Die deutsche Sägewerksbranche hatte einen guten Jahresstart. Die Lage hat sich allerdings im Laufe des Jahres zunehmend eingetrübt. Für das 4. Quartal sind wir nicht mehr sehr optimistisch.
2020 gibt es viele Unsicherheiten. Das wurde auch in auf der Internationalen Nadelschnittholz-Konferenz Mitte Oktober in Antwerpen aufgezeigt. Ein Konjunkturabschwung ist auch bei uns in Europa zu erwarten. Hinzu kommt die Unsicherheit, wie es unter anderem in Großbritannien weitergeht und was der Handelsstreit USA-China macht.
Wir hoffen jedenfalls auf ein gutes Jahr 2020. Die Lage beim Rundholz wird noch entspannt sein. Aber ein günstiger Rohstoff hilft nichts, wenn es dafür keine Märkte gibt. Es wird voll produziert, was auch viel Seitenware aus minderen Sortimenten verursacht: Bei diesen Sortimenten ist die Krise längst eingetreten.
Der europäische Bau wird aber auch 2020 noch gut funktionieren. Daher gehe ich davon aus, dass der Absatz von KVH, BSH und BSP einigermaßen läuft. Diese Sortimente liefern aber selbst bei voll integrierten Unternehmen nur 30 bis 40 % vom Ertrag.
Außerdem bedarf es für diese weiterverarbeiteten Produkte viel Frischholz, das es zum Teil in Süddeutschland noch gibt.
Älteres Käferholz ist massenhaft vorhanden. Dafür fehlen aber die Schnittholzmärkte, fürchte ich.
Ich merke, dass jetzt am Ende des Jahres alle vorsichtig werden. Der Vertrieb schlechter Qualitäten kommt zu einem Stillstand. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Säger – nach drei Jahren voller Produktion – heuer zum Jahresende frühzeitig abstellen. Der Zeitpunkt für Revisionen und Instandhaltung ist sicherlich günstig.