EUROP. SÄGEWERKSVERBAND

COVID-19-Folgen unter Befürchtungen

Ein Artikel von Gerd Ebner (für Holzkurier.com bearbeitet) | 15.06.2020 - 08:43

Trotz aller Unabwägbarkeiten schätzt der EOS, dass sich die Branche auf einen 10%igen Produktionseinbruch 2020 einstellen müsse. Das Risiko eines stärkeren Rückgangs sei hoch, heißt es. Der Markt für Sägenebenprodukte entwickle sich ebenfalls nicht gut.

Die Sägewerksproduktion kehrt nun auch in den am stärksten betroffenen Ländern langsam wieder zur Normalität zurück. Insgesamt war der Nadelholz- weniger stark betroffen als der Laubholzsektor. Letzterer sei durch den Hauptkunden, die Möbelindustrie, stärker exponiert.

In Übersee sind laut dem EOS der Bedarf und die Preise zwar deutlich gesunken, aber sowohl der asiatische als auch der US-Markt entwickeln sich wahrscheinlich etwas besser, als noch vor einigen Wochen erwartet.

Mit Blick auf die Zukunft herrscht große Unsicherheit. Kurzfristig hat sich der Bausektor besser gehalten, als ursprünglich von vielen befürchtet. Viele Projekte wurden noch beendet. In den kommenden Monaten ist es wahrscheinlich, dass der Bausektor gedämpft sein wird.

Im Falle eines zweiten Coronavirus-Ausbruchs könnten viele Sägewerke wegen neuer Betriebssperren und einer langen Krise im Bausektor eine schwierige Zeit durchmachen.

Die größte Herausforderung für die Zukunft sieht der EOS nun in der Bekämpfung der Borkenkäferkalamität. Vor allem in Mitteleuropa stellen sich die Sägewerke erneut auf große Mengen ein. Um dieses wichtige Thema in den Griff zu bekommen, hat der EOS Forscher beauftragt, ein Echtzeit-Forstinformationssystem zu entwickeln. Dieses wurde der Europäischen Kommission bereits vorgestellt. Es soll genaue Daten liefern.