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Vor zwei Jahren entschied sich Hasslacher Norica Timber erstmals für zwei OTC-Kanaltrockner des schwedischen Herstellers Valutec © Patrick Degerman

Hasslacher Norica Timber

Kanäle auf dem Vormarsch

Ein Artikel von Günther Jauk | 03.01.2019 - 09:49
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Valutec-Marketingleiter Eric Johansson (li.) und Hasslacher-Standortleiter Michael Fercher vor den OTC-Kanälen © Günther Jauk

In den vergangenen Jahren steigerte Hasslacher Norica Timber seinen Rundholzeinschnitt am Stammsitz in Sachsenburg von 600.000 auf 800.000 fm/J. Mit dem Anspruch, nahezu 100 % der eingeschnittenen Ware zu trocknen, investierte das Unternehmen in mehrere Trocknungsanlagen. 2016 entschied man sich dabei erstmalig für Kanaltrockner. Konkret orderte Hasslacher zwei OTC-Kanäle des schwedischen Herstellers Valutec mit jeweils 50.000 m3/J Kapazität. „Damals war es eine ausgesprochen schwierige Entscheidung. Es gab in Mitteleuropa kaum Referenzen, zudem bereitete uns die große Entfernung hinsichtlich des Services und Supports Kopfzerbrechen“, erinnert sich Standortleiter Michael Fercher.

Dennoch überwogen am Ende die positiven Eigenschaften des Systems. „Gerade bei großen, einheitlichen Mengen und hohen Qualitätsanforderungen, wie es bei Hasslacher der Fall ist, sind unsere OTC-Kanäle die optimalen Lösungen“, informiert Valutec-Marketingleiter Eric Johansson. Die Kärntner verwenden die Kanäle vorrangig zur Trocknung von BSH-Rohlamellen.

Alles nach Plan

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Im Sommer 2018 erweiterte Hasslacher seine Trocknungskapazitäten um einen weiteren OTC-Kanal. Die neue Anlage (li.) wurde nahtlos an die beiden bestehenden Trockner angebaut © Patrick Degerman

Bereits wenige Wochen nach der Inbetriebnahme der ersten beiden OTC-Anlagen waren Fercher und sein Team von der Technologie und von Valutec gleichermaßen überzeugt. „Nur selten konnten wir Projekte in dieser Größenordnung derart reibungslos abwickeln, wie es mit Valutec der Fall war. Die Anlagen standen früher, als geplant, und die von den Schweden vorhergesagten Energie-, Durchsatz- und Qualitätswerte waren ausgesprochen präzise“, zeigt sich Fercher zufrieden.

Bei Hasslacher schätzt man neben Durchsatzleistung und Qualität auch die logistischen Vorteile des Systems. Durch den kontinuierlichen Betrieb und den ausreichenden Puffer von zwei Tagen Produktionsmenge vor den Kanälen hat sich die Aufgabe laut Fercher deutlich beruhigt. Zudem gebe es keine Stehzeiten mehr. „Wenn eine Frischluft-Abluft-Kammer am Sonntagabend fertig wird, dann erfolgen die Be- und Entladung in der Regel erst am Montag. Beim Kanal kann uns das nicht passieren“, veranschaulicht der Standortleiter. Ebenfalls beruhigt hat sich die Wärmeabnahme. Kanaltrockner benötigen eine konstante Menge an thermischer Energie, ohne Spitzen zu verursachen. Zudem stattet Valutec alle Anlagen mit Wärmerückgewinnungssystemen aus.

Einfache Entscheidung

Um die Trocknungskapazität weiter zu erhöhen, investierte Hasslacher heuer abermals in einen OTC-Kanaltrockner mit einer jährlichen Kapazität von 50.000 m3. „Da die beiden bestehenden Kanäle perfekt funktionieren, lag die Entscheidung für uns auf der Hand. Und wieder konnten wir die Anlage am vereinbarten Tag einschalten und zwei Tage später mit 100 % Leistung fahren“, so Fercher.

Installiert wurde der baugleiche Kanal einen halben Meter neben den bestehenden Anlagen, ohne dabei den laufenden Betrieb zu unterbrechen. Die Inbetriebnahme erfolgte im Juni.

Beidseitiger Erfolg

Aber nicht nur für Hasslacher, sondern auch für Valutec war das gemeinsame Projekt ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

„Mit der Installation in Sachsenburg ist das Interesse an unseren OTC- und TC-Kanälen in Österreich und Deutschland massiv gewachsen. Mit Hasslacher als Referenz haben sich einige Türen geöffnet“, berichtet Johansson.

Als Beispiel führt er ein Projekt bei Mosser in Wolfpassing an. Die niederösterreichische Holzindustrie entschied sich ebenfalls für einen OTC-Kanal mit 50.000m3 Jahreskapazität zur Trocknung von BSH-Lamellen. Die Inbetriebnahme ist im April 2019 geplant – der Holzkurier wird darüber berichten.