Russische Sägewerke haben noch immer einen klaren Vorteil bei den Rundholz- und Personalkosten (Lohnkosten) im Vergleich zu konkurrierenden Ländern. Aber beide Wettbewerbsvorzüge schwinden rasch. Für die russische Holzindustrie wird der Rohstoff auf Rubelbasis immer teurer. Dieser ist in Euro gerechnet immer noch sehr billig. Die russischen Rundholzpreise stiegen seit 2012 vor allem im Nordwesten und in Sibirien. In anderen Regionen gab es eine relativ stabile Preisentwicklung. Die Inflation wird die Kosten für die Holzernte und die Logistik erhöhen. Insbesondere Investitionen in die Infrastruktur werden benötigt. Außerdem sind die Personalkosten inflationsbedingt dramatisch gestiegen.
Viele kleine Sägewerke
Die Schnittholzproduktion in Russland umfasste im Vorjahr 34 Mio. m3 und erfolgte zu über zwei Drittel in Sibirien und im Nordwesten des Landes. Die sehr fragmentierte Sägeindustrie wird charakterisiert durch relativ kleine Sägewerke mit einer Kapazität unter 100.000 m3. Während die kleinen Betriebe vor allem auf den Inlandsmarkt setzen, exportieren die großen Werke (> 100.000 m3) die gesamte Produktion. Die Exporte betreffen vor allem niedrige Qualitäten, wobei China mit über 50% der Hauptabnehmer ist. Zudem stiegen die Ausfuhren nach Zentralasien seit 2000. Die Exportanteile nach Europa und Japan sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich geschrumpft.
Höherwertige Holzprodukte sind anzustreben
Hauptfaktoren zur Verbesserung der russische Wettbewerbsfähigkeit sind Arbeitsproduktivität, Infrastruktur und höherwertige Holzprodukte. Kapitalinvestitionen in die Sägewerke sind der Schlüssel, um die Arbeitsproduktivität und den Ertrag zu steigern. Aufgrund der beträchtlichen Rundholz-Transportkosten und der begrenzten Infrastruktur muss die Betriebsgröße sorgfältig überlegt werden. Die hohe Rohstoffqualität erlaubt die Produktion von höherwertigen Produkten (CLT).