C(r)ashfrei sägen

Wolfgang Fellner kann zuhören – sowohl Sägern als auch ihren Sägeblättern. Dazu entwickelte er 2013 ein System zur akustischen Überwachung und Steuerung von Kreissägeblättern. Mit dem Schweighofer Prize ausgezeichnet, hält das einfach nachrüstbare und dabei die Standzeit enorm verbessernde Mikrofon samt Rechner und Software Einzug in immer mehr Sägewerke und weiterverarbeitende Betriebe. Von Anfang an dabei war HMS-Holz, Kleinwallstadt/DE. Im Rahmen der Ligna 2015 informierte sich Geschäftsführer Heinrich M. Seuffert über die ausgeklügelte Innovation und orderte prompt. An den zwei Profilierern sowie den nachfolgenden Nachschnittkreissägen – eine vertikal und eine horizontal schneidend – wurde jeweils ein Mikrofon angebracht. Fortan drosselt das System etwa die Vorschubgeschwindigkeit, wenn ein Sägeblatt überlastet ist, und zeigt dem Verantwortlichen übersichtlich an, wann es zu wechseln ist. „Da uns die erste Generation sehr zuverlässig unterstützt hat, freuten wir uns über die neue Version, die wir sofort getestet haben“, berichtet Seuffert. An eines der vier Mikrofone wurde ein neuer Rechner angeschlossen und das Ergebnis überzeugt. „Nur mit einer optimierten Produktionslinie können wir langfristig wirtschaftlich arbeiten. Die Fellner-Lösung hilft uns dabei. Unsere Sägeblattkosten haben sich schon mit der ersten Version extrem reduziert. Künftig wollen wir auch mit einem weiteren Parameter spielen, denn CMS Heartbeat ermöglicht auch die Reduktion der Blattstärke und damit der Schnittfuge.“

Neues System agiert automatisch

Kompliziert war die Bedienung von CMS Heartbeat nie. Die neue Generation vereinfacht die Handhabung jedoch weiter und entlastet das Personal. „Zuvor hatte der Schichtleiter die Aufgabe, nach jeder Umrüstung per Knopfdruck die Kalibirierung des Systems zu befehlen“, erklärt Produktionsleiter Patrick Till. „Das geschieht jetzt automatisch und ist an die Maschineneinrichtung gekoppelt.“ So kann das Kalibrieren auch in stressigen Situationen nicht vergessen werden und auch im Laufe einer Sägecharge passt sich das neue System automatisiert an, wenn sich etwa eine gewisse Menge an Spänen in der Säge abgesetzt hat und den Schall verändert. Noch im März werden auch die anderen drei Rechner getauscht und ins Netzwerk eingebunden. Anschließend werden die Systeme ebenfalls im Werk Hagenow auf die neue Generation umgerüstet.