Bergholz_Team.jpg

Alle Bergholz Admont-Mitarbeiter am Rundholzplatz – sortiert wird mit Umschlagwagen (Hintergrund) © www.stefanleitner.com

Bergholz Admont

Sägewerks-Neustart

Ein Artikel von Gerd Ebner | 26.08.2019 - 09:58
Bergholz_drei_Gesellschafter.jpg

Die Gesellschafter sind Newcomer: alle drei sind keine gelernten Säger © www.stefanleitner.com

Alle drei sind Quereinsteiger und mussten das Sägerhandwerk erst erlernen. Zu Beginn blieb daher das Geschäftsmodell der Moosbruggers unverändert: „Unsere Klientel sind die Zimmerer und Tischler sowie Private aus der Region – also im Wesentlichen des Ennstals“, zählt Baumann auf. „Unser Slogan ist nicht umsonst: einen Schnitt individueller“, ergänzt Geschäftsführer Weissensteiner.

Mit der vorhandenen Sägewerkstechnik ist man zufrieden. Am Rundholzplatz sortiert ein Bajer & Zembrod-Kran. Er beschickt auch das Gatter mit bis zu 12 m Langholz. Geschnitten wird am 30 Jahre alten GDZ 500er-Gatter von EWD. Baumann: „Dieses besteht aus reinem Gusseisen. Wenn das richtig instand gehalten wird, hat man das sehr lange.“

Fokus auf Lärchenbauholz

Bergholz_Latten.jpg

Gehobelte Ware vor der Auslieferung prüft Baumann nochmals © Gerd Ebner

Eine Stärke des Standortes ist die Nähe zu hochwertigem Rohstoff. Bergholz Admont verarbeitet zu 80 % Lärche zu Bauholz. Im Unterschied zum Vorgänger hat man nun einen 7,5 t-Lkw angeschafft, um die Produkte selbst ausliefern zu können. Die Dienstleistungen will man künftig noch forcieren. So wird derzeit überlegt, auch die Montage mitanbieten zu können. Hier geben sich Synergien zum Zweitunternehmen von Geschäftsführer Weissensteiner.

Die Stammmannschaft arbeitete schon für Moosbrugger. 4000 bis 5000 fm/J schneidet man normalerweise mit den fünf Mitarbeitern. Aber heuer verkürzte der extreme Winter die Bausaison in der alpinen Region – und damit auch die Absatzchancen für das Sägewerk. Baumann hofft auf einen starken Herbst, um die fehlenden Wochen aufholen zu können. „Wenn im November, Dezember der Schnee kommt, ist es auch bei uns vorbei. Unsere Stoßzeiten sind im Frühjahr und Herbst – da müssen wir ordentlich laufen, um alles abwickeln zu können.“

Mit dem Fokus auf Lärche, hochwertigen Rohstoff und die individuelle Auftragsabwicklung findet man sich in einem eng abgegrenzten Absatzmarkt. Allein bei der „Minderware, wie den Kürzungen“ trifft man auf den Massenmarkt, der durch das Schadholz unter Druck ist. Um sich ein weiteres Differenzierungsmerkmal zu den Großsägewerken zu schaffen, trat man im Vorjahr MH Massivholz bei.

Gatter, Hobelanlage, Trockenkammer

„Die Zeit, in der in großem Stil Dachstühle geordert wurden, ist für den Holzbau und damit auch für uns vorbei. Wir müssen daher alle Aufträge für die Zimmerer abwickeln können“, so Baumann. Wichtig für seine Kunden ist Flexibilität. Brettware kann man auf der SCM-Hobelmaschine finalisieren. Rund ein Viertel der Schnittware wird auch gehobelt.

Auch über eine Vanicek-Trockenkammer sowie eine 300 kW-Heizung verfügt der Standort. Und: Die Bergholz Admont hat ein großes Schnittholzlager. Aus diesem komplettiert man die Zimmereraufträge. „Wir haben viel Detailverkauf. Da brauchen wir ein großes Sortiment an trockener Ware.“