Die Vorgabe lag bei 96 %. Den Erwartungswert übertrafen wir somit um 2 %“, informiert Tellvik.
Breites Anwendungsfeld
Aber nicht nur bei der Besäumung von frischem Schnittholz kommt der Boardprofiler zum Einsatz, sondern ebenso bei getrockneter Ware in der Weiterverarbeitung. Beim Lamellenhobeln liegt der Fokus auf dem Erkennen der Schüsselung, der Ansteuerung der Wendeeinrichtung und der Dimensionskontrolle nach dem Hobeln.
Je nach Mechanisierungsgegebenheiten bestimmt der Boardprofiler die Bretter im Längs- oder im Querdurchlauf. Die Sensoren installiert man dabei über und unter dem Transportweg. Es spiele keine Rolle, von welchem Maschinenausrüster die Mechanisierung stammt, das System lasse sich ohne großen Aufwand in bestehende Anlagen integrieren, verweist Tellvik. Auf der Ligna wird Limab unter anderem den Boardprofiler 3D im Längsverlauf präsentieren.
Neue Anwendungsfelder
Der bestehende Sensor Proficura stößt bei diesen Anwendungen noch lange nicht an seine Grenzen. Derzeit arbeiten die Limab-Ingenieure an einem System zur Bestimmung von Keilzinkengeometrien und der Leimauftragsmenge, informiert Tellvik beim Holzkurier-Besuch. Die Formkontrolle dient dazu, Fehler im Fräsergebnis zu erkennen –sei es durch einen losen Ast im Bearbeitungsbereich oder Ausrisse aufgrund eines stumpfen Werkzeuges. Die Überwachung der Leimauftragsmenge soll eine sichere Klebestelle gewährleisten. „Wir haben bereits vielversprechende Tests durchgeführt. Der Sensor ist schon da. Es fehlt nur noch eine genaue Weiterentwicklung der Anwendungssoftware“, erklärt Michael Karlsson, Geschäftsführer von Limab Deutschland. Darüber hi-naus arbeite man derzeit an zusätzlichen Lösungen für Laubholzanwendungen, verrät Tellvik, ohne näher darauf einzugehen.
Ursprünglich startete das Unternehmen mit Lasern, die man in der Militärtechnik einsetzte. Neben den Anwendungen in der Säge- und Holz verarbeitenden Industrie ist die Plattenindustrie ein weiteres Standbein. „Wir liefern hochpräzise Dickenmesssysteme an die führenden Hersteller von Spanplatten, MDF und OSB“, erläutert Tellvik.
Limab
Gründung: 1979
Geschäftsführer: Lars Granlund
Standorte: Göteborg/SE, München, Charlotte/US, Wellington/GB, Helsinki/FI
Produkte für die Holzindustrie: Laserscanner zur Bestimmung von Dimension, Waldkante, Schüsselung
