Deutschland

Weiteres Rekordjahr für deutsche Maschinenbauer

Ein Artikel von Günther Jauk (für holzkurier.com bearbeitet) | 05.05.2020 - 16:11
Dirr_Bernhard_2.jpg

Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des VDMA Holzbearbeitungsmaschinen © Uwe Nölke

Im vergangenen Jahr erreichten die deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit einem kleinen Plus von 0,6% einen erneuten Produktionsrekord in Höhe von 3,37 Mrd. €. Konnten in den ersten drei Quartalen 2019 noch Plusraten von 14,5 und 2% erzielt werden, rauschte die Produktion im 4. Quartal mit 10% ins Minus. Darin hatte sich die geringere Ordertätigkeit der vorangegangenen Monate in der Fertigung in Deutschland niedergeschlagen. "Insgesamt können wir mit dem Ergebnis für 2019 sehr zufrieden sein. Ob die im September vergangenen Jahres prognostizierten –10% Produktionswert für das laufende Jahr unverändert haltbar sind, ist zum aktuellen Zeitpunkt mehr als fraglich", sagte Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des VDMA Holzbearbeitungsmaschinen, vor dem Hintergrund der Herausforderungen für die Branche angesichts der Coronapandemie.

Ob die im September vergangenen Jahres prognostizierten –10% Produktionswert für das laufende Jahr unverändert haltbar sind, ist zum aktuellen Zeitpunkt mehr als fraglich.


Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des VDMA Holzbearbeitungsmaschinen

Im vergangenen Jahr verringerte sich der Exportwert der deutschen Hersteller gegenüber dem Vorjahr um 3% auf 2,4 Mrd. €. Vor allem die Verluste in den drei Topmärkten China (–3%), USA (–16%) und Polen (–19 %) trugen maßgeblich zu der negativen Entwicklung bei. Auch die deutschen Importe verringerten sich um 5% auf 556 Mio. €.

Das Ausmaß der zu erwartenden Umsatzeinbußen sei zum jetzigen Zeitpunkt kaum absehbar und könne damit auch noch nicht annäherungsweise beziffert werden. Jedenfalls reichten die Herausforderungen, auf die sich der Holzbearbeitungsmaschinenbau wie der gesamte Maschinenbau einstellen müsse, vermutlich weit über das laufende Jahr hinaus, heißt es seitens des VDMA.

Erfreulicherweise werde aber immer noch auf verhältnismäßig hohem Niveau produziert. Positiv sei, dass die Lieferketten – bis auf wenige Ausnahmen – in Deutschland noch recht gut funktionieren. Die Zulieferung von Teilen aus dem Ausland, etwa aus Polen oder Italien, gestalte sich aber teilweise schwierig.

Die hohe Kapazitätsauslastung treffe vor allem für die Unternehmen zu, die im Anlagenbau tätig sind. Hier sei für die kommenden Monate meist noch die Auslastung gesichert. Allerdings gebe es aufgrund der internationalen Reisebeschränkungen deutliche Verzögerungen bei der Montage und Inbetriebnahme der auszuliefernden Maschinen, informiert der VDMA. Bei den Standardmaschinenherstellern sei davon auszugehen, dass die Auftragspolster in Kürze abgearbeitet sind. Schon jetzt nutzen diese Betriebe fast alle in mehr oder weniger starkem Ausmaß die Kurzarbeit. Bleiben die Aufträge weiter in einem Maß aus, wie das seit Mitte März der Fall ist, werde sich das auf die Geschäftstätigkeit bis in das kommende Jahr hinein auswirken.

„Optimistisch stimmt uns die im Prinzip hohe globale Nachfrage nach Holzprodukten. Sei es der verstärkte Trend zum Holzbau oder zu erschwinglichen Möbeln für die aufstrebenden Volkswirtschaften. Wir arbeiten mit dem Material der Zukunft. Damit ist uns nicht bange um die Branche. Das Wachstum wird zurückkehren“, ist sich Dirr sicher.