Finnland

1 Mrd. € Schaden bei 14-tägigen Streiks

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 29.01.2020 - 08:45

Bei den Verhandlungen mit den Gewerkschaften wurden bisher kaum Fortschritte erzielt. „Die Industriegewerkschaft will eine Paketlösung für die gesamte finnische Exportindustrie, wohingegen der finnische Holzindustrieverband eine industriespezifische Lösung anstrebt“, erklärt Jyrki Hollmén, Direktor des finnischen Holzindustrieverbandes. „Die drohenden Streiks der Papierarbeitergewerkschaft schaden der gesamten Industrie. Es steht viel mehr auf dem Spiel als nur die Problematik mit der Überstundenregelung, welche die Jahresarbeitszeit um 24 h erhöht“, erklärt Hollmén weiter.

Die Gewerkschaften drohen mit einem 14-tägigen Streik Ende Januar bis Anfang Februar, welche aus Sicht des Holzindustrieverbandes die gesamte finnische Holzindustrie mit 110 Unternehmen blockiere. Der Verband befürchtet umfangreiche Produktionsrückgänge durch Werksschließungen sowie in weiterer Folge Lieferprobleme bis zu Kunden- und einem Imageverlust für die gesamte finnische Holzindustrie.

Der Holzindustrieverband rechnet mit einem Schaden von 270 Mio. € für die Holz verarbeitende Industrie und 640 Mio. € für die Papier- und Zellstoffindustrie. Der Export-Umsatzverlust in der Holzindustrie wird auf 500 Mio. € geschätzt.

Die finnische Papierindustrie erzielt laut Zollstatistik einen Umsatz von 13 Mrd. €/J. Die staatlichen Steuereinnahmen aus der Holzindustrie betragen laut Holzindustrieverband innerhalb von 14 Tagen 47 Mio. €.