Der Holzkurier stellt seit 2012 ein Mal im Jahr die Außenhandelstabelle der zwölf größten Nadelschnittholz-Exporteure zusammen, um einen Eindruck von der Handels-Entwicklung zu bekommen. 2016 stieg die Menge um über 8 Mio. m³ auf 120 Mio. m³ und damit auf den höchsten Wert der vergangenen sechs Jahre.
Handelsmatrix der Nadelschnittholz-Ströme 2016. Angeführt sind die Exportmengen in 1000 m³ aus den zwölf größten Exportländern in die 15 größten Importländer sowie in die Levante. Als Quellen wurden die nationalen Schnittholzexport-Statistiken für 2016 herangezogen (Stand Juni 2017). | |||||||||||||||||||
Die 15 größten Importländer¹⁾ | |||||||||||||||||||
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Die zwölf größten Exportländer¹⁾ |
USA | China | Japan | Großbritannien | Ägypten | Italien | Deutschland | Niederlande | Usbekistan | Frankreich | Südkorea | Österreich | Saudi-Arabien | Algerien | Dänemark | Sonstige Länder | Summe | Levante | |
Kanada | 36.199 | 5.954 | 2.287 | 52 | 9 | 7 | 9 | 11 | 0 | 14 | 277 | 1 | 91 | 0 | 2 | 1.324 | 46.236 | 202 | |
Russland | 25 | 13.401 | 908 | 363 | 1.538 | 101 | 483 | 338 | 2.066 | 311 | 388 | 104 | 40 | 0 | 7 | 5.397 | 25.470 | 2.668 | |
Schweden | 228 | 721 | 768 | 2.673 | 1.066 | 111 | 926 | 885 | 0 | 346 | 83 | 42 | 328 | 585 | 900 | 3.026 | 12.687 | 2.831 | |
Finnland | 4 | 1.062 | 941 | 875 | 1.339 | 128 | 486 | 254 | 0 | 496 | 70 | 96 | 448 | 490 | 107 | 1.810 | 8.604 | 3.131 | |
Deutschland | 204 | 208 | 175 | 400 | 3 | 445 | 786 | 0 | 737 | 139 | 945 | 179 | 86 | 54 | 2.631 | 6.992 | 799 | ||
Österreich | 24 | 40 | 304 | 40 | 0 | 2.404 | 910 | 6 | 0 | 60 | 56 | 9 | 0 | 0 | 1.446 | 5.301 | 910 | ||
USA | 696 | 245 | 14 | 23 | 12 | 47 | 6 | 0 | 6 | 7 | 0 | 3 | 2 | 1 | 2.623 | 3.686 | 46 | ||
Chile | 221 | 740 | 264 | 2 | 20 | 0 | 0 | 2 | 0 | 0 | 443 | 0 | 219 | 0 | 0 | 1.341 | 3.252 | 447 | |
Lettland | 6 | 46 | 129 | 1.016 | 274 | 12 | 164 | 173 | 0 | 64 | 132 | 26 | 18 | 3 | 28 | 747 | 2.838 | 399 | |
Tschechien | 16 | 4 | 111 | 55 | 0 | 476 | 537 | 22 | 0 | 5 | 15 | 474 | 3 | 0 | 0 | 625 | 2.342 | 10 | |
Neuseeland | 207 | 379 | 36 | 1 | 0 | 1 | 2 | 40 | 0 | 1 | 108 | 0 | 18 | 0 | 0 | 715 | 1.508 | 49 | |
Rumänien | 60 | 16 | 227 | 1 | 24 | 11 | 5 | 0 | 0 | 0 | 24 | 28 | 163 | 0 | 0 | 846 | 1.404 | 827 | |
Summe | 37.192 | 23.267 | 6.393 | 5.492 | 4.296 | 3.708 | 3.569 | 2.522 | 2.066 | 2.041 | 1.743 | 1.716 | 1.519 | 1.166 | 1.100 | 22.530 | 120.322 | 12.319 | |
¹⁾ Reihung der Import-/Exportländer laut FAO-Statistik 2015 | |||||||||||||||||||
Quellen: CA: Statistics Canada, RU: Federal Customs Service, SE: Statistics Sweden, FI: Finish Customs, CL: Infor, DE: Statistisches Bundesamt, AT: Statistik Austria; | |||||||||||||||||||
US: United States Department of Agriculture, CZ: Czech Statistical Office, LT: Eurostat, RO: Eurostat, NZ: Statistics New Zealand | © Holzkurier 2017 |
Kanada dominiert vor Russland
38 % aller weltweit gehandelten Bretter kamen dabei aus Kanada. Immerhin noch mehr als ein Fünftel stellte Russland bereit.Über 80 % der Zunahme entfielen dabei auf Ausfuhrsteigerungen dieser beiden Länder.
Kanada, der mit Abstand größte Exporteur, brachte im abgelaufenen Jahr 46,2 Mio. m³ und damit um 10 % beziehungsweise 4,2 Mio. m³ mehr Nadelschnittholz als noch 2015 außer Landes. Bei den Destinationen zeigt sich bereits ein gewohntes Bild – rund 36,2 Mio. m³, das ist die größte Einzelmenge überhaupt, gingen in die USA.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen diese Exporte in das weltweit größte Importland um 16 %. Entgegen dem Trend entwickelten sich mit einer Abnahme um 9 % auf 5,94 Mio. m³ Kanadas Lieferungen nach China (drittgrößte Einzelmenge). Konstant blieben unter anderem – mit 2,29 Mio. m³ (+0,5 %) – die Ausfuhren nach Japan. Dies war die sechstgrößte Einzellieferung eines Exporteurs in ein anderes Land.
Die Ware, welche China nicht aus Kanada erhielt, kam hauptsächlich aus Russland. Diese Exporte (Platz 2 der Handelsströme) nahmen innerhalb von zwölf Monaten um 37 % auf 13,4 Mio. m³ zu. Damit verzeichnete man die zweigrößte Mengenzunahme des abgelaufenen Jahres. Weitere nennenswerte Ziele Russlands waren Usbekistan (2,07 Mio. m³; –13 %; Platz 7) und Ägypten (1,54 Mio. m³; –24 %; Platz 8), die jedoch alle weniger Schnittholz erhielten. Die Gesamtausfuhren stiegen insgesamt auf 25,5 Mio. m³ (+11 %), womit man deutlich hinter Kanada blieb, jedoch ebenso deutlich vor dem Drittplatzierten.
Schweden konstant, Finnland gestiegen
Auf Platz 3 der größten Nadelschnittholz-Exporteure rangiert unverändert Schweden. Die Ausfuhren blieben mit 12,7 Mio. m³ gegenüber 2015 praktisch konstant.
Die Hauptabnehmer, Großbritannien (2,67 Mio. m³; –1 %; viertgrößte Einzelhandelsmenge), Ägypten (1,07 Mio. m³; –20 %; Platz 10) und Deutschland (926.000 m³; –6 %; Platz 15), erhielten allesamt weniger Ware. Diese Entwicklung konnte man mit Mehrmengen nach Dänemark (900.000 m³; +9 %; Platz 18), in die Niederlande (885.000 m³; +3 %; Platz 20) sowie nach Japan (768.000 m³; +14 %) und China (721.000 m³; +45 %) ausgleichen. Ebenfalls mehr Nadelschnittholz nach Asien lieferte Finnland. 2016 verzeichnete man Steigerungsraten von plus zwei Drittel auf knapp über 1 Mio. m³ nach China (Platz 11) beziehungsweise von +4 % auf 941.000 m³ nach Japan (Platz 14). Die wichtigste Destination war jedoch mit 1,34 Mio. m³ (+7 %) Ägypten, was den neuntgrößten Warenstrom darstellte. Insgesamt stiegen die Lieferungen aus Finnland um 9 % auf 8,6 Mio. m³. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Pellervo aus Helsinki ging für 2016 noch von einer Steigerung zwischen 2 und 4 % aus. Im laufenden Jahr erwartet man eine Zunahme um 5 bis 7 %.
Wachstum in Mitteleuropa
Um 12 % nahmen die deutschen Exporte zu. Mit 6,99 Mio. m3 ist die Bundesrepublik der fünftgrößte Nadelschnittholz-Exporteur. Die drei größten Abnehmer waren Österreich (945.000 m3; +6 %; Platz 13), die Niederlande (786.000 m3; +12 %) sowie Frankreich (737.000 m3; +1 %). Auch Österreich steigerte seine Nadelschnittholz-Exporte. Insgesamt erhöhte sich die Menge im Betrachtungszeitraum um 5 % auf 5,3 Mio. m3. Geringfügig (+0,7 %) nahmen die Lieferungen nach Italien zu. Aufgrund dieser Zunahme sowie der Abnahme der Exporte von Russland nach Usbekistan erreichte man Platz 5 der größten Einzelhandelsströme. Bei den Italienexporten gehen österreichische Exporteure davon aus, dass die Talsohle bereits durchschritten wurde und mit steigenden Exporten zu rechnen sei (s. Holzkurier Heft 11, S. 08). Hingegen deutlich mehr (+23 %) verkaufte man nach Deutschland (910.000 m3; Platz 16). Eine Abnahme verzeichnete man unter anderem nach Japan (304.000 m3; –6 %).
Lettland +21 %, Rumänien –27 %
Sieben von acht verschifften Brettern kamen somit aus den Top 6-Exportnationen. Für das übrige Achtel zeichneten die USA (3,69 Mio. m3; +2 %), Chile (3,25 Mio. m3; +9 %), Lettland (2,84 Mio. m3; +21 %), Tschechien (2,34 Mio. m3; –15 %), Neuseeland (1,51 Mio. m3; –15 %) sowie Rumänien (1,4 Mio. m3; –27 %) verantwortlich. Die größten Veränderungen bei den Einzelhandelsströmen gab es bei der Menge von Lettland nach Großbritannien, die um ein Drittel auf 1,02 Mio. m3 anstieg (Platz 12).
Bautätigkeit macht sich bemerkbar
Was waren die Gründe für die Mehrmenge? Als Erklärung kann die gute Bauwirtschaft betrachtet werden. In den USA verzeichnete man die höchste Zahl der Baubeginne seit der Wirtschaftskrise. Auch in Europa und Japan gab es vergangenes Jahr eine gute Auftragslage. Besonders in den Ländern mit einem hohen Holzbauanteil stieg die Nachfrage nach Baumaterial. So importierten die USA trotz einer großen Sägeindustrie seit jeher schon eine hohe Menge aus Kanada. Der laufende Disput zwischen den beiden Ländern betreffend das Softwood Lumber Agreement (SLA) zeigte noch keine negativen Export-Auswirkungen.
Levante-Anteil gesunken
Während die Gesamtexporte der Top 12-Nationen zunahmen, gingen die Levantelieferungen um 10 % auf 12,3 Mio. m3 zurück. Betrugen die Verkäufe in diese Region 2015 noch 12 %, waren es vergangenes Jahr nur mehr 10 %. Das meiste Nadelschnittholz kam aus Finnland (3,13 Mio. m3; +4 %). Im Vorjahr war man noch der drittgrößte Lieferant. Dabei profitierte Finnland von Ausfuhrrückgängen aus Russland (2,67 Mio. m3; –19 %) und Schweden (2,83 Mio. m3; –12 %). Dahinter folgen bereits Österreich (910.000 m3; +5 %), Rumänien (827.000 m3; –33 %) sowie Deutschland (799.000 m3; –9 %). Eine detaillierte Analyse der Levante-Exporte lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben.
Die 20 größten Nadelschnittholz-Ströme inklusive Hobelware unter den Ländern (1.000 m³) | |||
Nr. | Exporteur | Zielland | Menge |
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1 | Kanada | USA | 36.199 |
2 | Russland | China | 13.401 |
3 | Kanada | China | 5.954 |
4 | Schweden | Großbritannien | 2.673 |
5 | Österreich | Italien | 2.404 |
6 | Kanada | Japan | 2.287 |
7 | Russland | Usbekistan | 2.066 |
8 | Russland | Ägypten | 1.538 |
9 | Finnland | Ägypten | 1.339 |
10 | Schweden | Ägypten | 1.066 |
11 | Finnland | China | 1.062 |
12 | Lettland | Großbritannien | 1.016 |
13 | Deutschland | Österreich | 945 |
14 | Finnland | Japan | 941 |
15 | Schweden | Deutschland | 926 |
16 | Österreich | Deutschland | 910 |
17 | Russland | Japan | 908 |
18 | Schweden | Dänemark | 900 |
19 | Schweden | Norwegen | 897 |
20 | Schweden | Niederlande | 885 |
Quellen: CA: Statistics Canada, RU: Federal Customs Service, SE: Statistics Sweden, FI: Finish Customs, CL: Infor, DE: Statistisches Bundesamt, AT: Statistik Austria, US: United States Department of Agriculture, CZ: Czech Statistical Office, LT: Eurostat, RO: Eurostat, NZ: Statistics New Zealand | © Holzkurier 2017 |
Methode
Die Handelsmatrix enthält die zwölf größten Nadelschnittholz-Exporteure und die 15 größten -Importeure. Zusätzlich wird die Region der Levante extra ausgewiesen.
Die Basis bilden nationale Exportstatistiken aus 2016. Bei der Abfrage wurde nach Nadelschnittholz inklusive Hobelware gesucht. Um eine Verwechslung von Nadelschnittholz mit anderen Produkten zu vermeiden, wurde die Suche nach dem Harmonized System Code (HS Code) für Nadelschnittholz durchgeführt. Diese Handelsklasse ist laut der World Customs Organization als sechsstelliger Code, bis 2016 mit „440710“,
definiert.
Die Levante ist vom Holzkurier wie folgt definiert: Ägypten, Algerien, Arabische Republik Syrien, Äthiopien, Bahrain, Irak, Islamische Republik Iran, Israel, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Oman, Saudi-Arabien, Sudan, Tunesien sowie Vereinigte Arabische Emirate.