Sägewerk Zierlmühle

Das Holz wird stärker

Ein Artikel von Philipp Matzku | 18.10.2019 - 12:23
Zierlmühle_Bandsägekomplett Kopie.JPG

Neue Standardausführung: DIe erste stationäre Anlage ES 1400 Profi
© Philipp Matzku

Die Buschtrommeln waren schnell und effektiv. Eine Tischlerei aus Mittelfranken hatte über Dritte gehört, dass Stefan Grabmair, Inhaber des Sägewerkes Zierlmühle, Pfaffenhofen an der Ilm/DE, seit Juli seine stationäre Bandsäge ES 1400 Profi des Südtiroler Unternehmens Resch & 3, Blumau/IT, besitzt, und sofort einen Auftrag erteilt. Grabmair soll für die Tischlerei die Rohware für Eichentischlerplatten mit einem Durchmesser bis zu 1,3 m schneiden. Die ersten Eichenbloche liegen schon am Hof. „Genau, um diese Aufträge zu erhalten, habe ich in die neue stationäre Bandsäge investiert“, erzählt Grabmair.

Stärkere Bandsäge für stärkeres Holz

Zierlmühle_Eichenbloche Kopie.JPG

Künftige Tischlerplatten: Stefan Grabmair neben den Eichenstarkholz-Blochen © Philipp Matzku

Die Aufträge für Schreinerware sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und Tischler machen bereits die Hälfte aller Kunden aus. Grabmair kaufte 2004 eine gebrauchte mobile Resch & 3-Bandsäge DM 1050 Profi, um die Schreinerware aufzutrennen. „Schreiner lassen in den vergangenen Jahren immer größere Dimensionen, vor allem Laubholz wie, Eiche, Esche und Nussbaum, schneiden.“ Die DM  1050 erreichte ihre Kapazitätsgrenzen und eine Umrüstung war kein Thema.

Die erneute Entscheidung für Resch & 3 stand für Grabmair von vornherein fest. „Die Leute von Resch & 3 geben immer Auskunft, sind ehrlich, kompetent und lassen dich nicht hängen“, betont er. „Die bauen deine Wunschmaschine in einer sehr guten Qualität und bieten eine komplette automatisierte Mechanisierung an“. Grabmair wollte unbedingt die Resch & 3 ES 1400 Profi mit ihrem großen Kopf bis zu einem Stammdurchmesser von 160 cm und Rollen- durchmesser von 140 cm. Von dem stärkeren Blatt (Stärke 1,47 mm, Breite 206 mm) und der 15m-Schnittlänge verspricht er sich eine größere Schnittleistung. „Die 1400er gab es bis jetzt nur bei Trennbandsägen für die Leimholzindustrie. Das ist unsere erste 1400er, welche wir als Standardausführung entwickelt und ausgeliefert haben“, informiert Rudolf Lantschner, Geschäftsführer von Resch & 3. „Ich kann jetzt in der Kabine hinter der Maschine sitzen bleiben, was eine große Arbeitserleichterung ist“, sagt Grabmair. Der Abnahmekran sowie die drei Sortierboxen waren weitere Gründe für die Neuinvestition.

Perfekte Schnittqualität

Zierlmühle_Sägekopf Kopie.JPG

Maximale Schnittbreite 1,4 m bei 15 m Schnittlänge
© Philipp Matzku

Bauholz, Bretter, Latten und Schalungen sind das zweite Standbein des Sägewerkes. Grabmair schneidet zu 90% im Lohn (2018:  2.000 fm), vor allem für regionale Privatwaldbesitzer und Zimmerer. Er besitzt noch eine alte Stocker-Gattersäge. Während des Sommers hatte Grabmair vor allem Käferholz eingeschnitten. „Gerade Zimmerer gehen auf eigenes Schnittholz. Mit dem anfallenden Schadholz bekommst du KVH das aussieht wie Kraut und Rüben“, so Grabmair.

Laser zur Orientierung beim Aufschneiden

Grabmair wollte die Kabine unbedingt hinter der Maschine, damit der die gesamte Anlage vor sich hat. Die Software ist sehr flexibel und er sieht alles, denn alles ist auf einer Bildebene. „Man kann im Stamm bei Bedarf eine schöne Diele schneiden. Der Einbau des dritten Lasers markiert genau, wo du schneidest. Mittels Lasers kann man exakt beim Kern aufschneiden und die Diele halbieren. Man fängt mittig an, geht nach oben und unten“, erklärt Grabmair erfreut. „Die Rundholzvermessung ist speziell für den Lohnschnitt interessant, wo die Werte, nach Kunden geordnet, direkt ausgedruckt oder am PC ausgewertet werden können. Die beiden Vorritzer gewährleisten eine hohe Standzeit des Bandsägeblatt“, ergänzt Lantschner. Die ersten Spannzangen können links und rechts einzeln angesteuert werden, um den Baumstamm noch besser ausrichten zu können. Grabmair schneidet überwiegend Stämme zwischen 2 und 10 m. Seine ES 1400 Profi schafft aber Rundholz bis 15 m. In der vollen Breite schneidet Grabmair im Lohn Schreinerware bis 1,4 m mit durchschnittlich 50 bis 60 cm BHD.
Grabmair plant, in eine Vier-Seiten-Hobelmaschine von Weinig für die 2018 errichtete, 1800 m² große Halle zu investieren