Leserbrief

Ein neues, deutlich höheres Preisbild entsteht

Ein Artikel von Paul Faltheiner, Falco-Holz | 24.03.2021 - 08:14

Im Holzhandel war man in Zentraleuropa gewohnt, bei Preisveränderungen in einstelligen Schritten zu verhandeln. Die jüngsten Entwicklungen haben diese Denkweise grundlegend revolutioniert. Erstmals werden Preisanpassungen in 30 €/m3, ja sogar 50er-Schritten angekündigt und auch durchgesetzt.

Ein vollkommen neues Preisbild hat sich für den edlen Baustoff Holz herauskristallisiert: Mit einer 1 beginnen praktisch nur mehr die Fichtenpreise von Ausschusssortimenten und Kurzware.
Im unteren 2er-Bereich liegt die Verpackung und im oberen werden sich Bauware und Tischler III/IV ansiedeln. Schon bald könnte sich die KVH-Rohware über der magischen 3 einpendeln und damit könnten sich die BSH-Rohware und Fichtenrohhobler etwas höher bewegen. KVH hat die 4er-Marke bereits überschritten und BSH- und BSP-Preisangaben beginnen mit einer 5, für komplizierte Kommissionen und Sonderdimensionen ist die 6 Preisorientierung. Was für die Fichte eingetreten ist, gilt für die Lärche doppelt: Rohware KD preist sich wohl bald in der 5er-Klasse an und BSH wird 4-stellig werden, was auf beiden Verhandlungsseiten eine kurze Gewöhnungsphase erfordern könnte. Holz liegt im Trend – ist ein biologischer Baustoff, der CO2 speichert, wird durch Sonnenenergie nachproduziert [...].

Das wichtigste Exportgut Österreichs hat eine exzellente Reputation und bedeckt fast 50 % der österreichischen Landesfläche mit geschätzten 3,4 Milliarden Bäumen – jede Sekunde wächst rund 1 m3 Holz nachhaltig zu und stellt damit ein unvorstellbares Volksvermögen dar und die Preissteigerung bewirkt eine enorme Aufwertung. Die avantgardistische zentraleuropäische Sägeindustrie und Holz verarbeitende Industrie sind für einen steigenden Holzbedarf technisch bestens gerüstet. Der edle, universelle und klimaneutrale Baustoff Holz wird in dieser turbulenten Zeit nach einer kurzen Preisfindungsphase seinen aktuellen, wahren Wert finden, der wohl deutlich über der gewohnten Preislandschaft liegt – und das ist für alle in der Wertschöpfungskette Holz gut so und sogar für den Volkswohlstand!